Seiko Taucheruhren

Taucheruhren - also Uhren, die eine Wasserdichtigkeit von 200 m (20 bar) oder mehr aufweisen - gehören bei Seiko seit 1965 fest zum Programm. Seither wird die japanische Uhrenschmiede nicht müde, diese Uhrengattung durch immer neue innovative Entwicklungen weiter zu verbessern. So waren es die Ingenieure von Seiko, die erstmals bei einer Taucheruhr Titan für das Gehäuse verwendeten und die Uhren durch ein Doppel-Gehäuse besonders strapazierfähig machten. Das sogenannte „Akkordeon“-Armband ist eine weitere Innovation von Seiko, die dafür sorgt, dass die Uhr sowohl an Land wie auch bei hohem Druck unter Wasser sicher am Handgelenk sitzt.

Die Leistungsfähigkeit ihrer Taucheruhren testete Seiko im September 2014. Am Rumpf des Forschungs-U-Boots Kaiko 7000 II überstanden mehrere Marinemaster Professional 1000M einen Tauchgang in eine Tiefe von 3000 m ohne Schaden zu nehmen.

Die Top-Modelle tragen - wie meist bei Seiko - das Label Grand Seiko. So auch die Königin unter Seikos Taucheruhren: die Grand Seiko Hi-Beat 36000 Professional Diver’s 600M (SBGH255). Diese Uhr spielt in Sachen Ausstattung und Verarbeitung ganz vorne mit und braucht sich vor eidgenössischer Konkurrenz wie der Rolex Sea-Dweller nicht zu verstecken.

Schon das 46,9 mm große und 17 mm hohe Gehäuse aus High-Intensity-Titanium lässt keine Zweifel aufkommen, dass es Seiko mit dieser Uhr ernst meint. Zudem prägen die einseitig drehbare Lünette mit ihrer gut ablesbaren 60-Minuten-Skala und die großen Zeiger und Indexe das Gesicht der Uhr. Dank LumiBrite-Leuchtbeschichtung sind diese auch in den Tiefen der See gut zu erkennen. Das schwarze Zifferblatt selbst ist aus Eisen gefertigt, was die Uhr vor magnetischen Feldern bis zu  16.000 A/m beschützt.

Ein Heliumventil sucht man bei der bis 600 m wasserdichten Uhr vergebens, denn eine von Seiko entwickelten L-förmigen Dichtung verhindert, dass das Helium in die Uhr eindringt und sie zerstört, wenn sich die Moleküle später ausdehnen. Seiko ist auf dem Gebiet so führend, dass 1996 große Teile der Standards des japanischen Herstellers in die ISO-Norm 6425 für Taucheruhren einflossen.

Herz der SBGH255 ist das automatische Schnellschwinger-Kaliber Hi-Beat 9S85. Es schwingt mit 36.000 Halbschwingungen pro Sekunde (5 Hz) und ermöglicht so eine Ganggenauigkeit von +5/-3 Sekunden pro Tag. Das Werk lässt sich bei Bedarf auch mittels der bei der 4 befindlichen Krone von Hand aufziehen.

Und auch das Armband lässt keine Wünsche offen. Ebenfalls aus High-Intensity-Titanium gefertigt, verfügt es über eine raffinierten Schiebemechanismus an der Schließe, mit dem die Weite des Armbandes ohne größeren Aufwand an die gerade herrschenden Bedingungen angepasst werden kann.

Sollte eine Grand Seiko SBGH255 für Sie interessant sein, sollten Sie ca. 7.000 EUR für ein neuwertiges Exemplar einplanen. Die auf 500 Stück limitierte Variante SBGH257 mit blauem Zifferblatt und zusätzlichem blauen Kunststoffarmband liegt preislich dagegen bei ca. 10.000 EUR.

Etwas weniger mächtig, aber trotzdem einen Blick wert sind Grand Seikos Taucheruhren mit Spring Drive Kaliber. In diesen Uhren gibt ein Kaliber 9R65 mit Spring Drive Technologie den Takt vor, was zu einer Gangabweichung von +/- 1 Sekunde pro Tag führt.

Geschützt wird das Uhrwerk entweder durch ein Gehäuse aus Edelstahl (SBGA029) oder High-Intensity-Titanium (SBGA031). Diese Uhren fallen mit 44,2 mm Größe und 14 mm Höhe etwas schlanker aus als ihre großen Schwestern, dafür sind sie nur bis 200 m wasserdicht. Sollte eine Grand Seiko Spring Drive Diver’s 200M Ihr Interesse geweckt haben, sollten Sie zwischen 4.900 EUR und 5.300 EUR bereithalten.

Wie der Name es schon andeutet, richten sich Seikos Prospex Marinemaster Professional an professionelle Anwender wie Berufstaucher aus der Öl– und Gasindustrie. Ein doppelwandiges Monocoque-Gehäuse aus Titan und Keramik sowie ein Saphirglas machen diese Uhren äußerst widerstandsfähig. Und die auch in den Tiefen der See gut ablesbaren LumiBrite-Leuchtzeiger- und Indexe, die verschraubte Krone, die einseitig drehbare Lünette sowie die spezielle Heliumdichtung prädestinieren diese Uhren geradezu als Begleiter für Profi-Taucher.

Das Modell Prospex Marinemaster Professional 600M SBDX013 mit Seikos innovativem Spring Drive Kaliber 5R66 und einer Wasserdichtheit von 600 m schlägt mit ca. 3.100 EUR zu Buche. Für die bis 1.000 m wasserdichte Variante Prospex Marinemaster Professional 1000 M SBDB011 mit dem Automatik-Kaliber 8L35 sollten Sie um die 2.600 EUR einplanen.

Auch an ambitionierte Hobbytaucher hat Seiko gedacht. Die Prospex Automatic Diver’s SRP639K1 beispielsweise hat alles, was man zum Sporttauchen braucht: sie ist bis 200 m wasserdicht, die Lünette besteht aus Titankarbid und ist einseitig drehbar und die drei mit der Leuchtmasse LumiBrite versehenen Zeiger laufen dank des Automatik-Kalibers 4R36 mit einer Gangreserve von 41 Stunden. Eine „Tuna“, wie die Prospex SRP639K1 von Fans gern genannt wird, können sie ab ca. 365 EUR bekommen.

In dem bis zu 200 m wasserdichten Edelstahl/Kunststoff-Gehäuse der Prospex Solar Diver’s SBDN045 Limited Edition verrichtet hingegen das Solar-Kaliber V147 seinen Dienst. Die Uhr bezieht ihre Energie also aus dem Licht der Umgebung – perfekt für Menschen, die viel im Freien sind. Eine verschraubte Krone und die einseitig drehbare Lünette hat der japanische Hersteller dieser Uhr natürlich ebenfalls spendiert. Eine SBDN045 können Sie ab ca. 350 EUR bekommen.

Seiko hat auch eine ganze Reihe von Uhren im Angebot, die sowohl beim Tauchen als auch abends zum Anzug eine gute Figur machen. Die Prospex Automatic Diver’s SBDC029 ist zum Beispiel eine von diesen Uhren. Bei flüchtigem Hinsehen erinnert sie ein wenig an die Rolex Submariner, allerdings ist die Seiko-Uhr im Gegensatz zu der Schweizer Kultuhr ein wahres Schnäppchen. Knapp 1.200 EUR kostet eine neuwertige SBDC029.

Ein weiterer Klassiker ist die etwas rundlich wirkende Prospex „Turtle“, wie die SRP787K1 und ihre Schwestern wegen ihrer an einen Schildkrötenpanzer erinnernde Gehäuseform von Seiko-Fans genannt werden. Schon in den 1960er Jahren hatte Seiko ganz ähnliche Uhren im Programm und genau wie damals, hat man die Krone auch bei der Neuauflage bei der 4 untergebracht. Eine aktuelle „Turtle“ wie die Prospex Automatic Diver’s Special Edition PADI (Professional Association of Diving Instructors) SRPA21K1 gibt es bereits ab ca. 320 EUR.