Schöne Uhren und Hollywood – das war schon immer eine große Liebesgeschichte. Von Beginn an zeigten sich die Stars der Traumfabrik gern mit einer edlen Luxusuhr am Arm. Besonders Rolex steht dabei hoch im Kurs. Schauen wir doch einmal, für welche Marken sich die Legenden Hollywoods noch begeistern können.
Das trugen Chaplin und Bogart
Charlie Chaplin ist einer der wenigen Stars der Stummfilm-Ära, die den Sprung in die Zeit des Tonfilms geschafft haben. Filme wie The Kid, Moderne Zeiten oder Der große Diktator gelten bis heute als Meisterwerke. Als Gründungsmitglied und Teilhaber von United Artists legte er zudem den Grundstein für das moderne Hollywood. Was viele jedoch nicht wissen: Chaplin war auch ein begeisterter Uhrensammler. Unter anderem besaß er eine goldene IWC Automatic, eine Rolex Oyster mit der Krone auf der linken Seite sowie eine Jaeger-LeCoultre Memovox.

Die JLC mit Wecker-Funktion war ein Geschenk der Behörden des Schweizer Kanton Waadt, in dem sich Chaplin 1953 mit seiner Frau und den acht Kindern niederließ. Der Schauspieler musste zuvor die USA verlassen, weil man ihm eine Nähe zum Kommunismus nachsagte und ihm im Amerika der McCarthy-Ära die Verfolgung drohte. Die Uhr trägt die Inschrift „Hommage du Gouvernement Vaudois à Charlie Chaplin – 6 Octobre 1953“. Sie ist eines der Prunkstücke in der Ausstellung „Charlie’s World“, die seit 2016 in Chaplins ehemaliger Villa in Corsier-sur-Vevey zu sehen ist.
Bogart und seine Longines
Humphrey Bogart besitzt einen ähnlichen Legenden-Status wie Charlie Chaplin. Das American Film Institute kürte ihn im Jahr 1999 sogar zum „größten männlichen amerikanischen Filmstar aller Zeiten“. In dem Kult-Klassiker Casablanca verhalf der aus New York stammende Schauspieler auch einer Uhr zu einem großen Auftritt. In dem Streifen trägt Bogart eine Longines Evidenza mit einem roségoldenen Zifferblatt. Ihr tonneauförmiges Gehäuse besteht – genau wie Armband, Zeiger und Ziffern – aus Gelbgold. Das Besondere an dieser Uhr ist die Tatsache, dass es sich nicht um eine Requisite, sondern um Bogarts persönlichen Zeitmesser handelte.

Welche Strahlkraft Bogart bis heute besitzt zeigt der Umstand, dass Longines zu Beginn der 2000er-Jahre eine Anzeigenkampagne mit Bildern des Mimen startete. Der Slogan lautete „Elegance is an attitude“.
Liz Taylor und schlangenhafte Serpenti
Teurer Schmuck und schöne Uhren waren eines der Steckenpferde von Elizabeth Taylor. Die Film-Ikone besaß eine ganze Sammlung außergewöhnlicher Zeitmesser – viele davon diamantverzierte Einzelstücke von Cartier oder Vacheron Constantin. Aber auch moderne Klassiker wie die Patek Philippe Nautilus gehörten zu ihrem Fundus.

Die wahrscheinlich berühmteste Uhr der Sammlung ist jedoch die Bulgari Serpenti, mit der man sie 1963 am Set von Cleopatra sehen konnte. Die Bilder der Filmdiva mit der außergewöhnlichen Uhr am Arm gingen um die Welt und verhalfen der damals noch recht unbekannten italienischen Manufaktur zu ihrem Durchbruch. Ihren Namen verdankt die Uhr ihrer Gestalt: Sie schlängelt sich wie eine Schlange in mehreren Windungen um den Arm ihrer Trägerin, die eigentliche Uhr steckt dabei im Kopf des stilisierten Kriechtieres.
Woher Taylor die Uhr hatte, ist bis heute jedoch unklar. Eine Legende besagt, dass die Uhr ein Geschenk ihres damaligen Ehemanns Eddie Fisher gewesen sei. Andere behaupten, es sei ihr Cleopatra-Co-Star und späterer On/Off-Ehemann Richard Burton gewesen, der ihr die Serpenti schenkte. Wieder andere Quellen berichten, Taylor hätte sich die Uhr von ihrer Cleopatra-Gage selbst gekauft. Egal welche Version stimmen mag, die Serpenti ist für immer eng mit Liz Taylor verbunden. Deshalb schickte ihr Bulgari-Boss Paolo Bulgari im Jahr 2010 eine aktuelle Variante der Serpenti. Die Uhr trug die Inschrift „To Dame Elizabeth, with Gratitude“.
Rolex in Hollywood
Es gibt kaum einen Hollywood-Star, der nicht wenigstens eine Rolex sein Eigen nennt. Zu besonderer Berühmtheit brachten es jedoch die Uhren von Paul Newman, Clint Eastwood und Steve McQueen.

Als begeisterter Rennfahrer trug Newman beispielsweise häufig eine Rolex Daytona Ref. 6239. Die Uhr besitzt ein sogenanntes Exotic Dial, also ein weißes Zifferblatt mit schwarzer, aufgedruckte Minuterie und schwarzen Totalisatoren. Die Uhr war bei ihrer Markteinführung Ende der 1960er-Jahre ein echter Ladenhüter. Heute gehört sie zu den begehrtesten Rolex-Modellen überhaupt und erzielt Preise von 200.000 EUR und mehr. Newmans persönliche Daytona ist sogar als teuerste Armbanduhr der Welt in die Geschichte eingegangen. Sie wurde im Oktober 2017 für die Rekordsumme von umgerechnet 15,2 Mio. EUR in New York versteigert.
Eine Root Beer für Clint Eastwood
Für Clint Eastwood waren die Rolex GMT-Master Ref. 1675/3 bzw. deren Nachfolgerin mit der Referenz 16753 die Uhren der Wahl. Wegen ihres braunen Zifferblatts und der braun-beigen 24-Stunden-Lünette gaben Rolex-Fans diesen Zeitmessern den Spitznamen „Root Beer“.

Da die Bicolor-Rolex jedoch in zahlreichen Filmen an Eastwoods Handgelenk zu sehen ist, kennt man sie auch unter den Namen Clint Eastwood und Dirty Harry, frei nach Eastwoods Paraderolle als Harry Callahan. Neben seiner Rolex trägt der 89-jährige Mime aber auch Zeitmesser von A. Lange & Söhne und wurde auch schon mit einer TAG Heuer Monaco am Handgelenk beobachtet.
Steve McQueen – zwischen Monaco und Submariner
Ihren Erfolg verdankt die Monaco jedoch einer anderen Hollywood-Größe: Steve McQueen. Dieser hat sich die Uhr mit dem quadratischen Edelstahlgehäuse für den Film Le Mans aus dem Jahr 1971 ausgesucht. Der Film war ein Flop, die Uhr wurde jedoch zu einem Dauerbrenner und gehört noch heute zu den beliebtesten Uhren von TAG Heuer.
Doch auch wenn McQueen die Monaco berühmt gemacht hat, war er eigentlich ein überzeugter Rolex-Träger. Besonders die Submariner der Baureihen 5512 und 5513 hatten es ihm angetan. Eine dieser Uhren sorgte vor knapp zwei Jahren für einigen Wirbel: Das Auktionshaus Phillips kündigte Anfang 2018 an, eine Submariner Ref. 5513 versteigern zu wollen, die McQueen seinem Stuntman Loren Janes geschenkt hatte. Der Boden der Uhr war sogar mit den Worten „Loren, the best damn stuntman in the world, Steve“ graviert. Die Uhr kam aber nie unter den Hammer. Phillips musste das Angebot auf Druck der Familie des 1980 verstorbenen Hollywood-Stars zurückziehen.

Marlon Brandos apokalyptische GMT-Master
Auch Marlon Brando gehörte zu den berühmten Rolex-Trägern Hollywoods. Seine Rolex GMT-Master Ref. 1675 aus dem Kultklassiker Apocalypse Now wurde gerade erst für umgerechnet knapp 1,74 Mio. EUR versteigert.
Ein stolzer Preis, bedenkt man, dass der Uhr ihre typische GMT-Lünette fehlt. Brando hatte sie höchstpersönlich entfernt, weil die Uhr den Produzenten des Films zu auffällig erschien. Da Brando seine geliebt GMT-Master unbedingt tragen wollte, griff er kurzerhand zum Schraubendreher und hebelte die Lünette herunter. Wie sehr dem Mimen seine Uhr am Herzen lag, zeigt ein Blick auf den Edelstahlboden. Dort hat er das Signet M. Brando eingeritzt.
James Cameron und die Tiefsee
James Cameron nimmt im Rolex-Universum eine ganz besondere Stellung ein. Er ist der bisher erste und einzige Zeitgenosse, dem die Genfer Manufaktur offiziell eine Uhr widmete – die Sea-Dweller Deepsea James Cameron Edition mit D-Blue-Zifferblatt. Rolex und der Regisseur arbeiteten zuvor eng bei Camerons Tiefsee-Expedition zum Mariannengraben zusammen. An der Außenhaut des Ein-Mann-U-Boots, mit dem Cameron in das 10.984 m unter dem Meer gelegene Challengertief hinabtauchte, hatten die Rolex-Ingenieure die experimentelle Uhr namens Deepsea Challenge befestigt. Die Uhr überstand die Strapazen des Tauchgangs unbeschadet und stellte einen Tiefenrekord auf.

Um dieses Ereignis zu würdigen, kreierte Rolex im Jahr 2014 die schon erwähnte James Cameron Edition der Sea-Dweller. Ihr Zifferblatt weist einen Farbverlauf von Blau zu Schwarz auf, was den Abstieg in die Untiefen des Meeres darstellen soll. Allerdings ist die James Cameron Edition nur bis 3.900 m wasserdicht. Das sollten für den Hausgebrauch aber reichen.