Fliegeruhren sind nicht nur für Piloten und Soldaten wichtige Werkzeuge; auch im Alltag anspruchsvoller Uhren-Liebhaber sind sie nicht mehr wegzudenken. Daran sind auch Kultfilme wie „Top Gun“ nicht ganz unschuldig. Schnallen Sie sich an!
„Top Gun“-Film und IWC Top Gun – der wahre Zusammenhang
Eine Uhren-Marke, die sich voll und ganz dem Thema Fliegen verschrieben hat, ist IWC. So ist es nicht verwunderlich, dass der Schweizer Hersteller eine komplette Top Gun Kollektion in seinem Portfolio bietet. Zu den beliebtesten Modellen dieser Reihe gehört der Pilot Chronograph Top Gun IW389101. Dieser Chronograph wurde speziell für die Bedürfnisse von Kampfjet-Piloten entwickelt: Hohen Beschleunigungskräften bei kurvenreichen Flugmanövern hält er genauso zuverlässig stand wie langwierigen Einsätze auf Flugzeugträgern. Das verbaute Saphirglas verformt sich selbst bei starkem Druckabfall nicht und das Innengehäuse aus Weicheisen schützt das Uhrwerk perfekt vor Magnetfeldstrahlung. Die Materialien des Gehäuses bestehen hauptsächlich aus Keramik und Titan und sind damit sicher vor Korrosion.
Das Manufakturkaliber 69380, das mattschwarze, extrem gut lesbare Zifferblatt und eine Wochentags- sowie Datumsanzeige runden das perfekte Uhrenpaket für Piloten und Soldaten – und solche, die es noch werden möchten – ab. Ist die Pilots Watch mit 44 mm Durchmessern bereits eine ziemlich große Uhr, so legt das Schwester-Modell Top Gun IW379901 mit 46 Millimetern Durchmesser nochmal eine ordentliche Schippe drauf. Sollten Ihnen die Top Gun Chronographen für den Alltag zu groß geraten sein, so könnte die Top Gun 326901 auch für Sie interessant sein. Die Drei-Zeiger-Version der Fliegeruhr besitzt zwar alle Vorzüge der beiden großen Brüder, ist jedoch mit einem Durchmesser von 41 Millimetern und einer Höhe von 11,4 Millimetern wesentlich alltagstauglicher und auch für kleinere Handgelenke gut tragbar.
„Top Gun“: Die Uhr, die Tom Cruise im Film wirklich trug
Falls Sie übrigens dachten, dass IWC mit ihren Top Gun-Uhren eine tolle Marketingidee für den Film hatte, muss ich Sie enttäuschen. Ich dachte es auch, als ich mir kürzlich den Film wieder angesehen habe. Auch, wenn der Name es suggeriert und am Gehäuseboden der Uhren das bekannte Top Gun Logo prangt: Die Kollektion hat mit dem Film „Top Gun“ nur indirekt zu tun. IWC veröffentlichte die Top Gun Kollektion im Jahr 2007, lange nach dem ersten Film, und ist eine Kooperation mit der Navy Fighter Weapons School, die auch Top Gun genannt wird. Der Film von 1986 hat sich von der Akademie inspirieren lassen und ihren Spitznamen als Filmtitel gewählt. Dadurch wurde die Piloten-Schule nicht mehr nur Soldaten, sondern auch einem größeren Publikum ein Begriff. Die Uhr, die Tom Cruise im ersten Film getragen hat, war tatsächlich eine Porsche Design Orfina, mit einem 5100 Werk von Lemania.
Breitling: der wahre Captain unter den Fliegeruhren
IWC ist nicht die einzige Uhren-Marke, die sich dem Thema Fliegen verschrieben hat. Wahrscheinlich ist Breitling die Luxus-Uhrenmarke, die am meisten mit der Fliegerei verbunden ist. Die legendäre Breitling Colt oder die Aviator 8 und viele weitere hoch präzise und extrem belastbare Uhren beweisen, wie viel Luftfahrt-Expertise die Marke mitbringt.
Doch beim Thema Fliegen werden wahrscheinlich auch Sie an eine ganz bestimmte Uhren-Ikone denken: die Navitimer. Diese wurde 1952 das erste Mal vorgeführt und war eine Weiterentwicklung des Breitling Chronomat. Dieser Vorgänger war wiederum bei der Einführung der Navitimer schon viele Jahre bei den Streitkräften der U.S Army Air Force im Einsatz. Das Besondere an der Navitimer: Sie ist nicht einfach nur ein Chronograph, der die Zeit anzeigen und stoppen kann; sie ist darüber hinaus ein Navigationsgerät, daher auch der Name „Navitimer“. Die beidseitige drehende, komplexe Lünette ist nichts anderes als ein Rechenschieber. Damit lassen sich komplizierte Berechnungen durchführen wie zum Beispiel Treibstoffverbrauch, Steig- oder Sinkflugrate und Durchschnittsgeschwindigkeit. Dieses war in Zeiten, in denen kaum ein Flugzeug über Bordcomputer verfügte, für Piloten unabdingbar. Heute, knapp 70 Jahre nach der Erstveröffentlichung der Navitimer, ist die Lünette eher ein nettes Gimmick.
Für das ikonische Design ist die Lünette aber auch heutzutage noch unabdingbar. Breitling bietet diese legendäre Uhr in mehreren Größen und mit verschiedenen Bandoptionen an. Gut so, denn trotz des „tooligen“ Charakters macht die Navitimer sowohl auf Jeans und T-Shirt als auch zum Anzug eine gute Figur. So müssen Sie kein Soldat sein, um eine Navitimer tragen zu können. Auch wenn sie im „Top-Gun“-Film nicht vorkommt: Die Navitimer ist die wahrscheinlich berühmteste Fliegeruhr aller Zeiten.
Rolex: Die 2 Millionen Dollar Fliegeruhr
Fällt es Ihnen auch so schwer wie mir, sich aktuelle Rolex-Uhren wie die Sky-Dweller oder die Air-King an einem Soldaten oder Kampfjet-Piloten bei seinem Einsatz vorzustellen? Und doch sind diese Uhren eindeutig dem Thema „Fliegen“ zuzuordnen. Eine andere Fliegeruhr von Rolex gehört dabei seit ihrem Erscheinen im Jahre 1954 zu den beliebtesten Uhren im gesamten Uhren-Kosmos: die GMT Master, insbesondere die GMT-Master II. Diese wurde in erster Linie für Piloten der zivilen Luftfahrt entwickelt und ermöglicht es durch die bidirektionale Lünette, mehrere Zeitzonen gleichzeitig im Blick zu haben. Schnell wurde die Uhr nach ihrer Veröffentlichung nicht nur bei Piloten, sondern auch bei Reisenden beliebt, die häufiger durch verschiedene Zeitzonen flogen.
Sogar die NASA und auch Air-Force-Piloten fanden aufgrund der praktischen Komplikation Gefallen an der GMT-Master. Die GMT-Master hat es sogar zu Filmruhm gebracht, nämlich als Militärs-Uhr des Colonel Kurtz im Antikriegsfilm „Apocalypse Now“. Schauspieler Marlon Brando, der die Rolle des Colonels spielt, brachte nach eigenen Angaben zum Dreh sogar seine private Uhr mit, eine GMT-Master aus 1972 mit der Referenz 1675. Um die Optik der Uhr für den Film unauffälliger zu gestalten, soll er kurzerhand die blau-rote GMT-Lünette entfernt haben. Im Jahr 2019 wurde die Luxusuhr dann für knapp 2 Millionen Dollar versteigert.
Val Kilmer, der in „Top Gun“ die Rolle des Iceman spielt, trug bei den Dreharbeiten ebenfalls seine eigene GMT-Master, im Film taucht sie jedoch nicht auf. Eine Rolex hat es dann aber doch in den Film „Top Gun“ geschafft, auch wenn aufgrund eines Filmfehlers unbeabsichtigt: In einer der letzten Actionszenen ist am Arm vom Charakter Maverick, der im gesamten Film die Orfina trägt, plötzlich eine andere Uhr zu sehen. Wahrscheinlich eine Submariner mit der Referenz 5513. Auch wenn die Submariner als Taucheruhr ohne Zweifel eine gute Figur macht, wirkt sie in der Riege der Fliegeruhren doch eher fehl am Platz.
Die große weite Welt der Fliegeruhren
Die Welt der Fliegeruhren ist so riesig, dass es den Rahmen sprengen würde, auf alle wichtigen Marken und Uhren zu diesem Thema einzugehen. Jedoch sollten auf keinen Fall Marken wie Sinn, Fortis oder Tutima unerwähnt bleiben, die absolute Experten im Bereich der Fliegeruhren sind. Auch die Omega Speedmaster ist unbedingt zu nennen, die zwar als Racing-Chronograph konzipiert worden ist, aber als Astronauten-Uhr der NASA letztendlich auch zu einer Fliegeruhr geworden ist. Vielleicht sehen wir ja beim Filmstart von „Top Gun 2“ – voraussichtlich im November dieses Jahres – eine von ihnen an den Handgelenken der Stars.
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