Dass Hublot nicht dieselbe Popularität wie eine Rolex, Omega oder Patek Philippe besitzt, dürfte wohl jeder Uhrenliebhaber mittlerweile mitbekommen haben. Der Luxusuhrenhersteller ist immer wieder eine beliebte Zielscheibe in YouTube-Videos und Uhren-Artikeln. Unverdient, wie ich finde: Hublot bietet einige wirklich interessante, eigenständige Designs, die man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt und traut sich auch mal Dinge zu tun, die in der Uhrenwelt neu sind oder aus der Reihe tanzen.
Besonders gut gefällt mir der künstlerische Ansatz, der immer wieder bei der kreativen Marke durchschimmert. Trotz allem kann ich sehr gut verstehen, warum Hublot bei Uhrenfans weniger beliebt ist: Zum einen ist die Marke mit gerade mal 43 Jahren Historie vergleichsweise jung und damit ein wahres Greenhorn unter all den traditionsreichen Luxusuhrenmarken. Zum anderen sind Hublot-Uhren für ihren relativ hohen Wertverlust bekannt, und wir müssen alle hart für unser Geld arbeiten, nicht wahr?
Ich konnte jedoch drei Hublot-Modelle ausfindig machen, die alles andere als Geldverbrenner sind und sogar ziemlich wertstabil erscheinen. Wer weiß? Vielleicht kann ich Ihnen die eine oder andere Hublot ja doch noch schmackhaft machen?
Die Hublot-Ikone: Hublot Classic Fusion
Was für Rolex die Submariner und für Omega die Speedmaster Professional ist, ist für Hublot die Classic Fusion – eine wahrhaftige Stilikone. Das wohl ikonischste Modell der Uhrenmarke ist eng an die 1980 erstmals erschienene Hublot MDM Geneve angelehnt und besteht komplett aus Titan. Auch wenn die Classic Fusion mittlerweile auch in deutlich größeren Versionen erhältlich ist, bevorzuge ich gerade diese 42-mm-Variante. Dank der geringen Aufbauhöhe von gerade mal 10 mm schmiegt sich der Hublot-Klassiker perfekt ans Handgelenk und kommt fast schon wie eine sportliche Dresswatch daher. Genauso stelle ich mir eine waschechte Hublot vor: Bullaugen-Design, nicht ausgerichtete Schrauben und auffälliger Sekundenzeiger. Im Gegensatz dazu kommt das Zifferblatt fast schon gewöhnlich daher. Selbiges gilt für das edel wirkende Kautschukband, welches passender kaum sein könnte. Die Hublot Classic Fusion ist trotz all der Eigenwilligkeit eine Uhr, die zu allen Situationen tragbar ist und zu allen Outfits eine gute Figur macht – haargenau wie eine Rolex Submariner oder eine Omega Speedmaster. Der kleine, aber feine Unterschied: Sie werden die Hublot-Schönheit garantiert nicht so oft an anderen Handgelenken sehen. Ein Manko gibt es dann aber doch noch: Die gelungene Uhr greift auf ein veredeltes Sellita-Werk (mehr über Sellita) zurück und bietet kein Manufakturwerk. Das ist für eine Uhr eines solchen Formats ein bisschen zu wenig, doch am Ende des Tages bei vielen Hublot-Uhren an der Tagesordnung. Ganz sicher ebenfalls ein Grund, warum Hublot so an Popularität einbüßt. Doch wie sieht es denn nun mit dem Wertverlust aus? Davon scheint die Hublot Classic Fusion nichts gehört zu haben, denn die stilsichere Uhr gehört mit zu den wertstabilsten Uhren aus dem Hublot-Portfolio. In den letzten zwei Jahren hat der Hublot-Klassiker sogar eine kleine Wertsteigerung erfahren. Überraschend, nicht wahr? Entscheiden Sie sich für ein neues Exemplar um die 6.000 EUR, dürfte sich der Wertverlust wirklich in Grenzen halten. Sollten Sie hingegen auf ein gebrauchtes Exemplar zurückgreifen, wird Ihnen die Hublot Classic Fusion in Sachen Werterhalt gar keine Kopfschmerzen bereiten.
Ein großer Knall: Hublot Big Bang
Die nächste Hublot, die ich Ihnen zeigen möchte, kommt deutlich gewagter daher als die Classic Fusion und sie macht ihrem Modellnamen alle Ehre. Die Hublot Big Bang hat einen Durchmesser von sage und schreibe 44 mm und ist somit am besten für größere Handgelenke geeignet. Doch auch Uhrenliebhaber, die große sportliche Uhren mögen, werden hier ihre wahre Freude haben. Auch wenn der Durchmesser im ersten Moment etwas überdimensioniert erscheint, passt die Größe hervorragend zum sportlichen Chronographen. Das aus Stahl gefertigte Gehäuse ist mit seinen abwechselnd polierten und mattierten Flächen toll verarbeitet und das glänzende schwarze Zifferblatt bietet mit all den roten Elementen eine Menge für das Auge. Das strukturierte Kautschukband passt perfekt zu den schwarzen Elementen an den Flanken der Uhr. Diese ungewöhnliche Designentscheidung wird sicherlich nicht immer auf Gegenliebe stoßen, doch wir sprechen hier von Hublot, richtig? Mit 100 Meter Wasserdichte ist die Hublot Big Bang zwar bestens für den Alltag gewappnet, doch die Gangreserve von 42 Stunden scheint gerade bei solch einer großen Uhr eher dürftig – ebenso das Werk, welches erneut auf einem Sellita-Werk basiert und dem einen oder anderen Uhrenfan nicht genügen wird. Auf die Wertstabilität der Hublot Big Bang hat das allerdings keine allzu große Auswirkung, denn auch bei diesem Modell müssen sie keinen großen Wertverlust fürchten, solange Sie Ihr neues Exemplar nicht zum offiziellen Listenpreis kaufen oder sogar auf ein gebrauchtes Exemplar zurückgreifen. Die auffällige Hublot Big Bang ist zwischen 2022 und 2023 sogar im Wert leicht gestiegen.
Ein noch größerer Knall: Hublot Big Bang Unico Ceramic
Höher, schneller, weiter: Die Hublot Big Bang Unico ist ein wahrer Paradiesvogel und mit einem Marktpreis um die 17.000 EUR die teuerste Hublot in diesem Artikel. Der Luxusuhrenhersteller hat sich bei dieser Kreation offensichtlich ausgetobt: Die 44 mm große Uhr besitzt ein Titangehäuse, welches von einer schwarzen Keramiklünette förmlich umhüllt wird, und das aufwändig in Szene gesetzte, skelettierte Zifferblatt offenbart das Herzstück der Hublot Big Bang Unico Ceramic: das Hublot Manufakturwerk. Hublot kann also doch Manufakturwerke bauen? Ja, das können sie tatsächlich. Und dieses ist alles andere als von schlechten Eltern. Das für die Uhr namensgebende Unico-Kaliber bietet ein automatisches Chronographenwerk mit Flyback-Funktion und Säulenrad. Satte 72 Stunden Gangreserve halten die Hublot Big Bang Unico auch dann weiterhin am Laufen, wenn Sie zwischendurch eine leisere Uhr am Handgelenk tragen. Und der typische Hubot-Wertverlust? Das wird Sie jetzt vielleicht überraschen, doch trotz des extrem auffälligen Designs ist auch dieses Hublot-Modell erstaunlich wertstabil – zumindest, solange Sie ein ungetragenes Exemplar zum Marktpreis kaufen oder auf eine gebrauchte Uhr zurückgreifen. Und sollten Ihnen 44 mm in Verbindung mit dem auffälligen Design am Ende des Tages doch noch ein zu großer Knall sein: Die Uhr gibt es auch in gefälligen 42 mm.
Hublot und die Wertstabilität
Diese drei Uhren zeigen eindrucksvoll, dass selbst auffällige, große Hublot-Uhren durchaus wertstabil sind. Solange Sie vom offiziellen Listenpreis absehen und die Uhren zum Marktpreis oder sogar gebraucht kaufen, sollte Ihnen das Thema Wertverlust bei Hublot keine Kopfschmerzen bereiten. Die weitaus größere Herausforderung dürfte bei der geringen Popularität letztendlich sein, schnell einen Käufer zu finden. Mit etwas Zeit und Geduld lässt sich jedoch auch die auffälligste Hublot verkaufen. Doch Sie wollen die Uhr ohnehin erst einmal so gut wie jeden Tag tragen, nicht wahr? Vor allem mit der Hublot Classic Fusion hätten Sie den perfekten täglichen Begleiter mit dem gewissen Etwas.
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