Jaeger-LeCoultre Atmos – läuft wie von selbst
Die Atmos ist eine mechanische Tischuhr mit Drehpendel von Jaeger-LeCoultre. Sie schmückt Wohnräume und begeistert durch ihren außergewöhnlichen Antrieb auch Technikfreunde seit Jahrzehnten: Diese atmosphärische Uhr müssen Sie niemals aufziehen!
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Antrieb durch verborgene Kräfte
Die Kollektion Atmos gehört seit den späten 1920er-Jahren zum Programm der Luxusuhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Tischuhren, die über ein spezielles Aufzugssystem verfügen. Anders als herkömmliche Vertreterinnen ihrer Art, wird die Atmos nicht durch einen Schlüssel oder Gewichte aufgezogen, sondern allein durch Temperatur- und Luftdruckänderungen der Umgebung. Schon eine Temperaturänderung von 1 °C reicht aus, um die Uhr für 48 Stunden mit Energie zu versorgen. Die ausgeklügelte Technik macht es möglich, dass die Atmos jahrzehntelang ohne äußeres Zutun läuft. Einen Sekundenzeiger sucht man bei der Atmos jedoch vergebens. Um Energie zu sparen, haben die JLC-Uhrmacher auf ihn verzichtet.
Das Design der Atmos reicht von klassisch bis modern. Die Gehäuse erinnern häufig an Vitrinen aus Glas und Messing. Sie schirmen das von allen Seiten sichtbare Uhrwerk vor Staub und anderen Umwelteinflüssen ab, die sich negativ auf die fragile Mechanik auswirken könnten. Jaeger-LeCoultre arbeitet zudem häufig mit Designern zusammen und bietet deren Entwürfe in limitierten Sonder-Editionen an.
Gründe für den Kauf einer Jaeger-LeCoultre Atmos
- Faszinierender Antrieb ohne Aufzug, Batterie oder Solarzelle
- Präzise Technik – hohe Ganggenauigkeit
- Luxus-Tischuhr als dekoratives Designobjekt
Preisübersicht zur Jaeger-LeCoultre Atmos
Modell / Ref.-Nr. | Preis (ca.) | Kaliber / Gehäuse |
---|---|---|
Atmos Classic / Q5101202 | 4.700 EUR | 560 / Vergoldetes Messing, Glas |
Atmos Transparente / Q5145201 | 11.300 EUR | 564 / Glas |
Atmos Classic Moon / Q5112202 | 12.800 EUR | 562 / Rhodiniertes Messing, Glas |
Atmos Réédition 1930 / Q5175101 | 24.500 EUR | 563 / Glas |
Atmos Designer 568 By Marc Newson / Q5165107 | 26.800 EUR | 568 / Baccarat-Kristallglas |
Was kostet eine Jaeger-LeCoultre Atmos?
Die günstigste Atmos der aktuellen Kollektion ist die Atmos Classic, die Sie neuwertig ab ca. 4.700 EUR auf Chrono24 kaufen können. Für eine Atmos Classic Moon mit Mondphasenanzeige sollten Sie hingegen zwischen 8.200 EUR und 11.000 EUR einplanen. Die Atmos Transparente bewegt sich in einem ähnlichen Preisbereich.
Einen spürbaren Sprung nach oben machen die Preise für limitierte Sondereditionen wie die Atmos Réédition 1930 oder die Atmos Designer 568 Marc Newson. Hier sollten Sie für neuwertige Exemplare mit Summen von ca. 24.000 EUR bis 27.000 EUR rechnen.
Preise für eine gebrauchte JLC Atmos
Ältere Ausführungen der Atmos in gutem Gebrauchtzustand finden Sie auf Chrono24 bereits für weniger als 1.000 EUR. Die Standardmodelle der aktuellen Kollektion sind gebraucht meist etwa 40 % günstiger als neuwertige Exemplare. Bei den bei Sammlern beliebten Sondereditionen sind die Preise zwischen gebrauchten und neuen Exemplaren hingegen nahezu identisch.
Welche Varianten der JLC Atmos gibt es?
Jaeger-LeCoultre hat die Atmos in ihrer mehr als 90-jährigen Geschichte in zahlreichen Varianten auf den Markt gebracht. In der aktuellen Kollektion finden Sie etwa die Atmos Classic, die Atmos Classic, die Atmos Transparente, die Atmos Designer 568 Marc Newson sowie die Atmos Infinite. Die Uhren unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Gehäuse sowie jeweils leicht angepasste Kaliber.
Jaeger-LeCoultre Atmos Classic und Classic Moon
Die Jaeger-LeCoultre Atmos Classic und Classic Moon sind die am weitesten verbreiteten Design-Varianten der Reihe. Sie zeichnen sich durch ein vitrinenartiges Gehäuse aus Glas und Messing aus, bei dem die Metallteile wahlweise rhodiniert oder vergoldet sind. JLC nutzt dieses Design in leicht abgewandelter Form bereits seit den frühen 1950er-Jahren. Entsprechend ist die Kaliber- und Zifferblattauswahl riesig. Die häufigste Ausführung der Atmos Classic bietet weiß lackierte Zifferblätter mit schwarzen oder blauen römischen Ziffern. Es sind jedoch auch schwarze, lapislazuliblaue oder rhodinierte Zifferblätter mit applizierten arabischen Ziffern und Stabindizes erhältlich.
Im Unterschied zur Atmos Classic, welche eine reine Zwei-Zeiger-Uhr ist, bietet die Atmos Classic Moon zusätzlich eine Mondphasen- sowie eine Monatsanzeige. Letztere ist als Ring im Zentrum des Zifferblatts realisiert. Die Mondphase hat ihren Platz bei 6 Uhr.
Atmos Transparente
Bei der Atmos Transparente ist der Name Programm. Bei dieser Ausführung besteht sowohl das Gehäuse als auch das Zifferblatt aus transparentem Glas. Das verwendete Kaliber 563 ist ebenfalls sehr offen gestaltet, was der Uhr eine luftige Anmutung verleiht. Diese wird zudem dadurch verstärkt, dass das Werk an der Rückwand der Uhr befestigt ist und so der Eindruck entsteht, das Werk würde in der Uhr schweben.
Atmos Design Marc Newson
Die Uhren der Reihe Atmos Design Marc Newson sind eine Kollaboration von Jaeger-LeCoultre und dem australischen Industriedesigner Marc Newson. Der in Sydney ansässige Designer ist primär für organische Formen ohne harte Kanten bekannt. Im Fall der Atmos Design setzt Newson auf eine quadratische Gehäuseform mit stark abgerundeten Ecken. Als Material nutzt er Baccarat-Kristallglas. Ähnlich wie bei der Atmos Transparente scheint auch hier das Uhrwerk im Gehäuse zu schweben. Durch die weichen Formen wirkt die Uhr jedoch deutlich moderner. JLC spendiert der Atmos Design Marc Newson zudem ein Kaliber, das über eine Mondphasen- und Monatsanzeige verfügt.
Atmos Infinite
Die Atmos Infinite ist die jüngste Variante der Reihe. Sie mutet durch das schwarz lackierte Zifferblatt mit Strichindizes und den satinierten und polierten Metallflächen des Uhrwerks besonders modern an. Das zylindrische Glasgehäuse mit seinem runden Metallfuß trägt ebenfalls zu diesem Eindruck bei.
Ältere Ausführungen der JLC Atmos
Der Fundus an Designvarianten der Atmos ist wie schon erwähnt riesig. Zu den besonders interessanten Varianten älterer Bauart zählt unter anderem die Atmos Réédition 1930. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich hierbei um eine modernisierte Neuauflage der Atmos aus den 1930er-Jahren. Stilprägend für diese Uhren sind das kuppelförmige Glasgehäuse sowie die Zifferblätter im Art-déco-Stil.
Die Atmos Milléniare ist eine weitere außergewöhnliche Variante der Atmos. Sie besitzt ein vollständig transparentes Glasgehäuse, das auf kegelförmigen Füßen steht. Die Anzeigen sind ebenfalls besonders: Zusätzlich zum Zifferblatt mit Strichindizes, der Monats- sowie Mondphasenanzeige besitzt die Atmos Milléniare eine spiralförmig um das Zifferblatt angeordnete Anzeige, auf der Sie die Jahreszahl bis zum Jahr 3000 ablesen können.
Interessant sind auch Atmos-Modelle aus den 1960er- und 70er-Jahren, die über geschlossene Gehäuse verfügen. Diese tragen Namen wie Atmos Poseidon Marina, Sky Map oder Caravelle und sind kunstvoll mit entsprechenden Motiven verziert.
Wie funktioniert die Jaeger-LeCoultre Atmos?
Bei der Atmos handelt es sich um eine sogenannte atmosphärische Uhr, die ihre Energie aus den Temperatur- und Luftdruckänderungen der Umgebung zieht. Die JLC-Uhrmacher machen sich dabei die Eigenschaften des Gases Chlorethan zunutze, das sich schon bei kleinsten Änderungen der Umgebungstemperatur ausdehnt oder zusammenzieht. Das Gas befindet sich in einem Faltenbalg, welcher wiederum in einer Druckdose untergebracht ist. Durch die Volumenänderung des Gases wird der Faltenbalg bewegt. Über eine Kette wird diese Bewegungsenergie auf eine Aufzugsfeder übertragen und dort gespeichert. Laut Jaeger-LeCoultre reicht bereits eine Temperaturänderung von 1 °C aus, um die Uhr für 48 Stunden mit Energie zu versorgen.
Dies ist jedoch nur dadurch möglich, dass die Atmos sehr sparsam mit ihrer Energie umgeht. Hauptverantwortlich ist hierfür das sogenannte Torsionspendel, welches die Aufgabe einer herkömmlichen Unruh übernimmt. Um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten, schwingt das Pendel mit einer bedächtigen Schwingfrequenz von 120 Halbschwingungen pro Stunde (A/h). Zum Vergleich: die Unruh einer modernen Armbanduhr schwingt mit durchschnittlich 21.800 A/h.
Das Wirkprinzip einer atmosphärischen Uhr ist schon seit Langem bekannt. So entwickelte der niederländische Erfinder Cornelis Drebbel entsprechende Apparaturen bereits im 17. Jahrhundert. Im Jahr 1760 präsentierten James Cox und Jean-Joseph Merlin die Coxsche Uhr, die später fälschlicherweise als Perpetuum Mobile ausgegeben wurde.
Die Atmos stammt wiederum aus der Feder des Schweizer Ingenieurs Jean-Léon Reutter. Er stellte die Uhr 1928 der Öffentlichkeit vor und verkaufte die Rechte wenig später an Edmond Jaeger. Dieser ließ die Uhr von LeCoultre bauen und weiterentwickeln.