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Golduhren – elegant und wertvoll
Eine Uhr aus Gold ist der Inbegriff von Luxus. Schließlich gilt das Edelmetall den Menschen seit Jahrtausenden als Symbol für Beständigkeit und Reichtum. Golduhren sind meist elegante Dresswatches, es gibt aber auch sportliche Ausführungen.
Merkmale von Golduhren
- 18 Karat oder 750 Gold bedeuten einen Goldanteil von 75 Prozent
- 14 Karat oder 585 Gold sind als Goldgehalt weniger verbreitet
- Galvanische Vergoldung vorwiegend bei Vintage-Uhren
- Moderne PVD-Beschichtung im unteren Preissegment
- Hersteller bieten eigene Legierungen wie Everose oder Sedna-Gold
Gehäuse aus Gold: Die Mischung macht den Unterschied
Beim Begriff Golduhren werden die meisten von Ihnen an eine bestimmte Sorte des Metalls denken, nämlich das beliebte Gelbgold. Die Branche verwendet aber auch Weißgold, Rosé- und Rotgold. Hinzu kommen hauseigene Legierungen von Uhrenherstellern, etwa Sedna-Gold bei Omega oder Everose bei Rolex. Beides sind Rotgold-Variationen. Ein Sonderfall ist das sogenannte Magic Gold von Hublot, das Gelbgold und Keramik vermischt. Magic Gold zeichnet sich durch eine extreme Kratzfestigkeit aus.
Streng genommen handelt es sich bei Golduhren ausschließlich um Zeitmesser mit einem Gehäuse aus massivem Gold. Man kann aber auch Uhren der unteren Preisklasse hinzuzählen, deren Gehäuse aus Edelstahl besteht und hauchdünn mit Gold beschichtet ist.
Eine Golduhr wird praktisch immer aus einer Legierung hergestellt. Reines Gold, das Sie als Feingold in Form von Münzen oder Barren kaufen können, wird bei Uhren zur Vergoldung von Oberflächen genutzt. Da es relativ weich ist, vermischen es die Hersteller bei der Gehäuseproduktion mit anderen Metallen, um einen höheren Härtegrad und damit mehr Widerstandfähigkeit zu erreichen. Auch ein anderer Farbton kann das Ziel einer bestimmten Legierung sein.
Der Wert von 1 Karat heißt, dass der Goldanteil bei 1/24 der Gesamtmenge liegt. Reines Gold hat dementsprechend 24 Karat. Den höchsten Goldgehalt haben heute Uhrengehäuse mit 18 Karat. Dieser Wert ist gleichbedeutend mit 750er Gold. Die 750 steht für den Anteil an reinem Gold, bezogen auf 1000 Teile. Somit macht Feingold bei einer 750er-Legierung drei Viertel des gesamten Materials aus, der Rest setzt sich aus anderen Metallen zusammen. Bei Gelbgold werden Silber und Kupfer hinzugemischt. Ihr Anteil lässt sich variieren, um den Farbton des Gelbgoldes leicht zu verändern.
Rotgold und Roségold besitzen einen wesentlich höheren Kupfer- als Silberanteil, um das Feingold mit einer rötlichen Nuance zu versehen. Zur Herstellung von Weißgold wird dagegen der Kupferanteil zugunsten von Silber reduziert. Bei besonders hochwertigen 18-Karat-Weißgolduhren versetzt man das Feingold mit Platin oder Palladium.
Uhrengehäuse mit 585 Teilen Feingold und 415 Teilen anderer Metalle sind im Uhrensektor ebenfalls zu finden. Man spricht bei ihnen von 14-Karat-Gold. Allerdings bieten die meisten Hersteller heute Golduhren mit 18 Karat an. Dies gilt auch für Luxusuhren der mittleren und unteren Preisklasse, etwa von Marken wie Longines, Maurice Lacroix oder Tissot.
Einige Hersteller verwenden goldfarbene Beschichtungen, die zwar wie Gold aussehen, aber keines sind. Gängig ist das Aufbringen im PVD-Verfahren. Die Abkürzung PVD steht für Physical Vapour Deposition, das Material wird aufgedampft. PVD-Beschichtungen können aber auch aus Gold bestehen und gelten als sehr beständig.
Die Alternative ist das altbewährte Vergolden von Edelstahl-Gehäusen im elektrochemischen Verfahren, also mittels Galvanotechnik. Die Goldschicht ist dabei meist sehr dünn, 20 Mikrometer (Micron) sind üblich. Ein Mikrometer entspricht 1/1000 Millimeter. Die Vergoldung erfolgt mit 18-Karat- oder 24-Karat-Gold. Der Überzug ist anfällig für Abrieb oder Kratzer, kann aber im Zuge einer Revision erneuert werden. Da das PVD-Verfahren sich in den letzten Jahren durchgesetzt hat, werden Sie am häufigsten im Vintage-Bereich auf galvanisch vergoldete Uhren stoßen.
Beratung zum Kauf einer Golduhr
Wenn Sie eine Golduhr kaufen möchten, sollten Sie vor allem auf die Karat-Angabe achten. 18 Karat sind 18 Karat, dabei spielt keine Rolle, von welchem Hersteller die Uhr stammt.
Der Preisunterschied zwischen der Gold- und Edelstahlversion desselben Uhrenmodells kann beträchtlich sein. Eine Rolex Submariner aus Edelstahl und mit Datumsanzeige ist ungetragen für etwa 7000 EUR zu haben. Die Gelbgold-Submariner in gleichem Zustand kostet hingegen um die 21.000 EUR.
Der Preis und Wert einer 18-Karat-Golduhr ist auch abhängig vom Goldpreis. Dieser schwankt, ist aber seit einigen Jahre meist oberhalb der 1000-Dollar-Marke für eine Feinunze (31 Gramm) geblieben. Im Sommer 2011 erreichte er rund 1900 Dollar. Rücksetzer unter 1000 Dollar gelten als unwahrscheinlich. In den 1990er-Jahren hatte der Preis noch zwischen 300 und 400 Dollar gependelt. Schon aufgrund ihres Materialwertes haben Golduhren also im Preis angezogen. Da Gold vor allem in Krisenzeiten als Ersatzwährung gilt, sind Uhren aus dem Edelmetall eine relativ sichere Form der Geldanlage. Im schlimmsten Fall wird die Uhr allein nach dem Gewicht ihres Goldes taxiert. Bei diesem Szenario ist aber auch damit zu rechnen, dass die Zeiten sehr ernst sind – und der Goldpreis entsprechend hoch.
Unter normalen Umständen spielen auch der Sammlerwert und das Renommee des Herstellers bei der Preisermittlung eine entscheidende Rolle. Golduhren von einer unabhängigen Manufaktur mit eigenen Kalibern erzielen deshalb die höchsten Preise. Rolex kommt nicht nur mit der bereits genannten Submariner in Frage. Auch die anderen Modellreihen mit Uhren in Goldausführung, etwa die Daytona oder die Day-Date sind eine gute Wahl. Die Day-Date bietet mit Legierungen aus Weißgold, Gelbgold und Everose sowie Gehäusen in verschiedenen Größen und eine besonders große Auswahl.
Bei Omega ergibt sich ein ähnliches Bild. Die Taucheruhr Seamaster ist auch in Gold mit 18 Karat erhältlich. Eine großes Spektrum an eleganten Golduhren finden Sie bei Omega in der Kollektion De Ville.
Patek Philippe ist der Golduhren-Hersteller schlechthin. Keine andere der namhaften Schweizer Manufakturen setzt so auf das kostbare Edelmetall wie das Genfer Familienunternehmen. Der Klassiker im Patek-Programm ist die Serie Calatrava.
Patek Philippe gehört zu den Herstellern, die nicht nur das Gehäuse aus Gold fertigen, sondern auch wesentliche Teile des Uhrwerkes. Als augenfälliges Beispiel ist der Rotor eines Automatikwerkes zu nennen, der überdies häufig durch Schliff und Gravuren veredelt wird. Bei Rolex werden die Indexe der Zifferblätter aus Weißgold hergestellt – auch bei den Modellen mit Edelstahl-Gehäuse. Dies hat nicht nur ästhetische Gründe: Gold läuft nicht an, sondern behält seine Optik dauerhaft.
Schweizer Dominanz
Der Überlieferung nach stammt die erste Armbanduhr aus massivem Gold von Girard-Perregaux und ging im Jahre 1879 an den deutschen Kaiser Wilhelm I. Von den rund 500.000 Golduhren, die mittlerweile jedes Jahr hergestellt werden, kommen 90 Prozent aus der Schweiz. Rolex nimmt dabei eine herausragende Stellung ein: 200.000 Golduhren entfallen allein auf diesen Hersteller. Bei einer Rolex-Gesamtproduktion von etwa 800.000 Uhren jährlich machen die Golduhren also etwa ein Viertel aus. Das Unternehmen stellt Gehäuse in einer eigenen Gießerei her. Eine noch wichtigere Rolle spielt das Edelmetall für die Luxusuhrenmanufaktur Patek Philippe: Golduhren dominieren das Patek-Portfolio, Edelstahl kommt nur für wenige Modelle zum Einsatz. Bei den meisten anderen Herstellern verhält es sich genau umgekehrt. Überwiegend bleibt Gold als Werkstoff eine kostbare Ausnahme. Eine beliebte Zwischenlösung heißt Bicolor, hierbei werden einige Teile der Uhr und des Armbandes aus Edelstahl gefertigt, andere aus Gold. Rolex nennt diese Variante Rolesor.