Haben Sie sich mit dem Uhrenliebhaber-Virus infiziert und Sie möchten sich jetzt Ihre erste Luxusuhr gönnen? Sie haben sich dabei ertappt, wie Sie stundenlang nach passenden Uhren Ausschau halten? Zusätzlich kommen immer wieder neue Uhrenkanäle in Ihre YouTube-Abo-Box? Zusätzlich haben Sie unterschiedlichste Artikel zu den unterschiedlichsten Luxusuhrenmarken verschlungen und fragen sich jetzt, ob Sie sich mit einem Budget von bis zu maximal 2.000 EUR überhaupt eine „richtige“ Luxusuhr leisten können? In diesem Artikel finden Sie es heraus, und: Sie werden sich wundern, wie viele Möglichkeiten Sie in dieser Preiskategorie tatsächlich haben.
Eine heiß diskutierte Uhr: die Tissot PRX
Die Tissot PRX hat Anfang 2021 ordentlich für Furore in der Uhrenwelt gesorgt. Die Neuinterpretation der PRX aus dem Jahr 1978 ist bei Release eine reine Quartz-Uhr, weswegen die Community es kaum erwarten konnte, die später erscheinende Automatik-Version mit dem beliebten ETA Powermatic 80 Kaliber in die Hände zu bekommen. Tissot brachte nun endlich die PRX Powermatic 80 heraus. Sie bietet ein Automatikwerk mit 80 Stunden Gangreserve, ein Saphirglas, Wasserdichtigkeit bis zu 100 Meter, eine Datumskomplikation, ein wunderschönes Sunburst-Zifferblatt mit Wabenoptik, einen Glasboden mit sichtbarem Werk und ein integriertes Stahlarmband mit Butterfly-Schließe. Ganz schön viel, denn das Ganze bekommen Sie bereits für unter 1.000 EUR. Die 40 mm Durchmesser sind eine tolle Größe für diese Art von Uhr und machen sie für die meisten Handgelenke perfekt tragbar. Die PRX ist eine tolle Alltagsuhr, nicht nur für Einsteiger. Sollte Ihnen das Vintagedesign nicht gefallen, kann ich Ihnen die Tissot Gentleman ans Herz legen: eine ebenso tolle Alltags-Uhr, die auf Vintage-Anleihen verzichtet und Ihnen ein modernes Design bietet.
Die günstige Taucher-Ikone: die Longines Hydroconquest
Wenn wir bei Uhren über Ikonen sprechen, denken wir sofort an Uhren wie die Rolex Submariner oder der Omega Speedmaster. Dass Ikonen jedoch auch verhältnismäßig günstig und für Einsteiger zugänglich sein können, zeigt die Longines Hydroconquest. Sie hat ein bewährtes Design und wird längst in der Uhrenwelt als Taucheruhr respektiert. Für bereits um die 1.500 EUR bietet Ihnen die Longines Hydroconquest alles, was Sie von einer modernen Taucheruhr erwarten. Eine zeitgemäße Gehäusegröße von 41 mm, Saphirglas, 300 Meter Wasserdichtigkeit sowie eine praktische Datumskomplikation.
Das eigenständige, bewährte Longines Zifferblattdesign hat je nach Farbe einen sehr schönen „Sunbursteffekt“, welcher Ihnen eine Menge Spaß bereiten wird, wenn Sie die Uhr im Alltag tragen. Die Taucherlünette ist aus Keramik gefertigt und ist somit kratzfest. Ich würde bei der Longines Hydroconquest die Version am Kautschukband wählen, auch wenn ich dafür auf das Stahlband verzichten müsste. Die Schließe des Kautschukbandes ist nicht nur optisch schöner als die des Stahlbandes – auch qualitativ ist sie meiner Meinung nach um Welten besser. Wenn Sie einen weniger sportlichen Look bevorzugen, sollten Sie sich unbedingt die Longines Conquest anschauen. Diese formellere Version der Hydroconquest wird zwar extrem unterschätzt, ist aber ebenfalls eine spannende Einsteiger-Uhr.
Die perfekte „Hulk“ Alternative: die Oris Aquis Date
Dank des grünen Blattes hat die Oris Aquis Date das Interesse vieler Uhrenfans geweckt – ob von Uhren-Anfängern oder Fortgeschrittenen. Das ist nicht verwunderlich, denn eine qualitativ hochwertige Alternative zur Rolex Submariner-„Hulk“ für unter 2.000 EUR ist einfach zu attraktiv, um nicht bemerkt zu werden. Neben all dem Hype für grüne Zifferblätter verbirgt sich hinter der Oris Aquis Date jedoch auch eine qualitativ einwandfreie Taucheruhr, die vom Know-how einer traditionsreichen Schweizer Uhren-Marke profitiert. Oris ist eine völlig unabhängige Uhrenmanufaktur mit langer Historie, die seit 1904 ausschließlich mechanische Uhren herstellt.
Oris hat sich beim Farbschema zwar klar an der Rolex „Hulk“ orientiert, doch die Aquis Date ist alles andere als eine Hulk-Hommage oder gar Kopie: Zum einen hat Rolex die Farbe Grün nicht erfunden, zum anderen ist das generelle Design der Uhr einfach zu eigenständig. Saphirglas, Keramiklünette und Wasserdichtigkeit bis zu 300 Meter sprechen für die Anfänger-Uhr. Eine Datumsfunktion auf 6 Uhr vollendet das tolle Gesamtpaket. Vielleicht sind die 38 Stunden Gangreserve des Automatikwerks etwas schwachbrüstig, doch nachdem Sie diese besondere Uhr das erste Mal an Ihrem Handgelenk bewundert haben, werden Sie sie wahrscheinlich nicht mehr ablegen. Sie haben die Wahl zwischen einem Durchmesser von 41 mm oder 43 mm, und, sollte die grüne Zifferblattfarbe nicht nach Ihrem Geschmack sein, bietet Ihnen die Oris Aquis alltagstauglichere Zifferblattvarianten wie Schwarz oder Blau.
Dresswatch Made in Germany: die Nomos Ludwig 38
Wenn Sie Ihre erste Luxusuhr vor allem bei besonderen Anlässen tragen möchten, hat Nomos eine ganz besondere Anfänger-Uhr für Sie im Angebot: Die Ludwig 38 ist eine Dresswatch wie sie im Buche steht. Sei es das Emaille-weiße Zifferblatt mit den römischen Zahlen, die kleine Sekunde auf 6 Uhr oder das filigrane, schmale Gehäuse: Diese Uhr strahlt pure Zurückhaltung aus und ist der perfekte Begleiter für Anfänger, die eine Uhr für schicke Anlässe suchen. Für knapp unter 2.000 EUR erhalten Sie eine waschechte Luxusuhr „Made in Germany“.
Wenn Ihnen die Ludwig 38 gefällt, sollten Sie sich unbedingt auch die Version mit Glasboden einmal genauer ansehen. Diese ist ebenfalls für noch unter 2.000 EUR realisierbar und gewährt Ihnen den Blick auf das Manufakturkaliber. Dieses ist ein Handaufzugswerk, welches einmal aufgezogen bis zu 43 Stunden Gangreserve bietet. Als Dresswatch ist die Ludwig mit ihrer Wasserdichtigkeit von bis zu 3 ATM zwar nur spritzwassergeschützt, doch als Träger dieser Uhr werden Sie mit anderen Qualitäten und mit einem tollen Design belohnt. Besonders die gebläuten Zeiger in Verbindung mit dem porzellanweißen Zifferblatt haben es mir persönlich angetan. Luxusuhr-Anfänger mit kleineren Handgelenken können sich ruhig die günstigere 35 mm Version der Ludwig einmal genauer ansehen. Durch ihren relativ langen „Lug to Lug“ und das helle Blatt wirkt die Uhr größer, als sie tatsächlich ist.
Der Allrounder von Tudor: Mehr als nur Black Bay
Bei Tudor denken wir sofort an die Black Bay. Dabei lohnt sich vor allem für Uhren-Anfänger ein Blick abseits der beliebten Taucheruhrreihe. Dort finden wir eine tolle erste Luxusuhr mit bewährter Tudor-Qualität, welche noch knapp unter, oder um die 2.000 EUR zu haben ist: die Tudor 1926. Diese Anfänger-Tudor gibt Ihnen beim Durchmesser die Wahl zwischen 36 mm, 39 mm und 41 mm. Ihr Erscheinungsbild kommt zwar etwas edler daher, doch durch ihre Wasserdichtigkeit von bis zu 100 Metern ist sie perfekt für den Alltag geeignet. Das Gehäuse erinnert entfernt an eine Rolex Datejust oder einer Tudor Prince Date.
Passend dazu erinnert das Stahlband frappierend an das berühmte Datejust-Jubilee-Band. Was mir bei diesem Band besonders gut gefällt ist die Schließe. Auch wenn die Tudor 1926 ein eigenständiges Design besitzt, muss ich ein wenig an die versteckte Schließe denken; eine besonders lässige und coole Schließe bei älteren Rolex Jubilee-Bändern, die ich bei den heutigen Referenzen wirklich vermisse. Trotz all den Ähnlichkeiten ist die 1926 weit davon entfernt, eine Uhr zu sein, die ein bekanntes Design kopiert. Tudor würdigt wieder einmal mehr seine eigene Historie, die offiziell 1926 begann: Das Jahr, in dem Hans Wilsdorf die Marke eintragen ließ. Die Oberfläche des Blattes hat sehr interessante grafische Details, die in Verbindung mit den Indizes und den arabischen Zahlen für eine einzigartige Optik sorgen. Am besten gefällt mir persönlich die Variante mit weißem, silbrigen Blatt und blauen Indizes. Die Tudor 1926 bietet für alle Anfänger, die einen Allrounder suchen, einen tollen Einstieg.
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