Chronographen zählen zu den beliebtesten Komplikationen auf Chrono24. Aber welche Uhrenmarke bietet die besten Chronographen-Modelle an? Wir haben unsere Top 5 Marken für Sie zusammengestellt. Spoiler-Alarm: Rolex befindet sich nicht auf der Liste, obwohl die Rolex Daytona als die vielleicht beliebteste Uhr der Welt gilt. Dennoch ist die Genfer Manufaktur nicht unbedingt für ihre Chronographen bekannt. Was macht also einen Uhrenhersteller zu einer echten Chronographen-Marke? Wir verraten es Ihnen.
1. Breitling
Beginnen wir unsere Liste mit Breitling, einem der führenden Hersteller der Branche. Aus dieser Manufaktur stammen einige der berühmtesten Chronographen der Geschichte. Manche davon sind auch heute noch Teil der Breitling-Kollektion, andere wurden eingestellt und stehen bei Sammlern von Vintage-Chronographen nach wie vor hoch im Kurs. Am bekanntesten ist zweifelsohne die ikonische Breitling Navitimer. Dieser Fliegerchronograph erblickte 1954 das Licht der Welt und wurde zur bekanntesten Breitling-Uhr überhaupt. Breitling brachte in den 1950er- und 60er-Jahren eine Reihe großartiger Chronographen heraus, von der AVI Ref. 765 über die Chronomat und Premier bis hin zu den berühmten „Top Time“-Modellen: Die Liste der Kult-Chronographen von Breitling erscheint endlos. Noch dazu sind viele von ihnen mit den berühmten Chronographenwerken von Venus und Valjoux ausgestattet. Außerdem war Breitling Teil jenes Markenkonsortiums, welches das legendäre Chronomatic-Kaliber schuf, eines der ersten drei Chronographenwerke mit Automatikaufzug, das 1969 zusammen mit dem Zenith El Primero und dem Seiko 6139 auf den Markt kam.
Die Modelle Navitimer, Chronomat, Top Time und Premier gehören bis heute zum Markenportfolio von Breitling. Zudem legt der Uhrenhersteller regelmäßig Klassiker aus der Vergangenheit neu auf. Es ist schön zu sehen, dass diese Zeitmesser noch immer aktuell sind. Vor einigen Jahren begann Breitling, eigene Uhrwerke zu produzieren. Das Kaliber B01 kommt mittlerweile in vielen Uhren der Marke zum Einsatz und ist einer der Gründe, warum Breitling heute zur Elite der Chronographen-Hersteller zählt.
2. Zenith
Eine weitere Uhrenmarke, die für ihre fabelhaften Chronographen bekannt ist, ist Zenith. Die Schweizer Manufaktur war mit von der Partie, als sich 1969 mehrere Hersteller ein Wettrennen um die Entwicklung des ersten Automatik-Chronographen lieferten. Und so stellte Zenith in jenem Jahr der Welt sein „El Primero“-Kaliber vor. Das Uhrwerk galt als etwas Besonderes, da es nicht nur eines der ersten seiner Art war, sondern auch mit einer höheren Frequenz arbeitete als seine Konkurrenten. Das El-Primero-Schnellschwingerkaliber tickt mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde (A/h) und bietet daher eine höhere Ganggenauigkeit. Darüber hinaus gleiten sowohl der Sekundenzeiger der Zeitanzeige als auch der zentrale Stoppsekundenzeiger scheinbar mühelos über das Zifferblatt, sodass es eine wahre Freude ist, die Uhr in Aktion zu erleben. 1969 führte Zenith drei El-Primero-Modelle ein, die seither zu Ikonen der Marke geworden sind. Mein persönlicher Favorit ist die A384 mit dem kultigen Tonneau-Gehäuse und dem Panda-Zifferblatt. Von dieser unterscheidet sich Modell Nummer zwei, die A385, vor allem durch die Fumé-Ausführung des Zifferblatts. Das dritte und beliebteste der drei Modelle ist die A386, die unter Sammlern als einer der legendärsten Chronographen aller Zeiten gilt.
Die Quarzkrise verlief für Zenith nicht unproblematisch, aber dem hervorragenden Ruf des El Primero konnte sie nichts anhaben. Zenith verbaut die moderne Version dieses Kalibers bis heute in seiner Chronomaster-Kollektion. Diese umfasst unter anderem die sogenannte „Revival“-Reihe, in der die modernen Varianten der historischen A384, A385 und A386 zu finden sind. Daneben gibt es noch die überaus beliebte Chronomaster Sport, die zwar an die Rolex Daytona erinnert, aber durchaus ihren eigenen Charme und ihre eigenen Besonderheiten hat. Auch in einigen Uhren der Defy-Kollektion kommt das El-Primero-Werk zum Einsatz. Die Defy 21 und die Defy Extreme werden von modernen Varianten des El-Primero-Kalibers angetrieben und stoppen die Zeit bis auf die Hundertstelsekunde genau, wobei der zentrale Stoppsekundenzeiger nur so über das Zifferblatt fliegt. Dies zu beobachten, ist ebenso beeindruckend wie die Fähigkeit dieses Kalibers, Zeitintervalle mit höchster Präzision zu messen. Das El Primero macht deutlich, warum Zenith auch heute noch zu den führenden Chronographen-Marken zählt.
3. TAG Heuer
Eine weitere Marke, die auf eine lange Tradition in der Herstellung ikonischer Chronographen zurückblicken kann, ist TAG Heuer – bis 1985 schlicht „Heuer“ genannt. Heuer produzierte in den 1960er- und 70er-Jahren einige der kultigsten Chronographen, die die Uhrenwelt je gesehen hat. Das Modell, das einem dabei sicher sofort in den Sinn kommt, ist die Heuer Carrera, die 1963 auf den Markt kam. Zu den Stars der Markengeschichte gehören außerdem die TAG Heuer Autavia, Camaro und Monaco. Bestimmt kennen die meisten unter Ihnen die legendäre Monaco mit ihrem quadratischen Gehäuse und der markanten blau-roten Farbgebung. Durch den Schauspieler Steve McQueen, der sie 1971 im Film Le Mans am Handgelenk trug, wurde die Uhr berühmt. Heuer war eine jener Marken, die 1969 die ersten automatischen Chronographenwerke auf den Markt brachten. Während Breitling sein Chronomatic-Kaliber ins Rennen schickte, lancierte Heuer mit dem Calibre 11 seine eigene Version dieses neuartigen Uhrwerktyps. Es handelte sich dabei jedoch keineswegs um den ersten legendären Chronographen aus dem Hause Heuer, denn bereits zuvor hatte die Marke für einige Highlights der Chronographen-Geschichte gesorgt.
Heute führt die Marke TAG Heuer noch immer die Modelle Monaco, Carrera und Autavia in ihrer Kollektion. Während die Monaco sich als moderne Version des historischen Originals präsentiert, sind die Autavia und die Carrera zwar vom Geist der Vergangenheit inspiriert, muten aber ganz anders an als die berühmten Uhrenklassiker, die wir unter diesen Namen kennen. TAG Heuer ist stolz auf sein reiches Erbe und bringt regelmäßig moderne Versionen seiner ikonischen Klassiker heraus. Diese rufen uns in Erinnerung, warum TAG Heuer unter den Chronographenherstellern zu den ganz Großen gehört.
4. A. Lange & Söhne
Wenn wir über Luxusuhrenmarken reden, die die Welt der Chronographen geprägt haben, müssen wir natürlich A. Lange & Söhne erwähnen. Aus der Uhrenmanufaktur Lange im sächsischen Glashütte stammen einige der besten und beeindruckendsten Chronographen der jüngeren Geschichte. Ich gebe zu, dass Patek Philippe auch auf dieser Liste stehen sollte, aber da ich nur fünf Plätze zur Verfügung habe, habe ich mich für A. Lange & Söhne entschieden. Ich erkläre Ihnen, warum: Die deutsche Marke betrat den Kreis der Chronographenhersteller im Jahr 1999 mit dem viel gelobten Datograph. Uhrenfans auf der ganzen Welt waren begeistert von dessen Manufakturkaliber L951.1, das von Reinhard Meis entwickelt wurde. Dieses Uhrwerk besteht aus sage und schreibe 405 Teilen. Wer diese durch den Gehäuseboden in ihrem Zusammenspiel beobachtet, begreift, dass es sich hier um ein wahres Kunstwerk handelt.
Im Laufe der Zeit erschien der Datograph in immer neuen Varianten und mit neuen Komplikationen, die die Brillanz dieser Marke stets aufs Neue unterstrichen. Ein ebenfalls bemerkenswertes, aber eher traditionelles Chronographenwerk von A. Lange & Söhne ist das Modell 1815 Chronograph, das 2004 auf den Markt kam. Im selben Jahr erschien der weltweit erste Chronograph mit Doppel-Rattrapante-Funktion – ebenfalls ein Werk des sächsischen Uhrenherstellers. Der A. Lange & Söhne Double Split hat nicht nur einen zentralen Schleppzeiger für Zwischenzeitmessungen in Sekunden, sondern verfügt zusätzlich über einen Schleppzeiger auf dem 30-Minuten-Zähler bei 3 Uhr, wodurch Zwischenzeiten bis zu 30 Minuten genommen werden können. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hat das Uhrenunternehmen vor nicht allzu langer Zeit den Triple Split lanciert, der Zwischenzeitmessungen sogar im Stundenbereich ermöglicht. Ein weiteres Meisterwerk von A. Lange & Söhne, welches den Beweis liefert, dass es in den Reihen der heutigen Chronographenbauer wohl keinen gibt, der es mit der Manufaktur aufnehmen kann.
5. Omega
Wie könnte ich eine Top-5-Liste wie diese schreiben, ohne dabei Omega zu erwähnen? Auch wenn ich Omega nicht unbedingt als Chronographen-Marke bezeichnen würde, so hat der Bieler Luxusuhrenhersteller in der Geschichte des Chronographen doch eine entscheidende Rolle gespielt. Der berühmteste und kultigste Chronograph von Omega ist natürlich die Omega Speedmaster. Und auch wenn wir gemeinhin von der „Speedy“ reden, handelt es sich bei der betreffenden Uhr eigentlich um die Omega Speedmaster Professional „Moonwatch“. Sie war 1969 die erste Uhr auf dem Mond und hat den Namen Speedmaster fest in der Geschichte der Uhrmacherei verankert. Eine bessere Story für einen Zeitmesser gibt es nicht.
Diese Leistung ist zwar absolut grandios, aber das Vermächtnis der Speedmaster begann bereits zwölf Jahre vorher, als die erste Speedmaster zusammen mit der Seamaster 300 und der Railmaster dem Publikum vorgestellt wurde. Eine Taucheruhr, ein Chronograph und eine Uhr für Ingenieure bildeten zusammen ein ikonisches Trio von Zeitmessern, das bis heute wesentlich zum Erfolg von Omega beiträgt. Als die US-Weltraumbehörde NASA die Omega Speedmaster als offizielle Uhr für die bemannte Raumfahrt zertifizierte, begann jene Ära, in der der Zeitmesser Geschichte schrieb. Die Speedmaster war nicht nur bei der ersten Mondlandung dabei, sondern hat auch eine entscheidende Rolle dabei gespielt, dass die Besatzung der Apollo-13-Mission sicher zur Erde zurückkehren konnte. Die Kurskorrektur, die für den Wiedereintritt der Kapsel in die Erdatmosphäre notwendig war, konnte nur durch eine Notzündung des Triebwerks erfolgen, welche auf die Sekunde genau durchgeführt werden musste. Zum Stoppen der Zeit nutzten die Astronauten die Omega Speedmaster. Dafür wurde Omega von der NASA mit dem silbernen Snoopy-Award ausgezeichnet.
Die großartige Historie und das Vermächtnis der Omega Speedmaster sind unbestritten. Heute besteht die Speedmaster-Kollektion aus einer umfangreichen Auswahl verschiedener Modelle, die den vielen großen Zeitmessern der Vergangenheit die Ehre erweisen. Darüber hinaus sind die aktuellen Speedmaster-Uhren mit einigen der besten modernen Chronographenwerke ausgestattet. Auch in der Seamaster-Kollektion kommen die Omega-Chronographenkaliber zum Einsatz. Dass der Chronograph heute auf Platz Nummer eins in der Uhren-Beliebtheitsskala steht, ist zu einem Gutteil Omega zu verdanken.
Das waren sie also: die fünf Marken, die in der Entwicklungsgeschichte des Chronographen eine entscheidende Rolle gespielt haben. Wenn Sie auf der Suche nach einem schönen Chronographen sind, haben Sie Auswahlmöglichkeiten zuhauf, denn fast jede Marke hat eine Uhr dieses Typs in ihrer Kollektion. Ich bin mir sicher, Sie werden Ihren Favoriten finden, und wünsche Ihnen wie immer viel Spaß bei der Uhrenjagd!
