Die
Kollektion Defy bildet die zweite wichtige Säule im Programm von Zenith. Ihre Wurzeln reichen zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert. Damals stellte Zenith besonders robuste Taschenuhren her, die mit dem Label „Défi“ (franz. für Herausforderung) versehen waren. In den 1960er-Jahren ließ Zenith die Reihe dann in Form von Armbanduhren wie der A3642 wieder aufleben, dieses Mal jedoch mit der englischen Schreibweise Defy.
Die aktuelle Kollektion umfasst eine große Zahl futuristisch anmutender Uhren, die mit hochmodernen Manufakturkalibern und innovativer Technik ausgestattet sind.
Zenith El Primero 21 – der Chronograph für das 21. Jahrhundert
Zenith präsentierte die
Defy El Primero 21 auf der Baselworld 2017. Diese Armbanduhr beherbergt eine Weiterentwicklung des Chronographenkalibers El Primero und macht die Marke fit für das 21. Jahrhundert. Das Uhrwerk mit der offiziellen Bezeichnung EP9004 besitzt zwei voneinander unabhängige Hemmungen. Die erste tickt mit den gewohnten 36.000 A/h und dient der Zeitanzeige. Die zweite oszilliert mit
360.000 A/h, was 50 Hz entspricht, womit auch Hundertstelsekunden gemessen werden können.
Aktuell bietet Zenith die 44 mm große Defy El Primero 21 in Varianten aus Rotgold, Keramik, Carbon oder Titan an. Unabhängig vom Gehäusematerial eint die Uhren seit geraumer Zeit, dass Zenith auf ein geschlossenes Zifferblatt verzichtet. Lediglich der Rehaut am äußersten Rand der Uhr ist vorhanden und trägt eine 1/100-Graduierung sowie aufgesetzte Stundenindizes. Auch die Totalisatoren bestehen nur aus schmalen Ringen. Durch die aufwendige Skelettierung haben Sie einen nahezu unverstellten Blick auf das Uhrwerk. Je nach gewünschter Ausführung sollten Sie einen Preis von 9.100 EUR bis 32.800 EUR einkalkulieren.
Die
Defy Extreme ist so etwas wie die große Schwester der Defy El Primero 21. Auch in dieser Uhr tickt das Kaliber EP9004 und ihr Zifferblatt ist ebenfalls großflächig skelettiert. Der Unterschied liegt im Gehäuse, das mit 45 mm etwas größer ausfällt und deutlich robuster konstruiert ist. Dies lässt sich besonders gut bei der Krone und den Drückern erkennen, die von einem üppigen Flankenschutz umgeben sind. Erhältlich ist die Defy Extreme in gebürstetem oder sandgestrahltem Titan sowie in einer Bicolor-Ausführung mit Rotgoldakzenten auf Lünette und Drückern. Die Preise bewegen sich zwischen 13.000 EUR und 17.200 EUR.
Zenith Defy mit Gravity Control und Double Tourbillon
Zenith hat das El Primero seit seiner Einführung im Jahr 1969 ständig weiterentwickelt. Eine solche Weiterentwicklung ist das Kaliber EP9020. Es basiert auf dem El Primero 21, besitzt anstelle der beiden üblichen Schwing- und Hemmorgane aber je ein Tourbillon. Das Tourbillon für die Zeitanzeige dreht sich in 60 Sekunden um seine eigene Achse, das Tourbillon für den Chronographen rotiert in 6 Sekunden um sich selbst. Sie finden das Kaliber EP9020 in der
Defy Double Tourbillon, die es in Ausführungen aus Platin, Saphirkristall oder Carbon gibt. Abhängig vom Modell kostet eine Defy Double Tourbillon zwischen 81.000 EUR und 175.000 EUR.
Eine weitere interessante Variante des El Primero ist das Kaliber EP4804. Auch dieses Werk verfügt über ein Tourbillon, das bei 6 Uhr positioniert ist. Das Besondere dieses Kalibers ist indes nicht das Tourbillon, sondern die Art der Kraftübertragung von der Aufzugsfeder zum Uhrwerk. Zenith nutzt hier anstatt der üblichen Zahnräder ein System aus einer Kette und einer Schnecke. Dieses soll dafür sorgen, dass die Kraft der Aufzugsfeder immer gleichmäßig auf das Werk übertragen wird. Zenith verbaut das skelettierte Kaliber in den Uhren der Reihe Defy Fusée Tourbillon. Die Variante aus Carbon können Sie für etwa 57.000 EUR kaufen. Exemplare aus Titan liegen bei ca. 72.000 EUR.
Das El Primero-Kaliber EP8812 ist ebenfalls einen Blick wert. Es ist das aktuelle Werk mit dem sogenannten
Gravity Control. Dabei handelt es sich um ein gyroskopisch gelagertes Regulierorgan, das sich immer parallel zum Horizont ausrichtet. Auf diese Weise wirkt die Anziehungskraft der Erde immer mit der gleichen Intensität auf Unruh und Hemmung, was zu besonders guten Gangwerten führen soll. Sie können das faszinierende Bauteil in den Uhren der Serie Defy Zero G dank der Skelettierung des Werks gut beobachten. Halten Sie für eine
Defy Zero G aus Titan etwa 68.000 EUR und für ein Exemplar aus Rotgold ca. 86.000 EUR bereit.
Zenith Defy Classic und Midnight – Dresswatches für Damen und Herren
Zenith bietet unter der Bezeichnung
Defy Classic eine umfangreiche Kollektion von 41 mm großen Drei-Zeiger-Uhren an. Das Design orientiert sich an dem der Defy 21: rundes Zifferblatt mit schmaler Lünette, leicht kantig wirkendes Gehäuse und ein integriertes Armband. Als Materialien stehen gebürstetes sowie sandgestrahltes Titan, Carbonfaser und Keramik zur Auswahl. Entscheiden Sie sich für ein Exemplar aus Keramik, können Sie zwischen einem schwarzen, weißen, blauen oder einem schwarz-weißen Modell wählen.
Der Großteil der Defy Classic-Modelle verfügt über skelettierte Zifferblätter. Bevorzugen Sie Uhren mit geschlossenem Zifferblatt, werden Sie in der Kollektion auch fündig. In jedem Fall dient den Uhren der Kollektion ein Kaliber der Baureihe Elite als Antrieb. Dieses arbeitet mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (A/h) und bietet 50 Stunden Gangreserve. Die Preise für eine Defy Classic bewegen sich je nach Ausführung zwischen 4.500 EUR und 24.000 EUR.
Die Defy-Reihe bietet mit der
Defy Midnight auch Uhren, die sich speziell an Damen richten. Diese entsprechen im Design etwa der Defy Classic, besitzen jedoch einen Durchmesser von lediglich 36 mm und bestehen aus Edelstahl. Die Zifferblätter sind geschlossen und stehen in Blau, Grau und Perlmutt bereit. Als Stundenindizes dienen Diamanten. Diese finden Sie bei einigen Modellen auch auf der Lünette. Wie in der Defy Classic gibt auch in den Midnight-Uhren ein Elite-Kaliber den Takt vor. Halten Sie zwischen 6.500 EUR und 7.800 EUR für einen solchen Zeitmesser bereit.
Zenith Defy Revival
Anfang 2022 erweiterte Zenith die Kollektion Defy um ein Revival-Modell. Das Konzept ist dabei das gleiche wie in der Chronomaster-Kollektion: Einem beliebten Modell aus der langen Firmengeschichte wird neues Leben eingehaucht, und es wird möglichst originalgetreu wieder aufgelegt. In diesem Fall fiel die Wahl auf die Defy A3642 aus dem Jahr 1969. Diese Uhr besitzt ein achteckiges Gehäuse, eine polygonale Lünette und das sogenannte „Leiter“-Armband, bei dem die Mittelglieder durch einen Abstand voneinander getrennt sind.
All diese Eigenschaften finden Sie auch in der Defy Revival A3642 (Ref. 03.A3642.670/75.M3642). Die blockartigen Indizes, die Form der Zeiger und der graue Farbverlauf des Zifferblatts entsprechen ebenfalls dem Original. Neu ist hingegen das moderne Kaliber Elite 670, das mit 28.800 A/H schwingt und 50 Stunden Gangreserve bietet.
Die Defy Revival A3642 ist auf 250 Exemplare limitiert und soll laut Listenpreis 6.800 EUR kosten.
Defy Skyline – El Primero mit drei Zeigern
Anfang 2022 überraschte Zenith die Uhrenwelt mit einer komplett neuen Defy-Reihe: der Defy Skyline. Das Design erinnert durch das achteckige Edelstahlgehäuse, die facettierte Lünette sowie das integrierte Armband an die Sportuhrenklassiker der 1970er-Jahre. Das Zifferblatt, das es in Blau, Schwarz oder Silber gibt, besitzt einen Sonnenschliff und ist mit einer feinen Struktur aus vierzackigen Sternen versehen. Die Zeit lesen Sie über aufgesetzte nachleuchtende Balkenindizes ab.
Das eigentlich interessante verbirgt sich jedoch im Inneren der Uhr. Hier tickt das neue El Primero 3620, eine auf dem EP3600 basierendes Drei-Zeiger-Kaliber. Es stellt Stunden und Minuten zentral dar und besitzt bei 9 Uhr eine kleine Sekunde. Durch die hohe Unruhfrequenz von 36.000 A/h benötigt diese jedoch nur 10 Sekunden für eine Umrundung.
Zenith gibt den Listenpreis der Defy Skyline mit 8.300 EUR an.