Uhren und Autos – manch einer kann zumindest mit einem dieser beiden Themen etwas anfangen; für andere hingegen passen beide wie die Faust aufs Auge. Ich bekenne mich an dieser Stelle: Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die ihren Wagen lediglich zum Fahren von A nach B nutzt – bei tiefergehenden Nachfragen verweise ich ungeniert auf meinen Fahrzeugschein. Was ich damit sagen will ist, dass mein Wissen über Autos begrenzt ist. Doch als ich mich mit den Hintergründen der Uhr, die ich Ihnen heute vorstelle, auseinandersetzte, stellte ich fest, dass Autos und Uhren sich ähnlicher sind als man auf den ersten Blick meinen könnte.
Wie unter der Haube eines Automobils steckt im Gehäuse einer Uhr eine Art Motor – das Uhrwerk – in welches zwar nicht Benzin, dafür aber Energie gepumpt wird, um einem mechanischen Zeitmesser Leben einzuhauchen. Während uns ein Kraftfahrzeug den Weg über Landstraßen und Autobahnen ermöglicht, leitet uns eine Uhr den Weg entlang des zeitlichen Horizonts. Sie glauben, ich drifte langsam ab? Schauen wir mal, wie Ihr Urteil am Ende dieses Artikels ausfällt.
Die Interpretation eines Sportwagens
Scheinbar sehen der Schweizer Uhrmacher Girard-Perregaux und der britische Luxuswagenhersteller Aston Martin das ähnlich. Sie erkannten vielleicht nicht mal nur die Gemeinsamkeiten (und offensichtlichen Unterschiede) ihrer Güter, sondern auch, wie gut diese sich ergänzen. Seit 2021 verbindet die beiden eine offizielle Partnerschaft, aus der bereits vier Zeitmesser hervorgingen. Nun stellen die Partner ihre fünfte Kollaboration vor: die Neo Bridges Aston Martin Edition.
Die Schweizer Uhrenmanufaktur ist bekannt für ihre Designs mit Wiedererkennungswert, verwendete Materialien und besondere Mechanismen, die über Jahrhunderte (gegründet wurde der Uhrenhersteller im Jahr 1791) verfeinert wurden. Die Geschichte des britischen Automobilherstellers Aston Martin geht nicht ganz so weit in die Vergangenheit (Gründung 1913), aber auch hier sehen wir die Hingabe zu Leistungsstärke, Luxus und ausgefeilten Designs. Und so setzten sich Teams aus beiden Lagern zusammen, um eine Uhr zu erschaffen, die das kombiniert, was beide Luxusmarken verbindet.
Ein Blick unter die Haube
Und hier steigen wir ein, mit dem Blick unter die Haube. Es wurde auf Ideen zurückgegriffen, die bereits bei früheren und gemeinsam entwickelten Uhren umgesetzt wurden. Wie schon bei einer anderen Neuheit im Oktober, der Neo Constant Escapement, verzichtet Girard-Perregaux auf ein gewöhnliches Zifferblatt. Stattdessen blicken wir, wie beim Öffnen einer Motorhaube, auf eine rohe Landschaft. Der Motor der Uhr, das mechanische und umgedrehte Uhrwerk des Kalibers GP0840000-2164 macht sich und ihre Teile, die sich normalerweise auf der Rückseite der Uhr befinden, sichtbar.
Der Kraftstofftank – der Mikrorotor, der die Energie für das Automatikuhrwerk aus den natürlichen Handbewegungen des Trägers gewinnt – trägt den Namen britischen Automobilherstellers. Rechts daneben sehen wir das Federhaus, mit dem Namen der Schweizer Uhrenmanufaktur gekennzeichnet, das von einer schwarzen durchbrochenen Brücke getragen wird. Das Zifferblatt, bestehend lediglich aus einem Ring mit schwebend aufgesetzten Indizes, die mit einer fluoreszierenden Beschichtung versehen sind, legt den Blick auch auf das Räderwerk und die Unruh der Neo Aston Martin frei, sodass einsehbar ist, wie die Komponenten zusammen funktionieren.
Das Uhrwerk mit dem Durchmesser von 32 mm befindet sich in einem 45 mm großen Titangehäuse und ist durch ein entspiegeltes Box-Saphirglas geschützt. Skelettierte Stunden- und Minutenzeiger bewegen sich entlang der aufgesetzten Indizes.
Und da ich die durchbrochene Brücke an früherer Stelle schon mal erwähnt habe: Deutlich prominenter sind die beiden tannengrünen Brücken. Sie sind ein Erkennungsmerkmal des Uhrenherstellers und schlagen wortwörtlich die Brücke zu Aston Martins grünem Sportwagen, dem Super Tourer DB12. Und nicht nur das, bei genauem Hinsehen findet man auch fließende Grautöne, sich verändernde Lichtreflexionen durch die Rubine und Schwarznuancen, die an frisch gegossenen Straßenteer erinnern.
Wir sind noch nicht ganz fertig mit unserer Runde um die neue Neo Bridges Aston Martin Edition. So wichtig der Anschnallgurt in einem Sportwagen ist, so wichtig ist auch das Armband einer Uhr für ihren Träger. Dieses besteht aus schwarzem Kautschuk mit einem Textileffekt und grünen Nähten, die das samtige Grün der Brücken aufgreift. Festgeschnallt wird es am Handgelenk mit einer Dreifach-Faltschließe aus DLC-beschichtetem Titan.
Der Zeitmesser ist limitiert auf 250 Stück und kostet 39.800 EUR. Ab Dezember 2023 ist er bei autorisierten Girard-Perregaux-Händlern weltweit erhältlich.
Fast am Ziel
Was am Ende unseres kleinen Trips in die Welt der Neuheiten von Girard-Perregaux zu sagen bleibt: Klar, Uhren und Autos sind verschieden und ob ich mit meinem Vergleichen ins Schwarze getroffen habe, das lasse ich Sie entscheiden. Außer Frage steht jedoch, dass eine Kooperation zwischen Luxusautomobil- und Luxusuhrenhersteller wunderbar funktioniert, wie wir an der Neo Bridges Aston Martin Edition deutlich vor Augen geführt bekommen. Oder was denken Sie?
Technische Eigenschaften
Gehäuse-Material | Titan mit DLC-Beschichtung |
Gehäuse-Durchmesser | 45 mm |
Gehäuse-Höhe | 12,18 mm |
Glas | Entspiegeltes Box-Saphirglas |
Zifferblatt | Ring mit schwebend aufgesetzten Indizes mit fluoreszierender Beschichtung (grün nachleuchtend) |
Zeiger | skelettierte Stabzeiger mit fluoreszierender Beschichtung (grün nachleuchtend) |
Wasserdichtigkeit | 30 m (3 ATM) |
Uhrwerk-Referenz: GP084000-2164 | |
Uhrwerk-Durchmesser | 32 mm |
Uhrwerk-Höhe | 5,45 mm |
Schwingfrequenz | 21.600 A/h – (3 Hz) |
Anzahl der Bauteile | 208 |
Anzahl der Lagersteine | 29 |
Gangreserve | mind. 48 h |
Funktionen | Stunden, Minuten |
Armbandmaterial | schwarzes Kautschukarmband mit Textileffekt und grünen Nähten |
Schließe | Dreifach-Faltschließe aus DLC-beschichtetem Titan |