Lange Zeit wurde ich als „Rolex-Fanboy“ belächelt – allerdings hat sich mein Geschmack und damit meine Uhrenkollektion in den letzten drei Jahren sehr gewandelt und diversifiziert. Diese Entwicklung möchte ich mit meiner perfekten Uhrensammlung für 24.000 EUR unterstreichen und Sie damit möglichst inspirieren. Alle von mir vorgestellten Uhren sind oder waren Teil meiner Uhrenkollektion. Aus diesem Grund kann ich diese aus meiner Erfahrung heraus mit bestem Gewissen empfehlen.
Französische Raffinesse für die besonderen Anlässe – Cartier Santos Carrée Ref. 2961
Die erste Uhr, die ich meiner perfekten Uhrenkollektion hinzufügen möchte, übernimmt die Rolle als „die Uhr für besondere Anlässe“. Insbesondere die folgenden Charaktereigenschaften muss eine solche Uhr für mich erfüllen: hervorragender Tragekomfort durch optimale Proportionen und Band, „Conversation-Starter“-Qualitäten durch historische Relevanz und wiedererkennbares Design, Balance zwischen Eleganz und Sportlichkeit.
Die Referenz 2961, für die ich mich entschieden habe, stammt aus meinem Geburtsjahr 1993. Der Preis auf Chrono24 liegt momentan etwa bei 4.000 EUR für Exemplare in gutem Zustand. Damit „verbraucht“ diese Uhr etwa 16 % des fiktiven Budgets.
Betrachte ich die letzten Jahre, dann kam die Cartier Santos besonders häufig in der Sommerzeit zum Einsatz. Besonders gerne habe ich diese zu Hochzeiten, abendlichen Events und im Büro getragen, da sie durch ihre flache Bauhöhe perfekt unter ein Hemd oder Sakko passt. Mit Gehäusemaßen von 29 x 41 mm wirkt die Santos Carrée am Handgelenk ähnlich groß wie eine 36 mm Rolex Datejust und schmiegt sich durch ihre Rundungen und das feingliedrige Armband perfekt sowohl an mein 17,5 bis 18 cm großes Handgelenk als auch an das meiner Partnerin. Die Präsenz der Uhr am Handgelenk wird vor allem durch das markante Armband sowie die Kombination aus Gold und Silber verstärkt. Sie wirkt dadurch nicht zu klein und wird dennoch als dezentes Accessoire wahrgenommen.
Einzig die anfälligen goldenen Details wie die Lünette mindern die Alltagstauglichkeit etwas, doch verleihen sie der Uhr im Laufe der Zeit „Charakter“. Das Datum ist ein weiterer Pluspunkt, der die Uhr alltagstauglich macht. Obwohl die Referenz 2961 aus den 90ern stammt, ist sie technisch zeitgemäß und robust. Das Kaliber 077 bietet eine Gangreserve von 38 Stunden.
Mit Blick auf das Design und die Ausstrahlung der Uhr, wollte ich unbedingt das ikonische „Wall Street snob chic“-Design der 80er-Jahre in Stahl und Gold mit blauem Cabochon, weißem Zifferblatt, blauen Zeigern und römischen Zahlen. Ich mag es, wenn Uhren stellvertretend für die Kultur und den Zeitgeist einer ganzen Epoche stehen und damit eine Art „Zeitzeuge“ sind.
Für mich stellt die Referenz 2961 die perfekte Mischung aus Vintage und Moderne dar. Sie nimmt meiner Ansicht nach in der Kollektion zurecht den Platz der extrovertierten und eleganten Uhr für besondere Momente ein.
Eine sichere Nummer – die Omega Speedmaster Ref. 310.30.42.50.01.002
Kommen wir von den besonderen Anlässen zu einer Uhr für meinen Alltag. Keine Uhr hat so lange gebraucht, um mich von sich zu überzeugen: Lange Zeit war die Omega Speedmaster für mich eine unter Uhrensammlern als „Fata Morgana“ bezeichnete Uhr. Also eine Uhr, die von Weitem, an anderen Handgelenken, verlockend und immer attraktiv aussieht. Aber kommt man ihr näher bzw. trägt man sie dann am eigenen Handgelenk, ist man irgendwie enttäuscht. So fand ich die Speedmaster auf Instagram Bildern und an den Handgelenken von Freunden immer äußerst sexy. An meinem Handgelenk hat mich immer die Größe der Uhr und das breite und dicke Armband gestört.
Dies hat sich mit der neuen Referenz geändert. Mit dem sich nun verjüngenden und schmäleren Stahlarmband inklusive Schließe, den leicht kleineren bzw. flacheren Proportionen und dem Sichtboden hat mich Omega überzeugt. Als Tipp: Die Speedmaster trägt sich auch besonders sportlich und angenehm mit dem Kautschuk- oder Textilarmband, welche man bei Omega nachbestellen kann. Diese Optionen machen die an sich schon sportliche Uhr zu einer echten Waffe für den Alltag. Passend zu T-Shirt, Jeans oder Hemd und Stoffhose – die Omega Speedmaster ist immer ein perfekter Fit. Zur Historie und Bedeutung der Uhr muss man kaum ein Wort verlieren. Keine andere Uhr verkörpert für mich mehr das Abenteuer und technischen Fortschritt. Denn das Co-Axial-Werk 3861 ist top-notch: Antimagnetisch, 50 Stunden Gangreserve, METAS getestet – und obendrein sieht es durch den Glasboden schick aus! Wer mit dem Handaufzug zurechtkommt, der macht hier nichts falsch. Und das fasst es für mich auch gut zusammen: Eine absolut im positiven Sinne sichere Wahl, mit der man als Uhrensammler nichts falsch macht, weil man sie gerne und viel trägt.
Mit einem Listenpreis von 8.700 EUR für die Version mit Saphirglas bzw. einem Pre-Owned Preis von um die 7.000 EUR auf Chrono24 haben wir nun gesamt etwa 11.000 EUR unseres Gesamtbudgets ausgegeben und haben den Platz der absoluten Alltagsuhr belegt.
Sommer, Sonne, gute Laune, keine Sorgen: die Tudor Black Bay 54 Ref. M79000N-0001
Die nächste Uhr in meiner Kollektion hat etwas, das die Santos und auch die Speedmaster leider nicht besitzen – die Qualitäten einer Taucheruhr. Damit kommen wir zum nächsten Platz in meiner Uhrenbox – einer Sommeruhr. Diese sollte für mich die folgenden Merkmale aufweisen: Robustheit, Wasserdichtigkeit, Kautschukarmband und die subjektive Eigenschaft der „Gute-Laune-Details“.
In meiner Kollektion wird diese Rolle von der Tudor Black Bay 54 eingenommen. Die im Jahr 2023 gelaunchte Uhr hat ein 37 mm großes Stahlgehäuse, ein Edelstahl- oder Kautschukarmband mit Schnellverstellung, eine mattschwarz gehaltene Taucherlünette, ein COSC-zertifiziertes Manufakturkaliber MT5400 mit 70 Stunden Gangreserve, eine verschraubte Krone und eine Wasserdichtigkeit bis zu 200 m. Das ebenfalls matt schwarze Zifferblatt mit cremeweißen Indizes bzw. Indizes und Umrandungen in Roségold sorgen für den von Tudor so geliebten Vintage-Look und die Anlehnung an die ursprüngliche „54“, die Tudor Oyster Prince Submariner aus 1954, Ref. 7922.
Allein die Spezifikationen lassen erkennen, dass die Black Bay sich hervorragend dafür eignet, mit auf Reisen zu kommen. Sie passt zur Badehose und ebenso zur lässigen Abendgarderobe für die Strandbar oder einen sportlichen Ausflug. Besonders das Kautschukband macht die Uhr sehr angenehm und leicht auch bei Hitze und Nässe zu tragen.
Mit der Tudor hat man zudem eine sehr angesagte und beliebte Marke im Portfolio. Fast ausgeschlossen, dass man mit dieser Uhr schief angeschaut wird. Viel eher wird es so sein, dass man vor allem mit anderen jungen und aufgeschlossenen Uhrenfans ins Gespräch kommt. Denn Tudor gilt als modern, Preis-Leistungs-Champion und ein wenig rebellisch – zumindest im Vergleich mit Rolex und Co.
Damit verdient sich die Tudor Black Bay 54 den dritten freien Platz in meiner Kollektion und schlägt mit rund 4.000 EUR für die Stahlvariante zu buche. Damit hätten wir rund 15.000 EUR unseres Budgets ausgegeben.
Die Akademikerin in der Sammlung – die Grand Seiko Elegance Ref. SBGW283
Mit der nächsten Uhr zeigen Sie, dass Sie ein erwachsener Uhrensammler sind. Grand Seiko ist eine Marke für echte Kenner. Die für ihre Verarbeitungsqualität bekannte Marke gilt als eher als konservativ und hat mit der Elegance Collection eine Modellreihe entwickelt, die technisch versiert und optisch sehr edel daherkommt. Die SBGW283 wird von einem flachen Handaufzugswerk angetrieben, dem Kaliber 9S64. Das Zifferblatt in zartem Hellblau ist, wie so oft bei Grand Seiko, von der Natur, genauer den Farben des Himmels über dem japanischen Berg Iwate zur „Kishun“, also Beginn der Sommerzeit inspiriert. Der Saphirglasboden gewährt einen Blick auf das schön veredelte Handaufzugswerk. Das 37 mm große Gehäuse der Uhr machen diese in Kombination mit dem eleganten Krokodillederarmband nicht nur zu einer schicken Uhr, sondern auch zu einem Zeitmesser, auf den man sich auch gerne etwas einbilden kann. Wer Grand Seiko trägt, zeigt, dass er weniger Wert auf Marketing und mehr Wert auf Verarbeitung und technische Raffinesse legt.
Mit rund 4.000 EUR finden sich sehr gute Angebote für diese Uhr auf Chrono24. Und damit lägen wir mit der vierten Uhr bei 19.000 EUR Gesamtausgaben und einem noch offenen Budget von ebenso 5.000 EUR.
Unvernunft und jede Menge Spaß – die Vacheron Constantin Patrimony 6675 18k Sub Second
Nachdem wir mit der Grand Seiko schon in Richtung Dresswatch gegangen sind, ist die logische Konsequenz nun diesen Weg vollständig zu gehen. Das tun wir bei meiner Sammlung mit einer Vacheron Constantin Patrimony 6675 aus den 1970er-Jahren – natürlich in 18k Gold. Die 34 mm große Uhr kommt am Lederarmband, das Handaufzugswerk hat eine Gangreserve von 46 Stunden und das Zifferblatt beeindruckt mit purer Eleganz: Der silberne Farbton schimmert unnachahmlich im Licht und die goldenen Indizes und die kleine Sub Second machen die Uhr edel, stilvoll und zurückhaltend. Quiet luxury at its best. Natürlich birgt eine Uhr aus den 70er-Jahren immer ein gewisses Risiko, wenn es um die Wartung und Reparatur geht. Dennoch macht diese Uhr zu tragen gewiss viel Spaß!
Vacheron ist als Marke Teil der Holy Trinity (Patek, AP, Vacheron) und in ihrer Reputation über jeden Zweifel erhaben. Dass man diese Vintage-Uhr auf Chrono24 für einen Preis von 4.000-5000 EUR finden kann, ist ein echter Glücksfall.
Mit der Vacheron Patrimony schließen wir damit unsere 24.000 EUR Uhrensammlung nach meinem Geschmack gekonnt ab!