07/08/2024
 5 Minuten

Günstige Uhren von Audemars Piguet

Von Thomas Hendricks
Audemars-Piguet-2-1

Günstige Uhren von Audemars Piguet

Die Royal Oak ist nicht die erste großartige Uhr, die von den Uhrmachern von Audemars Piguet kreiert wurde – und auch nicht die letzte. Erst in den vergangenen paar Jahrzehnten haben sich die Royal Oak und die Royal Oak Offshore zu leuchtenden Ikonen der Marke entwickelt, neben denen alle anderen Modelle zu verblassen scheinen. Dies hat Audemars Piguet den Ruf eines einseitigen Uhrenherstellers eingebracht. Dabei war die Marke früher für ihre Innovationen bei flachen, komplizierten Uhrwerken bekannt: AP stellte die erste Armbanduhr mit Minutenrepetition, die erste Armbanduhr mit springender Stunde und die erste Armbanduhr mit Ewigem Kalender und Schaltjahresanzeige her. Jules Audemars, einer der beiden Gründer der Manufaktur, fertigte als Abschlussarbeit seiner Uhrmacherausbildung eine beeindruckende Taschenuhr an. Mit gerade einmal Anfang zwanzig entwickelte er eine Uhr mit Ewigem Kalender, Mondphase, ruhender Sekunde und Viertelstunden-Repetition. Warum sollten Sie sich bei Ihrem nächsten Uhrenkauf nicht von diesem Wunderkind der Schweizer Feinuhrmacherei inspirieren lassen? 

Es gibt viele Uhren von Audemars Piguet, die mindestens genauso beeindruckend sind wie die Royal Oak. In diesem Artikel wollen wir uns diejenigen Modelle ansehen, die unter 10.000 EUR zu haben sind. Interessant sind hier vor allem die nach den beiden Gründern der Marke benannten Produktlinien: die Kollektion Edward Piguet mit quadratischen und rechteckigen Gehäusen sowie die Kollektion Jules Audemars mit runden Gehäusen. Als Erstes werfen wir einen Blick auf die runden Exemplare.

Die Kollektion Jules Audemars

Sehen wir uns zunächst das einfachste Modell an – die Ref. 14675. Sie ist eine echte Schönheit mit ihrer abgestuften Lünette, den tintenblauen Feuille-Zeigern und dem wunderschönen Gegengewicht am Sekundenzeiger.  

Weiter geht es mit der Referenz 25574BA, welche die gleichen klassischen Stilmerkmale aufweist und zusätzlich eine Komplikation für die Wochentags- und Datumsanzeige bietet. Die Uhr besitzt ein Zifferblatt aus Emaille, was ihr einen subtilen, jedoch unverwechselbaren Glanz verleiht, der von Sammlern sehr geschätzt wird. Wichtig ist nur, dass Sie vorsichtig mit der Uhr umgehen, da es sich bei Emaille um ein relativ zerbrechliches Material handelt.  

Die Referenz 25589BA aus den 1980er-Jahren ist nur 8 mm hoch und verfügt über ein Emaille-Zifferblatt, eine abgestufte Lünette sowie eine Mondphase – ein eindrucksvolles Gesamtpaket von einem Hersteller der „Heiligen Dreifaltigkeit“ der Uhrmacherei für weniger als 10.000 EUR.  

Meine Lieblingsuhr auf dieser Liste ist wohl die Referenz 25685. Sie hat eine abgestufte Lünette und ein Emaille-Zifferblatt, wie wir es schon bei den vorangegangenen Modellen gesehen haben, ein Hilfszifferblatt für die Datumsanzeige, eine Gangreserveanzeige sowie ein Hilfszifferblatt für die zweite Zeitzone bei 6 Uhr. Die blauen Blattzeiger sind auch hier wieder mit von der Partie. Eine Besonderheit dieser Uhr, die ich hervorheben möchte: Das Zifferblatt ist großzügig mit Gold verziert, vom Drehring über die Hilfszifferblätter bis hin zur Minuterie. Auf einer Geschäftsreise wäre diese Uhr eine fabelhafte Begleiterin, denn sie gibt sich dezent und steckt doch voller feiner Details. Es ist mir ein Rätsel, dass diese Uhren nicht mehr kosten …   

Das Zifferblatt der Referenz 15056OR ist mit einem guillochierten, vertikalen Streifenmuster verziert, und auch durch den durchsichtigen Gehäuseboden können Sie kunstvolle Genfer Streifen bewundern. Sollte Gelbgold Ihnen nicht zusagen, können Sie sich auch für eine Variante in Weißgold entscheiden.  

Wenn Sie Guillochierungen mögen, bevorzugen Sie vielleicht das Gerstenkornmuster der Referenz 77252OR. Mit einem Gehäusedurchmesser von 32,5 mm ist sie die bisher kleinste Uhr auf unserer Liste, doch sie weiß mit ihrer Schönheit zu bezirzen. 

Bei der Referenz 14848BC treffen wir ein paar alte Bekannte wieder: die tiefblauen Blattzeiger, das Gegengewicht am Sekundenzeiger und die abgestufte Lünette – dieses Mal in Weißgold. Das Zifferblatt ist ein wenig voller als sonst, aber dennoch sehr klar, ausgeglichen und gut ablesbar. Eine wirklich tolle Uhr für jeden Tag!  

Die letzte Uhr aus der Kollektion Jules Audemars, die ich Ihnen vorstellen möchte, ist die Ref. 25644BA, ein Chronograph aus den 1980er-Jahren. Er besitzt eine Uhrwerkskonfiguration, die später auch für einige Royal-Oak-Chronographen verwendet wurde. Für den Antrieb sorgt das Basiswerk 2126, das aus dem JLC 899 entwickelt und um ein Chronographenmodul von Dubois Dépraz erweitert wurde. Das Kaliber ist so flach, dass die Gesamthöhe des Gehäuses lediglich 11 mm beträgt – ziemlich schlank für einen Chronographen, vor allem für ein Exemplar mit modularem Uhrwerk. Die Uhr hat eine moderne Größe von 40 mm und ist in Gelbgold oder Edelstahl sowie mit hellem oder dunklem Zifferblatt erhältlich, je nach Geschmack und Budget. Ein bemerkenswertes Detail: Die Zykloplupe über dem Datum ist in das Zifferblatt integriert und nicht in das Uhrglas, genau wie bei der Royal Oak Offshore.  

Die Kollektion Edward Piguet 

Kommen wir nun zu den quadratischen und rechteckigen Gehäusen. Dieser Abschnitt wird etwas kürzer ausfallen, da nicht so viele Edward-Piguet-Modelle im Umlauf sind (zumindest nicht unter 10.000 EUR). Die Referenz 14529 zum Beispiel ist nicht leicht zu finden, aber sie ist wirklich etwas Besonderes. Sie hat ähnliche Abmessungen wie die Cartier Tank Louis. Auf Chrono24 steht derzeit ein Exemplar für unter 8.000 EUR zum Verkauf. Die Uhr hat applizierte Indizes, die den Lauf der Minuterie unterbrechen, und das Zifferblatt verfügt über ein Fenster, durch welches Sie das Uhrwerk bei der Arbeit beobachten können. Die darauf angebrachten Gravuren schließlich sorgen dafür, dass Sie den Blick gar nicht mehr abwenden werden möchten.  

Die Referenz 14918 ist eine wunderschöne Uhr, die sich in verschiedenen Zifferblattstilen präsentiert. Es gibt sie mit Emaille-Zifferblättern, und manchmal findet man sie auch in Weißgold. Die Uhr stammt aus den 1990er-Jahren, wie so viele dieser Audemars-Piguet-Modelle, doch ihr Design ist zeitlos. Das Gehäuse misst 29 x 38 mm und ist somit größer als das einer typischen Cartier Tank. Wenn Sie viel Geduld mitbringen, finden Sie vielleicht sogar ein Exemplar mit sogenannten Diamantzeigern, die an die Longines Dolce Vita erinnern. 

Ähnlich und doch eigen in ihrer Art zeigt sich die Referenz 15121 mit ihrem prächtigen guillochierten Zifferblatt und dem rechteckigen Gehäuse aus Weiß- oder Gelbgold. Es gibt auch eine fluoreszierende Variante, für die Sie allerdings gut 11.000 EUR ausgeben müssten.  

Das letzte Modell in dieser Reihe ist die Referenz 14953, von der aktuell nur zwei Exemplare auf Chrono24 verfügbar sind. Sie hat ein gewölbtes rechteckiges Gehäuse und ein ausdrucksstarkes Zifferblatt, das an die Jaeger-LeCoultre Reverso erinnert. 

Wie bei der Jules-Audemars-Kollektion gibt es auch hier zahlreiche Exemplare, die für mehr als 10.000 EUR angeboten werden, darunter Chronographen, Ewige Kalender und Tourbillons. Hier noch ein nützlicher Tipp, wenn Ihnen die rechteckigen APs gefallen: Geben Sie „Audemars Piguet Tank“ in die Suchleiste ein, um Modelle angezeigt zu bekommen, die der berühmten Uhr von Cartier Konkurrenz machen und doch erfrischend anders sind.  

Fazit

Mit dieser Liste dürften wir den Beweis erbracht haben, dass es neben der Royal Oak noch zahlreiche weitere beeindruckende Uhren von Audemars Piguet gibt, die noch dazu weniger als 10.000 EUR kosten. Natürlich ist dies nur der Anfang: Wenn Sie mehr als 10.000 EUR ausgeben können, stehen Ihnen noch viele weitere tolle Möglichkeiten offen! Sehen Sie sich doch einmal die etwas gewagteren Gehäuseformen aus den 1960er-Jahren an, z. B. die Star Wheel oder die Referenz 5548 aus dem Jahr 1979. Letztere spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte von Audemars Piguet, da sie das Unternehmen während der Quarzkrise vor der Pleite bewahrt haben soll. Sie war damals die weltweit flachste Uhr mit Ewigem Kalender und erwies sich im Gegensatz zur Royal Oak auf Anhieb als Verkaufsschlager. Massivgold, Historie und feinste Uhrmacherkunst – diese Uhr hat einfach alles und kostet dabei weniger als eine klassische Royal Oak. Für welchen Zeitmesser Sie sich auch entscheiden, genießen Sie das Stöbern und Entdecken!


Über den Autor

Thomas Hendricks

In jungen Jahren war ich kein Uhrenfan, aber ein paar Jahre nach meinem Studium habe ich als Autor und Marketing-Spezialist beim Online-Portal Watchonista angefangen. Augenzwinkernd begrüßten mich hier die neuen Kollegen: „Willkommen in der Uhrenwelt, die niemand je wieder verlässt!“ Heute bin ich Privatkundenberater bei Chrono24 und helfe Menschen dabei, die perfekte Uhr für die großen Anlässe ihres Lebens zu finden.

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