Rund, eiförmig, achteckig und manchmal sogar in undefinierten Formen wie die Modelle von MB&F: Uhren kommen in mannigfaltigen Größen und Formen daher. Auch wenn man sagen kann, dass die allermeisten Armbanduhren rund sind, eine der ersten Uhren für das Handgelenk überhaupt war die eckige Cartier Santos. Uhrenhersteller aller Preis- und Prestigeklassen haben in den vergangenen Jahrzehnten erkannt, dass eckige Uhren bei Teilen ihrer Kundschaft gut ankommen. Daher führen viele Luxusuhrenmarken entsprechende Modelle in ihrer Gesamtkollektion.
In diesem Artikel stellen wir 10 rechteckige Uhren verschiedener Hersteller und Preisklassen vor.
- Cartier Santos
- Cartier Tank
- Jaeger-LeCoultre Reverso
- NOMOS Tetra
- Oris Rectangular
- Patek Philippe Gondolo
- TAG Heuer Monaco
- Glashütte Original Seventies Chronograph
- Longines DolceVita
- Raymond Weil Toccata
1. Cartier Santos – die weltweit erste Herrenarmbanduhr
Die Geschichte der Cartier Santos reicht zurück bis in das Jahr 1904. Damals entwickelte Louis Cartier dieses Modell für den brasilianisch-französischen Flugpionier Alberto Santos-Dumont. Damit ist die Santos mit ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte die älteste Uhr im Programm des französischen Schmuck- und Luxusuhrenherstellers. Neben der eckigen Form erregte das Zifferblattdesign mit seinen sich neigenden römischen Ziffern und der Eisenbahnminuterie seinerzeit großes Aufsehen.
Die Cartier Santos, wie wir sie heute kennen, kam 1978 auf den Markt. Vor allem in den 1980er- und 1990er-Jahren entwickelte sich die Uhr zu einer begehrten Ikone am Luxusuhrenmarkt. Neben den klassischen Linien Santos de Cartier und Santos Dumont bietet Cartier mit der Reihe Santos 100 eine sportlichere Interpretation des Modells an, die mit den Maßen von 51,1 mm x 41,3 mm bedeutend größer ausfällt als die übrigen Modelle.
Gebrauchte Exemplare der Santos beginnen preislich bei etwa 1.500 EUR.
Erfahren Sie mehr in unserem Buyer’s Guide zur Cartier Santos
2. Cartier Tank – Militärpanzer als Designvorlage
Louis Cartier entwarf die Cartier Tank bereits im Jahr 1917, also mitten im Ersten Weltkrieg. Beim Design ließ er sich von den damaligen Panzern (engl. Tank) inspirieren. Seit ihrer Vorstellung ist die Tank fest in der Kollektion des Hauses verankert. Die erste Uhr der Tank-Familie hieß Tank Normale – es folgte das wahrscheinlich bekannteste Modell: die Tank Louis Cartier. Diese besitzt ein weicheres, runderes Äußeres und blieb ebenfalls seit ihrer Markteinführung in der Kollektion von Cartier erhalten. Herausstellendes Designmerkmal des Zifferblatts sind die abgeschrägten römischen Ziffern sowie eine Eisenbahnminuterie, die bis heute viele Referenzen der Tank zieren.
Die Cartier Tank schmückte die Handgelenke vieler Könige und Königinnen, aber auch von Stars wie Andy Warhol, Clark Gable oder Duke Ellington. Heute besteht die Kollektion Cartier Tank aus einer ganzen Reihe verschiedenen Sub-Linien, darunter Tank Anglaise, Tank Louis Cartier, Tank Américaine, Tank Française, Tank Cintrée und Tank Solo und Tank Must. Insgesamt umfasst die Modellreihe mehr als 50 verschiedene Uhren. Der Einstieg in die Welt der Cartier Tank beginnt für gebrauchte Exemplare bereits bei knapp unter 1.000 EUR.
Hier geht’s zum Buyer’s Guide für die Cartier Tank
3. Jaeger-LeCoultre Reverso – für Polospieler entwickelt
Die Jaeger-LeCoultre Reverso ist neben der Cartier Tank die wohl weltweit bekannteste rechteckige Armbanduhr. LeCoultre präsentierte das Modell mit dem drehbaren Gehäuse bereits Anfang der 1930er-Jahre. Das Wendegehäuse wurde speziell für Polospieler entwickelt, um das Deckglas während des Spiels vor Beschädigungen zu schützen. Die Manufaktur stellte die Reverso dann für längere Zeit ein, belebte sie später jedoch wieder.
Die Modellreihe entwickelte sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu einer der wichtigsten für das Haus aus Le Sentier. Die Reverso Ultra-Thin Tribute to 1931 wurde 2011 in Erinnerung an den Geburtstag des Modells aufgelegt. Es ist eine flache Uhr, die große Ähnlichkeit zum allerersten Modell von 1931 aufweist.
Im Jahr 2021 stellte Jaeger-LeCoultre zum 90. Jubiläum mit den Modellen Reverso Tribute Duoface Fagliano und Reverso Tribute Nonantième zwei limitierte Sondermodelle vor. Die teuerste Reverso dürfte die Hybris Mechanica Calibre 185 Quadriptyque sein. Diese Variante mit insgesamt 11 Komplikationen trägt ein Preisschild von 1,6 Millionen Euro. Auf Chrono24 beginnen die Preise für einfache, gebrauchte Reverso-Uhren bei knapp unter 2.000 EUR.
In unserem Jaeger-LeCoultre Reverso Buyer’s Guide gibt’s weitere Infos zum Klassiker.
4. NOMOS Tetra – farbenfroher Bauhausstil
Das kantige NOMOS-Modell Tetra – griechisch „vier“ – konnte bereits einige Preise in Magazinen und bei Design-Wettbewerben abräumen. Die Reihe vereint farbenfrohe Zifferblätter mit den strengen Linien des viereckigen Gehäuses. Die NOMOS Tetra kommt zudem im minimalistischen Design des Bauhausstils daher und ist daher besonders gradlinig. Gleichzeitig ist sie ein Paradebeispiel von schlichter Eleganz. Die Modellreihe umfasst heute viele Varianten in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Manufakturkalibern.
Zwar genießt die NOMOS Tetra (noch) nicht den Ikonenstatus einer Reverso, Tank oder Santos. Für Sammler, die nach einer rechteckigen Uhr im Bauhausstil in einem moderaten Preissegment suchen, ist die Tetra jedoch eine interessante Alternative. Der Preis für eine neuwertige NOMOS Tetra liegt bei rund 1.800 EUR.
5. Oris Rectangular – im Art-Déco-Stil
Die Hölsteiner Uhrenmanufaktur Oris stellte seine Linie Rectangular 2021 vor. Der Name verrät bereits, dass es sich um viereckige Uhren handeln muss. Die Zifferblätter sind in den Farben Blau, Rot, Schwarz und Weiß erhältlich. Das Zifferblattdesign kommt dabei im klassischen Art-Déco-Stil daher. So dienen Strichindizes sowie arabische Zahlen bei 3, 9 und 12 als Stundenmarkierungen, eine Eisenbahnminuterie umschließt das Blatt am äußeren Rand. Passend zur Zifferblattfarbe wählte Oris die Farben der Armbänder. Mit einer Gehäusegröße von 25,5 × 38 mm eignet sich die Rectangular hervorragend für Damen und Herren.
Der Preis von 1.900 EUR macht die Uhr zu einer stilvollen und erschwinglichen Option von Oris.
6. Patek Philippe Gondolo Ref. 5124J & 5124G
Die Schweizer Edel-Uhrenmanufaktur Patek Philippe präsentierte die Modellreihe Gondolo 1993. Einige Modelle sind moderne Interpretationen früher rechteckiger Uhren im Art-Déco-Stil. Patek Philippe produzierte bereits im frühen 20. Jahrhundert fast identisch geformte Uhren für den renommierten brasilianischen Händler Gondolo & Labouriau. Ursprünglich wurden die Modelle unter dem Namen Chronometro Gondolo verkauft. Seit 1993 gibt es eine selbstständige, zeitgenössische Modellreihe.
Die Referenznummern 5124J und 5124G sind schöne Beispiele für rechteckige Gondolo-Uhren. Während das 33,4 mm x 43 mm große Gehäuse ersterer Referenz aus Gelbgold besteht, ist das Gehäuse Letzterer aus Weißgold gefertigt. Beide Uhren treibt das rechteckige Handaufzugskaliber 25-21 REC PS an. Die Uhren verfügen über ein Hilfszifferblatt für die kleine Sekunde bei 6 Uhr. Das Design des Zeitmessers ist vom Flankenschutz des Gehäuses geprägt und gibt der Gondolo ein unverwechselbares Äußeres.
7. TAG Heuer Monaco
Die Monaco ist ein wahrer Klassiker im Programm von TAG Heuer. Für das Design der 1969 präsentierten Uhr mit der Referenz 1133 zeigt sich Jack Heuer persönliche verantwortlich. Auffällig war bzw. ist die Position der Krone, die sich auf der linken Gehäuseseite bei 9 Uhr befindet. Nötig machte dies seinerzeit das Kaliber 11, das auch als Chronomatic bekannt ist. Es ist eines der ersten automatischen Chronographenkaliber. Wenige Jahre später wurde die Krone von links nach rechts gelegt und blieb dort für mehrere Generationen. Vor einigen Jahren legte TAG Heuer eine Monaco auf, deren Design sehr nah am Original mit der Referenznummer 1133 ist – die Krone befindet sich wieder links und die Chronographendrücker sind auf der rechten Gehäuseseite.
Besondere Berühmtheit erlangte die Monaco am Handgelenk von Hollywoodstar Steve McQueen. Dieser trug die erste Monaco (Ref. 1133) im Kinoklassiker Le Mans aus dem Jahr 1971 am Handgelenk. Gebrauchte Einstiegsmodelle der TAG Heuer Monaco sind schon für rund 2.000 EUR zu haben. Neuwertige Top-Modelle, die teils limitiert sind, kratzen allerdings schon an der 50.000-Euro-Marke.
8. Glashütte Original Seventies Chronograph Panoramadatum
Die Glashütte Original Seventies Chronograph Panoramadatum ist eine Reminiszenz an Glashütter Chronographen der 1970er-Jahre. Das eckige Gehäuse dieser Modellreihe ist mit sanften Rundungen versehen, wodurch die Uhren eine besondere Eleganz besitzen. Glashütte bietet das Modell in den Zifferblattfarben Hell- und Dunkelblau sowie Lachsfarben und Dunkelgrün an. Die Varianten mit hellblauem und lachsfarbenen Blatt sind auf jeweils nur 100 Exemplare limitiert.
In dem 40 mm x 40 mm großen Edelstahlgehäuse tickt das automatische Glashütte Original Manufakturkaliber 37-02 mit Chronographenfunktion, Panoramadatum und einer Gangreserve von 70 Stunden.
Neuwertige Exemplare der unlimitierten Varianten kosten auf Chrono24 ab etwa 11.000 EUR.
9. Longines DolceVita
Die Uhrenlinie DolceVita befindet sich seit 1997 im Programm von Longines. Mit ihren moderaten Gehäusegrößen richten sich die eckigen Zeitmesser im Art-Déco-Stil explizit an Damen. Inspiriert ist die Kollektion DolceVita von Modellen, die Longines bereits in den 1920er-Jahren produzierte. 2023 stellte der Schweizer Hersteller mit der Mini DolceVita eine neue Variante vor, deren Gehäuse lediglich 21,50 mm x 29 mm messen. Sowohl die reguläre Kollektion DolceVita als auch die Mini DolceVita ist in vielen verschiedenen Farb- und Armbandkombinationen erhältlich. Besonders klassisch sind solche mit silbernen Blättern, modern und stylish wirken jene DolceVita-Uhren, die etwa rote oder grüne Zifferblätter besitzen. Je nach Referenz dienen römische Indizes, Strichindizes oder arabische Ziffern als Stundenmarkierungen. Uhren mit Quarzwerken dominieren die Kollektion, es sind jedoch auch Varianten mit Automatikuhrwerk erhältlich.
Ältere Gebrauchte Exemplare sind auf dem Marktplatz bereits für rund 300 EUR zu haben, während neue Varianten, aus Gold und mit Diamantbesatz über 8.000 EUR kosten können.
10. Raymond Weil Toccata
Raymond Weil ist eine noch relativ junge Uhrenmarke, die 1976 durch den gleichnamigen Firmengründer in Genf ins Leben gerufen wurde. Weil, der ein Faible für klassische Musik hatte, benannte seine Uhrenkollektionen meist nach berühmten klassischen Musikstücken. So auch die Reihe Toccata, die nach einer Fuge von Johann Sebastian Bach benannt wurde. Innerhalb der Kollektion Toccata befinden sich auch hochwertige rechteckige Uhren zu fairen Preisen. Zwar richtet sich die Kollektion Toccata vornehmlich an Damen, einige größer gehaltene Referenzen sind jedoch auch gut für Herren oder als Unisex-Uhr geeignet.
Egal, ob Damen oder Herrenuhr: In einer Raymond Weil gibt immer ein Quarzwerk den Takt vor. Goldene Varianten oder solche in Bicolor sind lediglich Gold-PVD-beschichtet. Eine eckige Raymond Weil Toccata kostet ungetragen ab rund 750 EUR.
