10/31/2022
 5 Minuten

Die Top 3 der GMTs, die kaum einer auf dem Schirm hat

Von Jorg Weppelink
Rolex-GMT-WW-Magazin-2-1

In den letzten Jahren konnten wir beobachten, dass immer mehr GMT-Uhren auf den Markt kamen. Die Uhrenmarken haben verstanden, dass GMTs bei Uhrenliebhabern, die gerne reisen, enorm beliebt sind. Eine Uhr, die zugleich die Uhrzeit von zwei oder drei verschiedenen Zeitzonen anzeigen kann, ist einfach sehr praktisch. Darüber hinaus sehen GMT-Uhren oftmals richtig gut aus. Diese Kategorie mag zwar einst von der legendären GMT-Master geprägt gewesen sein, aber mittlerweile gibt es eine Reihe fantastischer, von der GMT-Master inspirierten Zeitmesser, die ebenfalls in der Lage sind, gleichzeitig die Uhrzeit verschiedener Zeitzonen anzuzeigen. Deswegen ist die GMT auch meine Lieblingskomplikation. Schauen wir uns nun einige der meist unterschätzten GMTs an, die man auf dem Markt finden kann. 

1. Rolex GMT-Master II „Root Beer“ Referenz 16713

Legen wir direkt mit einer Rolex GMT-Master II los. Dieses Modell ist nur nicht irgendeine Standard-GMT-Master, sondern die berühmte Root Beer-Version. Diese Rolex GMT-Master aus Gold und Stahl stellt eine Zäsur zur legendären Edelstahl-Variante mit blau-roter „Pepsi“-Lünette dar. Die Rolex GMT-Master II Root Beer verdankt ihren Namen der farblichen Ähnlichkeit der zweifarbigen gold-braunen Lünette mit dem in den USA und Kanada beliebten Softdrink. Rolex präsentierte die erste GMT-Master Root Beer ca. 1970. Zusätzlich zu den neuen Lünettenfarben verfügte sie über ein schönes braunes Zifferblatt und war außerdem die erste GMT-Master in Rolesor — so heißen Bicolor-Uhren bei Rolex. Das Zifferblatt der ersten Referenz, der 1675/3, erhielt aufgrund der recht außergewöhnlichen Stundenindizes auch den Beinamen „Nipple Dial“. Durch die Ähnlichkeit zum gleichnamigen Quarzkristall wurde sie auch „Tiger Eye“ oder „Tigerauge“ genannt. Darüber hinaus trägt sie den Spitznamen „Clint Eastwood“, da der Hollywood-Star selbst eine besaß und sie in einigen seiner Filmen trug. 

Die erste Generation der Rolex GMT-Master Root Beer ist heutzutage schwer zu finden. Daher ist es deutlich einfacher und praktischer, sich auf die Jagd nach einer Rolex GMT-Master II Root Beer der zweiten Generation zu begeben, der Referenz 16713. Rolex stellte dieses Modell in den späten 1980er-Jahren vor und produzierte es bis 2006. Der Vorteil dieser Rolex GMT-Master II gegenüber ihrem Vorgängermodell ist, dass Sie mit ihr die Stundenanzeige der Hauptzeitzone unabhängig einstellen können. Somit ist sie aufgrund des darin verbauten legendären Rolex-Kalibers 3185 eine richtige GMT. Außerdem unterscheidet sie sich vom Vorgänger unter anderem durch ein Upgrade auf Saphirglas und den Wechsel zu Standard-Stundenindizes. Die Root Beer kann als Geheimtipp betrachtet werden, die nicht jeder Fan von Bicolor-Uhren mag. Mir persönlich gefällt die Kombination aus Gold und Stahl an bestimmten Uhren, besonders bei der Rolex Datejust und der GMT-Master Root Beer. In Kombination mit dem Jubilee-Armband erhalten Sie ein Uhr, die mit ihren Farben und Materialien einen besonderen Retro-Charme ausstrahlt, diesen aber mit einem modernen Rolex-Stil zusammenbringt, der auch heute noch relevant ist. Wenn Sie sich auf die Suche nach einer Referenz 16753 begeben, werden Sie schnell feststellen, dass Rolex auch eine zweifarbige Uhr mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette entwickelt hat. Diese zweifellos schöne Uhr ist aber weniger spektakulär als die Root Beer. Preislich geht es bei 12.000 EUR los und kann für Modelle in sehr gutem Zustand auch bis auf 20.000 EUR hochgehen. Dafür bekommen Sie eine fantastische GMT mit unschlagbarem Style. 

The Rolex GMT-Master II "Root Beer" ref. 16713
Die Rolex GMT-Master II Root Beer Referenz 16713

2. Grand Seiko SBGJ237

Wenn Ihnen der GMT-Master-Stil gefällt, Sie aber nicht mehr als 10.000 EUR für eine GMT ausgeben wollen, ist die Grand Seiko SBGJ237 perfekt für Sie. Grand Seiko hat bekanntlich viele GMTs im Sortiment. Viele Fans der Marke erfreuen sich an den GMTs, die auf der ikonischen 44GS aus den 1960er-Jahren basieren. Grand Seiko hat aber auch einige GMT-Sportuhren entwickelt, die sich an der Ästhetik der berühmten GMT-Master orientieren. Für die SGBJ237 verwendet Grand Seiko ein 44,2-mm-Edelstahlgehäuse. Das mag groß klingen, aber die Uhr trägt sich angenehmer, als Sie es vielleicht erwarten würden. Sie verfügt über eine blau-weiße Saphirglas-Lünette, die nicht nur kratzfest ist, sondern im Dunkeln auch spektakulär leuchtet. Seiko verwendet dafür das äußerst effektive Leuchtmaterial LumiBrite und erschafft damit in Kombination mit dem unteren Teil der Lünette einen außergewöhnlichen Effekt. Die Lünette hat eine weitere Besonderheit: Die Einstellungen der Tageszeit laufen von 06:30 bis 17:30, anstatt von 06:00 bis 18:00. 

Im Gehäuse verbaut Grand Seiko das hauseigene Kaliber Hi-Beat 9S86. Grand Seiko hat sich mit diesen Uhrwerken, die mit einer höheren Schlagzahl von 36.000 A/h anstelle der für die meisten modernen Uhren üblichen 28.800 A/h laufen, einen Namen gemacht. Dadurch sind diese Uhrwerke genauer. Zusätzlich ist es spektakulär, wie flüssig der Sekundenzeiger über das Zifferblatt läuft. Das Armband der Grand Seiko SBGJ237 ist aus Edelstahl. In Kombination mit dem blauen Zifferblatt und der blau-weißen Lünette ergibt das eine spritzige GMT, die es absolut mit der Rolex GMT-Master aufnehmen kann. Der Listenpreis der SBGJ237 liegt bei 7.000 EUR, also deutlich unter dem Preis der Rolex GMT-Master (II). Modelle aus zweiter Hand gibt es bereits ab 4.500 EUR, was in Anbetracht dessen, dass Sie dafür eine stylische, technisch hochmoderne GMT mit makelloser Verarbeitung bekommen, ein echtes Schnäppchen ist. Wenn Sie die gleiche Uhr an einem Lederarmband mit warmem dunkelgrünem Zifferblatt anstelle des kühleren Blau möchten, schauen Sie sich das elegante Geschwistermodell, die SBGJ239, an. 

The Grand Seiko SBGJ237
Die Grand Seiko SBGJ237

3. Omega Seamaster Professional 300 GMT „50th Anniversary“ Ref. 2534.50.00

Das letzte Modell auf unserer Liste ist die brillante Omega Seamaster Professional 300 GMT 50th Anniversary. In einer vorangegangenen Ausgabe dieser Reihe schrieb ich bereits über die Omega Seamaster Professional 300 GMT Great White, die auch sehr gut auf diese Liste passen würde. Die Seamaster Professional 300 GMT Referenz 2534.50.00 ist im Großen und Ganzen ein Geschwistermodell der Great White. Ihr Armband und ihr 41-mm-Gehäuse sind aus Edelstahl und sie ist Teil der berühmten Seamaster-Bond-Reihe. Die Hinzufügung der schwarzen 24h-Lünette aus Aluminium, des roten 24h-GMT-Zeigers und der roten Aufschrift „GMT“ auf dem Zifferblatt verleihen der Uhr eine besondere Präsenz am Handgelenk. Die Seamaster wird dadurch von einer krassen Taucheruhr zu einer großartig aussehenden GMT, die sich perfekt für Ihre Reise eignet. Diese Uhr kam zum 50. Jahrestag der Seamaster-Kollektion auf den Markt und war die erste GMT-Uhr der Marke. Insgesamt ist sie eine ganz spezielle Uhr, die sogar am Handgelenk von niemand geringerem als dem damaligen James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan vermarktet wurde. 

Im 41-mm-Gehäuse ist Omegas Kaliber 1128 verbaut. Für dieses Uhrwerk wurde dem Omega-Kaliber 1120, das ein Upgrade zum ETA 2892 darstellt, ein GMT-Modul hinzugefügt. Das 1128 ist ein sehr zuverlässiges Kaliber und nur 3,6 mm dick, wodurch das Gesamtprofil der Uhr schlank bleibt. Das Automatik-Kaliber verfügt über eine Gangreserve von 44 Stunden und ist COSC-zertifiziert. Die übergroßen 24-Stunden-Indizes auf der Lünette sind Geschmackssache, aber wenn sie Ihnen gefallen, bekommen Sie hier eine spektakuläre Uhr für Ihr Geld. Die Preise für die Omega Seamaster Professional 300 GMT 50th Anniversary Referenz 2534.50.00 reichen von ungefähr 3.000 EUR bis zu 4.000 EUR. Das ist nicht allzu viel Geld, wenn Sie bedenken, dass Sie dafür eine Menge Style und Tradition erben. 

The Omega Seamaster Professional 300 GMT "50th Anniversary"
Die Omega Seamaster Professional 300 GMT 50th Anniversary

Das sind unsere drei GMTs, die immer noch kaum jemand auf dem Schirm hat. Jeder dieser Uhren wäre ein fantastischer Reisebegleiter auf Ihrer Reise in verschiedenen Zeitzonen. Bleiben Sie am Ball und verpassen Sie auch die zukünftigen Ausgaben dieser Reihe nicht.   


Über den Autor

Jorg Weppelink

Hallo, ich bin Jorg und schreibe seit 2016 Artikel für Chrono24. Meine Beziehung zu Chrono24 reicht jedoch deutlich weiter zurück, denn meine Liebe zu Uhren erwachte …

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