Die Watches & Wonders 2022 ist zu Ende und somit ist es an der Zeit, einen Blick auf die besten Uhren-Neuheiten zu werfen! Welche Premieren haben auf der Messe für Aufsehen gesorgt? Welche Marktpreise und Wertzuwächse sind bei den neuen Uhren sowie deren Vorgängermodellen zu erwarten? Das alles erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Geschichte der Vacheron Constantin 222
Die spektakuläre Rückkehr der Vacheron Constantin 222 war das absolute Highlight der diesjährigen Watches & Wonders. Das neue Modell Historiques 222 wird mit Sicherheit das Interesse an dieser legendären Luxussportuhr neu entfachen. Wie einige von Ihnen wissen, gehört die Vacheron Constantin 222 zu einer illustren Gruppe von Luxussportuhren der 1970er-Jahre. Alles begann mit der Royal Oak von Audemars Piguet im Jahr 1972, gefolgt von der Patek Philippe Nautilus im Jahr 1976. Im selben Jahr stellte IWC die von Gérald Genta entworfene Ingenieur vor, die dessen kultige Trilogie der Luxussportuhren vervollständigte. Die vierte legendäre Luxussportuhr war schließlich die Vacheron Constantin 222, von der einige Uhrenliebhaber glaubten, sie sei ebenfalls von Genta entworfen worden. In Wirklichkeit aber ist dieser Klassiker von Vacheron Constantin das Werk des jungen Jörg Hysek.
Jörg Hyseks berühmtes Design
Zu den Gestaltungsmerkmalen der Uhr zählen das Gehäuse in Tonneau-Form, die kannelierte Lünette und das berühmte Malteserkreuz – das Markenlogo von Vacheron Constantin – in der rechten unteren Gehäuseecke bei 5 Uhr. Ein Hingucker ist auch das integrierte Armband mit seinen sechseckigen Verbindungsgliedern und dem ganz speziellen Design. Das Armband und die Lünette prägen den Look der Vacheron Constantin 222 und haben der Uhr zu ihrem heutigen Kultstatus verholfen. Sie waren außerdem die Blaupause für die moderne Vacheron Constantin Overseas. Wenn man sich die aktuelle, 2016 präsentierte Generation der Overseas anschaut, kann man die Ähnlichkeiten deutlich erkennen. Damit hatte die 222 „Jumbo“ nicht nur ihren Anteil an der wachsenden Beliebtheit von Luxussportuhren in den 1970er Jahren, sondern legte auch den Grundstein für die Popularität der Overseas.
Vacheron Constantin stellte die 222 in den 70er und 80er-Jahren in drei Größen her. Die erste war eine Damenuhr mit einem 24 mm großem Gehäuse, die zweite hatte eine mittlere Größe von 34 mm und die dritte war eine „Jumbo“ mit einem Durchmesser von 37 mm. Diese ist heute die beliebteste und begehrteste der drei Uhren. Von 1977 bis 1985 produzierte Vacheron Constantin etwa 700 Exemplare der 37 mm großen „Jumbo“ in Edelstahl und in 18-karätigem Gelbgold. Es handelt sich hier also um einen seltenen Zeitmesser. Die Kombination aus Seltenheit und Kultstatus führt zu schwindelerregenden Preisen: Für die originale 222 „Jumbo“ bezahlen Sie auf dem Chrono24-Marktplatz zwischen 160.000 und 180.000 EUR. Das ist zwar eine enorme Summe, aber immer noch weniger, als Sie für die Audemars Piguet Royal Oak 5402A oder die Patek Philippe Nautilus 3700/1 aufbringen müssten. In den kommenden Monaten und Jahren könnte sich das allerdings ändern.
Die neue Historiques 222 ist die perfekte moderne Neuauflage
Die Neuauflage sieht der ursprünglichen Vacheron Constantin 222 „Jumbo“ aus den 1970er-Jahren sehr ähnlich. Ein Unterschied besteht jedoch darin, dass die neue Historiques 222 ein etwas höheres Gehäuse hat als die Originaluhr. Die 1977er-Version der 222 war nur 7 mm hoch, während die neue Version 7,95 mm misst. Grund dafür ist das verbesserte Uhrwerk, das Vacheron Constantin bei der neuen 222 einsetzt. Außerdem verfügt die Uhr über einen Saphirglasboden, durch den Sie das Uhrwerk in Aktion sehen können. Während das Ursprungsmodell mit dem schlanken Kaliber 1121 ausgestattet war, hat sich Vacheron Constantin bei dieser neuen Version für das hauseigene Automatikkaliber 2455/2 entschieden. Dieses arbeitet mit der heutzutage üblichen höheren Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, verfügt über eine Datumschnellschaltung und ist wunderschön verarbeitet. In ihrer Gesamtausführung spielt die neue 222 gegenüber ihrer Vorgängerin noch eine Klasse höher. Das Gehäuse und das Armband sehen spektakulär aus. Für die Leuchtmasse auf den Zeigern und Indexen kommt bei der neuen Version Superluminova statt Tritium zum Einsatz. Alles in allem ist diese Uhr die perfekte moderne Neuauflage eines großen Klassikers.
Mit der Veröffentlichung der neuen Historiques 222 hat sich Vacheron Constantin den idealen Zeitpunkt ausgesucht, um eine klassische Ikone zurück ins Rampenlicht der Uhrenindustrie zu rücken. Nach dem Aus für die Patek Philippe Nautilus 5711/1A nutzt der Uhrenhersteller die Gunst der Stunde und bringt einen Klassiker heraus, den viele Uhrenliebhaber begehren werden. Obwohl die neue 222 nur in 18-karätigem Gelbgold auf den Markt kommt, bin ich mir sicher, dass die Nachfrage enorm sein wird. Und sollte es sie künftig doch in Edelstahl geben, werden die Uhrenfans bei Vacheron Constantin wahrscheinlich die Türen einrennen, um ein Exemplar zu ergattern.
Die Zukunft der Vacheron Constantin 222 und Overseas
Die Neuauflage der 222 kostet 61.500 EUR und ist damit wesentlich erschwinglicher als das Originalmodell. Aber werden Sie auch eine bekommen können? Die Chancen dafür sind sehr gering. Die Uhr ist zwar nicht limitiert, wird aber nur in sehr begrenzter Stückzahl produziert werden. Daher werden die Preise für die neue Vacheron Constantin Historiques 222 wahrscheinlich deutlich höher ausfallen, sobald sie online angeboten wird. Wahrscheinlich wird auch das Vintage-Modell auf der Beliebtheitsskala und somit im Preis steigen. Ferner erwarte ich einen noch größeren Ansturm auf die aktuelle Vacheron Constantin Overseas: Da ihr Look an den der Vacheron Constantin 222 erinnert, werden Uhrenfans auf der ganzen Welt einen Grund mehr haben, sich auf diese moderne Luxussportuhr zu stürzen. So könnte das Jahr 2022 durchaus das Jahr von Vacheron Constantin werden.