Edelstahluhren – vielfältig und robust
Der Großteil aller heutigen Uhren besteht aus Edelstahl. Sie sind robust, rostbeständig und meist hautverträglich. Poliert wirken Stahluhren sehr edel, der mattierte Look eignet sich eher für Toolwatches. Einige Modelle sind eine echte Wertanlage.
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4 Gründe für den Kauf einer Uhr aus Edelstahl
- Edelstahl ist strapazierfähig und korrosionsbeständig
- Edelstahluhren gibt es in nahezu allen Preis- und Qualitätsklassen
- Diverse Modelle für Damen und Herren erhältlich
- Klassiker von Rolex, Patek und AP mit besonderem Wertsteigerungspotenzial
Vielfalt vom Einsteigermodell bis zur Luxusklasse
Edelstahl ist aus der Welt der Uhren nicht wegzudenken. Er ist hart, aber nicht spröde, korrosionsbeständig, läuft nicht an und ist weitgehend hautverträglich. Er lässt sich sehr gut bearbeiten und auf Hochglanz polieren, sandstrahlen oder bürsten. In einem Wort: Edelstahl ist das perfekte Material für den Bau von Uhren. Allerdings entdeckten die Uhrenhersteller den Werkstoff erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts für sich. Zuvor setzten sie lieber auf Edelmetalle wie Gold oder Silber, da diese leichter zu bearbeiten waren.
Spätestens seit den 1920er-Jahren ist der Siegeszug der Uhren aus Edelstahl aber nicht mehr aufzuhalten. Modelle wie die Reverso von Jaeger-LeCoultre oder die ersten Oyster-Modelle von Rolex machten Edelstahluhren salonfähig und fanden schnell viele Fans. In den 1930er- und 40er-Jahren war es vor allem das Militär, das die Robustheit von Edelstahlzeitmessern zu schätzen wusste, was sich in den zahlreichen Flieger- und Marineuhren von Firmen wie Omega, IWC, Hamilton oder Stowa widerspiegelte.
Heute gehören Zeitmesser wie die Patek Philippe Nautilus, die Audemars Piguet Royal Oak oder die Edelstahl-Varianten der Rolex Submariner und GMT-Master zu den gefragtesten Modellen am Markt und sind bei Herren wie Damen beliebt. In den letzten Jahren erfuhren diese Zeitmesser teils enorme Wertsteigerungen und erzielen häufig höhere Preise als ihre Schwestermodelle aus Gold.
Was kosten Edelstahluhren?
Modell | Ref.-Nr. | Preis (ca.) |
Patek Philippe Nautilus | 5711/1A | 68.000 EUR |
Audemars Piguet Royal Oak | 15202ST | 40.000 EUR |
Rolex Submariner No Date | 5512 | 20.000 EUR |
IWC Big Pilot’s Watch | 500201 | 9.600 EUR |
Omega Speedmaster Professional Moonwatch | 311.33.42.30.01.001 | 3.600 EUR |
Seiko Prospex Dawn Grey Turtle | SRPD01K1 | 690 EUR |
Hamilton Khaki Field Automatic | H70305143 | 520 EUR |
Fossil Machine Chronograph | FS4552 | 120 EUR |
Rolex – Königin der Edelstahluhren
Einige der erfolgreichsten und begehrtesten Modelle der Luxusuhrenmanufaktur Rolex bestehen aus Edelstahl. Dazu gehört unter anderem die Taucheruhr Submariner, die Rolex 1954 erstmals der Weltöffentlichkeit vorstellte. Die Uhr gibt es auch in zahlreichen Gold- und Bicolor-Ausführungen, doch bevorzugen die meisten Fans und Sammler die Varianten aus dem Oystersteel genannten Edelstahl. Gleiches gilt für die anderen Sportmodelle wie die GMT-Master oder die Daytona, denn sie kommen den Originalen aus den 50er- und 60er-Jahren am nächsten. Doch auch der Rolex Dresswatch-Klassiker Datejust hat in der Edelstahlversion viele Anhänger.
Die Wartelisten für Submariner und Co. sind bei den Konzessionären allerdings sehr lang. Mitunter muss man mehrere Jahre auf seine Uhr warten. Sammler und Liebhaber sind deshalb bereit, deutlich mehr als den empfohlenen Verkaufspreis zu bezahlen. Das reicht von ca. 5.600 EUR für die 28 mm große Damenuhr Datejust 28 Ref. 279160 bis zu 23.000 EUR für die Cosmograph Daytona Ref. 116500LN.
Vintage-Modelle sind noch gefragter. Die besonders rare Submariner COMEX verlangt beispielsweise nach Summen von über 100.000 EUR. Die von Paul Newman getragene Daytona Ref. 6239 ist mit 15,3 Mio. EUR sogar die teuerste jemals verkaufte Uhr der Welt.
Royal Oak und Nautilus – Klassiker der 70er
Zwei Ikonen in Edelstahl sind die Audemars Piguet Royal Oak und die Nautilus von Patek Philippe. Beide Uhren feierten Anfang der 1970er-Jahre ihre Premiere und wurden von dem berühmten Designer Gérald Genta gestaltet. Die Uhren waren eine Sensation, denn AP und Patek vermarkteten sie trotz ihres sportlichen Aussehens und des verwendeten Materials als Luxussportuhren. Der große Erfolg blieb – auch wegen des für damalige Verhältnisse recht hohen Preises – zunächst aus. Doch mit der Zeit fanden immer mehr Uhrenliebhaber Gefallen an den Edelstahl-Zeitmessern mit ihren auffällig breiten Lünetten und den integrierten Stahlarmbändern.
Heute sind die Edelstahl-Varianten der Nautilus und der Royal Oak für viele Sammler so etwas wie der Heilige Gral. Die Nachfrage übersteigt die produzierten Stückzahlen um ein Vielfaches, was die Preise in teils schwindelerregende Höhen treibt. Wollen Sie beispielsweise ohne jahrelange Wartezeit eine Nautilus Ref. 5711/1A Ihr Eigen nennen, sollten Sie mit einem Preis von etwa 68.000 EUR rechnen – das ist mehr als das Doppelte des empfohlenen Verkaufspreises! Vintage-Exemplare wie die Referenz 3700 kosten mit ca. 90.000 EUR sogar noch einige Tausend Euro mehr. Auch bei der Royal Oak sind die Preise in den letzten Jahren stetig gestiegen. Bekamen Sie beispielsweise eine Referenz 15202ST vor gut einem Jahr noch für etwa 25.000 EUR, liegt der Preis aktuell bei ungefähr 40.000 EUR.
Beide Uhren sind jedoch trotz der hohen Preise eine exzellente Wertanlage, denn die Preisspirale zeigt weiter steil nach oben.
Fliegerei und Rennsport als Inspiration
Viele bekannte Toolwatches wären ohne Edelstahl wahrscheinlich nie entwickelt worden. Dazu gehören zum Beispiel die berühmten Fliegeruhren von IWC Schaffhausen oder Omega-Klassiker wie die Speedmaster, die zunächst als Rennsportchronograph konzipiert wurde und am Ende als erste Armbanduhr auf dem Mond in die Geschichte einging. Auch TAG Heuer nutzt für seine vom Rennsport inspirierten Uhren von jeher Edelstahl als Material.
Die Preisspanne reicht bei }TAG-Heuer-Zeitmessern von etwa 1.800 EUR bis ungefähr 8.000 EUR. Für Edelstahluhren von IWC sollten Sie je nach Modell zwischen 3.000 EUR und 20.000 EUR einplanen. In einer ähnlichen Preisklasse bewegen sich auch die Uhren von Omega.
Qualität muss nicht teuer sein
Das Schöne an Uhren aus Edelstahl ist: Es gibt sie in allen Preisklassen. Gerade im Bereich um die 1.000 EUR haben Sie eine riesige Auswahl an qualitativ hochwertigen Zeitmessern. Einige von diesen haben es sogar zu Kultstatus gebracht, so wie die Seiko Turtle. Die Taucheruhr mit dem charakteristischen Gehäuse, das entfernt an den Panzer einer Schildkröte erinnert, gehört seit 1977 zum Programm der japanischen Uhrenmanufaktur. Seither wurde die Turtle in zahlreichen Varianten aufgelegt, die je nach Modell zwischen 300 EUR und 900 EUR kosten.
Ein weiteres Beispiel ist die Khaki-Reihe von Hamilton. Die Modelle sind von den Flieger- und Militäruhren inspiriert, die das Unternehmen Anfang der 1920er-Jahre für das amerikanische Militär und die US Airmail entwickelte. Besonders die Khaki Field ist bei Uhrenfans beliebt. Sie gilt als sehr zuverlässig, ist mit Automatik- oder Quarzwerken verfügbar und zu Preisen zwischen 300 EUR und knapp 1.000 EUR zu haben.
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Egal ob Traditionshersteller wie Longines, Tissot und Junghans oder Modegiganten wie die Fossil-Gruppe – sie alle bieten eine ganze Reihe preiswerter Edelstahluhren an.
Was ist Edelstahl?
Stahl, also die Legierung aus Eisen und etwa 2 % Kohlenstoff, ist der Menschheit bereits seit der Antike als Werkstoff bekannt. Als Edelstahl bezeichnet man Stähle, die einen besonderen Reinheitsgrad aufweisen und mit Elementen wie Chrom, Nickel, Molybdän, Titan oder Wolfram angereichert sind. Diese zusätzlichen Elemente verleihen dem Edelstahl seine besonderen Eigenschaften, wie z. B. seine Korrosionsbeständigkeit.
Im Uhrenbau kommt meist der Stahl 316L zum Einsatz, der durch seine Zusammensetzung besonders gegen Korrosion und Lochfraß geschützt ist. Dieser Stahl wird oft auch als „Chirurgenstahl“ bezeichnet. Rolex nutzt seit einigen Jahren Edelstahl der Klasse 904L. Dieser hat einen höheren Kupferanteil und ist deshalb widerstandsfähiger gegenüber sauren Flüssigkeiten. Beide Stähle weisen ansonsten einen ähnlichen Härtegrad auf und lassen sich ähnlich gut bearbeiten.
Genutzt wird Edelstahl bei fast allen Komponenten einer Uhr. Das beginnt beim Gehäuse, reicht über das Armband, die Krone und Zeiger bis hin zu Zahnrädern und Wellen im Uhrwerk.