Die vor über 70 Jahren vorgestellte Portugieser von IWC gilt heute als klassische Uhrenschönheit. Doch in den ersten Jahrzehnten ihrer Existenz erfreute sie sich, als „Armbandtaschenuhr“ verspottet, nicht übermäßiger Beliebtheit. Erst in den letzten zwanzig Jahren avancierte sie zu einem der beliebtesten IWC-Modelle. Ihr Name stammt von den portugiesischen Uhrenimporteuren Rodrîgues und Teixeira, die in einem Brief an IWC in Schaffhausen Interesse an einer Armbanduhr mit der Ganggenauigkeit von Marinechronometern bekundeten. Die gewünschte Präzision ließ sich damals nur mit einem voluminösen Taschenuhrwerk realisieren.
Als Ur-Modell gilt die Portugieser von 1939, in der das Taschenuhrkaliber 74H4 tickt. 41,5 mm Durchmesser, schmale Lünette, Acrylglas und eine große Krone sind ihre Markenzeichen. Ihr „Gesicht“ ist stilbildend für alle nachfolgende Portugieser-Generationen: schmale, blattförmige Zeiger kreisen über klaren arabischen Ziffern auf silbernem oder schwarzem Hintergrund. Über Jahrzehnte werden nur wenige hundert Stück verkauft was sie heute zu seltenen Sammlerstücken macht. Der legendäre IWC-Manager Günter Blümlein gibt 1993 zum 125. Firmenjubiläum der Portugieser eine neue Chance, mit nahezu unverändertem Uhrwerk, allerdings mit Glasboden. Und diesmal sind die Fans begeistert von der großen und dennoch eleganten Uhr.
Bereits 1995 erweitert IWC die Portugieser-Familie mit nichts Geringerem als einem hochkomplizierten Meisterwerk und stellt die Minutenrepetition Ref. 5240 vor. Die Uhr ist heute vor allem bei Sammlern begehrt und verwendete das historische ausgeschriebene IWC Logo mit „International Watch Co. Schaffhausen“. Kurz darauf präsentiert die Marke eine Uhr, die zu einer der größten Ikonen der Uhrenindustrie wurde: die Portugieser Chronograph 3714. Das klassische, schlichte Design mit der modernen Größe von 41 mm und einer perfekten Auswahl an Material- und Zifferblattvarianten machen sie zu einem zeitlosen Klassiker.
Schnell etabliert sich auch die nächste Generation, die Portugieser Automatik mit dem Manufakturkaliber 5000 ausgestattet, als Sammlerobjekt. Neben Datum, einer kleinen Sekunde mit Stoppvorrichtung bietet die Uhr als zusätzliche Indikation eine Gangreserve für sieben Tage. Ein Glasboden ermöglicht einen Blick auf das beeindruckende Uhrwerk mit großem Rotor inklusive Medallion aus 18 Karat Gold.
Das geräumige Gehäuse bietet Platz für technische Finessen und so erscheint 2003 die Portugieser Ewiger Kalender mit einem so genannten Hemisphärenmond, bei dem der Erdtrabant je einmal für die nördliche und die südliche Halbkugel dargestellt wird. Dem Trend zum Tourbillon entspricht die 2004 präsentierte Portugieser Tourbillon Mystère mit einem filigranen Käfig aus 81 Miniaturteilen und einer fliegenden Hemmung. Mit der Portugieser F. A. Jones erweisen die IWC-Ingenieure 2005 dem amerikanischen Firmengründer eine Hommage. 2006 und 2007 kommen Modelle mit Regulator auf dem Markt, bei denen Stunden- und Minutenanzeige getrennt sind. Zum 70. Jubiläum feiert IWC seine Ikone mit einem umfassenden Relaunch bereits bekannter Modelle, wie zum Beispiel der Minutenrepetition in einer 44 Millimeter großen Auflage in Rotgold oder Platin, dem Tourbillon Mystère Rétrograde mit zurückspringender Datumsanzeige, ebenfalls mit 44 Millimetern in Rotgold oder Platin oder dem Ewigen Kalender mit nachtblauem Zifferblatt. Die Grande Complication mit Chronograph, Ewigen Kalender und Minutenrepetition präsentiert sich in neuem Gewand mit 45 Millimetern und ist erstmals wasserdicht bis zu 3 bar. Die Portugieser Yacht Club Chronograph (Ref. 3902) mit Flyback-Funktion feiert große Erfolge als elegant-sportliche Erscheinung. Sie ist die einzige Portugieser mit nachtleuchtenden Zeigern und Indizes.
Die Portugieser Handaufzug aus dem Jahr 2010 ist direkt vom Ursprungsmodell inspiriert und tickt mit dem Cal. 98295, das Stilzitate der ersten Jones-Werke aufweist, wie Dreiviertelplatine oder überlangem Rückerzeiger zur Feineinstellung. 2015 feiert IWC das 75-jährige Bestehen der legendären Uhrenfamilie mit einer neuen Variante namens Portugieser Handaufzug Acht Tage Edition „75th Anniversary“, die vom Handaufzugswerk 59215 angetrieben wird, das man nur einmal in der Woche aufziehen muss. Eine Weiterentwicklung zum Original sind der Sekundenstopp, die in die kleine Sekunde integrierte Datumsanzeige sowie eine Gangreserveanzeige.
Ob in Stahl oder Rotgold, mit nur drei Zeigern und Datum oder Konstantkraft-Tourbillon und Ewigem Kalender, auch nach über 70 Jahren ist die IWC Portugieser heute noch genau so elegant wie damals.