Sie haben sich an all den Stahl-Ikonen wie Submariner, Speedmaster & Co. sattgesehen? Sie möchten nicht die gleichen Uhren tragen, die ohnehin schon jeder Uhrenliebhaber trägt? Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für Sie. Ich zeige Ihnen drei besondere Uhren für Individualisten – keine Sorge, ich spreche nicht von Uhren, die so bunt sind wie ein Multivitamin-Bonbon, ebenso nicht von Uhren, die einen hohen „Bling-Bling“-Faktor haben. Ich spreche von besonderen Uhren von bekannten Uhrenmarken, die zu allen Outfits und allen Situationen passen, jedoch das gewisse Etwas haben und nicht an jeder Straßenecke zu sehen sind.
Die besondere japanische Antwort auf die Rolex Datejust: King Seiko SPB279J1
Dass die King Seiko eine besondere Uhr für Individualisten ist, wird sofort klar, wenn Sie bei Chrono24 nach dem Modell und der Referenz dieser Seiko suchen: Die Uhr, deren Ursprünge zurück in die 1960-er geht, gibt es nicht unbedingt in Hülle und Fülle. Böse Zungen würden nun behaupten, dass die King Seiko wie eine Art Rolex Datejust daherkommt. Das mag zwar grob stimmen, doch ich würde die King Seiko eher als die japanische Antwort auf die Rolex Datejust bezeichnen. Die Größe von 37 mm ist für diese Art von Uhr wirklich hervorragend geeignet. Da das silberne Zifferblatt die Uhr optisch auch ein klein wenig größer macht, als sie letztendlich ist, lässt sich diese Uhr jedoch auch mit größeren Handgelenken noch gut tragen. Was mir an der King Seiko wirklich gut gefällt, ist ihr markantes Gehäuse, welches im Gegensatz zum Rolex-Pendant bei Weitem nicht so filigran erscheint. Auch die bombierte Lünette ist deutlich gröber verarbeitet als beim Schweizer Konkurrenten. Das macht die King Seiko zum perfekten täglichen Begleiter in allen Lebenslagen. Die satte Gangreserve von 70 Stunden und eine Wasserdichte von 100 Metern unterstreichen diesen Umstand umso mehr. Selbstredend bei Seiko, handelt es sich hier um ein Manufakturwerk. Als stolzer Besitzer einer Rolex Datejust kann ich Ihnen, zumindest aus meiner persönlichen Sicht, eines mit ziemlicher Sicherheit sagen: Die Riffellünette ist bei der Rolex-Ikone unabdingbar. Aus diesem Grund kann ich mit der Variante am Jubilee-Band und bombierter Lünette nichts anfangen – bei der King Seiko gefällt mir der Mix aus bombierter Lünette und fünfgliedrigem Armband hingegen wirklich sehr gut, da hier beide Komponenten ausgesprochen gut zusammenpassen. Mit einem Preis um die 1.500 EUR für ein ungetragenes Exemplar ist die King Seiko SPB279J1 nicht nur eine besondere Herrenuhr für Individualisten, die Sie garantiert nicht an jeder Straßenecke sehen werden, sondern auch preislich äußerst attraktiv.
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Eine besondere, jedoch unterschätzte Stil-Ikone: Hublot Classic Fusion
Hublot ist ja nun wirklich nicht die beliebteste Uhrenmarke der Welt, doch warum eigentlich? Meiner Meinung nach verdient Hublot durchaus Lob, denn die erst 1980 gegründete Uhrenmarke versucht immer wieder neue Dinge, die sich andere Hersteller nicht trauen. Dass das alles nicht immer den Nerv der großen Masse trifft, dürfte klar sein, doch bei all der Kreativität und Experimentierfreudigkeit hat auch Hublot die eine oder andere Uhr im Petto, die sich großer Beliebtheit erfreut. Eine davon ist die Hublot Classic Fusion. Das Design erinnert entfernt an Uhren-Größen wie die Patek Philippe Nautilus und vor allem die Audemars Piguet Royal Oak, doch der besondere Hublot-Allrounder ist durch und durch eigenständig – und orientiert sich optisch streng an die 1980 erstmals erschienene Hublot MDM Genève. Wenn Sie also die Hublot Classic Fusion anlegen, haben Sie nichts Geringeres als das Ikonischste Modell von Hublot am Handgelenk – im Gegensatz zu all den Submariner oder Speedmaster dieser Welt sehen Sie diese jedoch nicht pausenlos an anderen Uhrenträgern. Wenn Sie die 42 mm große Uhr anlegen, schmiegt sie sich wirklich toll ums Handgelenk – genau so muss eine Hublot Classic Fusion getragen werden. Dank der Dicke von gerade mal 10 mm trägt sich die unterschätzte Hublot, die übrigens aus Titan besteht und nur mit Kautschukband ausgeliefert wird, fast schon wie eine edle Dresswatch mit sportlichen Anleihen. Zu schade, dass die gelungene Uhr kein Manufakturwerk bietet, sondern auf ein veredeltes Sellita-Werk zurückgreift. Bei einer Uhr, die als neues Exemplar um die 6.000 EUR kostet, darf es schon etwas mehr sein. Wahrscheinlich dürfte auch das einer der Gründe sein, warum Hublot so wenig Liebe von Uhrenfans bekommt. Können Sie über diese Schwäche hinwegsehen, bietet Ihnen die Hublot Classic Fusion jedoch wirklich einen toll aussehenden Allrounder, der immer und überall getragen werden kann und trotzdem aus der Masse heraussticht.
Besondere Rolex aus der zweiten Reihe: Rolex Yacht-Master 40
Wie? Jetzt doch Rolex? Ja, denn wenn wir von besonderen und gleichzeitig alltagstauglichen Uhren für Individualisten sprechen, darf die Rolex Yacht-Master 40 ganz sicher nicht fehlen. Die Rolex Submariner ist die meist kopierte und replizierte Uhr der Welt. Eine Rolex Datejust ist nicht minder ikonisch und oftmals die erste Rolex, die sich ein angehender Uhrenliebhaber kauft. Selbst eine Rolex Day-Date ist ein typischer Rolex-Kauf, insofern das Kleingeld stimmt. Die Rolex Yacht-Master 40 ist anders: Verglichen mit anderen Uhren aus dem Rolex-Portfolio fliegt diese Uhr regelrecht unter dem Radar und wird selbst bei Rolex-Konzessionären nicht so oft ausgeliefert. Obwohl die Rolex Yacht-Master deutlich im Schatten von anderen Sport-Ikonen wie Rolex Submariner, Rolex Daytona oder Rolex GMT-Master II steht, gilt sie unter Uhrenfans vor allem in der schiefergrauen Variante als eine der schönsten Rolex-Uhren. Das macht die Rolex aus der zweiten Reihe zur perfekten Herrenuhr für Individualisten, denn wo andere sich nicht trauen, können Sie zuschlagen. Die Yacht-Master erinnert in ihrer DNA stark an die Submariner, kommt jedoch durch den höheren Bling-Faktor und der in beiden Richtungen drehenden Platinlünette deutlich edler und verspielter daher. Das schiefergraue Sunburst-Zifferblatt sorgt je nach Lichteinfall für atemberaubende Effekte und wirkt an grauen Tagen fast schon pechschwarz. Der hellblaue Sekundenzeiger sorgt für etwas Farbe und gibt der Uhr das gewisse Etwas, was sie von all den anderen Sport-Ikonen unterscheidet. Die Ähnlichkeit zur Submariner kommt übrigens nicht von ungefähr. Ursprünglich war die Yacht-Master 1992 als neue Version der Taucheruhr angedacht, doch weil sich das Design zu sehr vom Ursprung entfernte, entschied sich Rolex dazu, ein gänzlich neues Modell daraus zu machen. Übrig geblieben ist eine ganz besondere Uhr, die Eleganz und Sportlichkeit perfekt vereint, und eine Rolex, die Sie garantiert nicht jeden Tag sehen werden. Mit mindestens 14.000 EUR für ein gebrauchtes Exemplar ist die Uhr jedoch alles andere als ein Schnäppchen. Für solch eine Rolex-Schönheit kann man als Uhrenliebhaber aber schon mal etwas Geld sparen, nicht wahr?