Die Rolex Submariner ist die wahrscheinlich legendärste Luxusuhr aller Zeiten. Seit sie im Jahr 1953 erstmals vorgestellt wurde, blieb ihr Design fast unverändert. Das ist einer der Gründe dafür, dass sie über all die Jahre nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt hat. Kenner wissen allerdings sehr genau, welche kleinen und feinen Details die Submariner verschiedener Generationen unterscheiden. Am meisten diskutiert wird das Zifferblatt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige unserer Zifferblatt-Favoriten.
Trotz aller Beständigkeit des Looks – Rolex entwickelte über die Jahre eine Vielzahl verschiedener Versionen der Submariner. Die Krone wurde in verschiedenen Größen verbaut und das mal mit und mal ohne einen Kronenschutz. Es gab Modelle mit sogenannten Gilt Dials, manche hatten eine Datumsanzeige, andere Ausführungen wiederum nicht. Die Liste ließe sich noch weiter fortführen. Zur einfacheren Identifizierung ist es unter Rolex-Fans üblich, den verschiedenen Modellen und Zifferblättern Spitznamen zu geben. Stückzahlen von bestimmten Exemplaren veröffentlicht Rolex selten – ein weiterer Punkt, der zum Mysterium um diese historische Marke beiträgt. Lassen Sie uns eine Auswahl der interessantesten Submariner Zifferblätter ein wenig genauer unter die Lupe nehmen.
Das Zifferblatt der „Two-Liner“
Das Zifferblatt der Two-Liner erhielt seinen Spitznamen aufgrund der zwei Textzeilen auf der unteren Hälfte des Zifferblatts. Bei ihrer Vorstellung im Jahr 1953 hatte die Submariner Ref. 6204 lediglich eine einzelne Zeile mit dem Namen des Modells auf dem Blatt. Wenig später erschien die Ref. 6536/1, bei der die Wasserbeständigkeit in einer zusätzlichen Zeile zu lesen ist: „100/330“. Sowohl das Rolex-Logo als auch die Beschriftung „Oyster Perpetual“ blieben von Anbeginn fester Bestandteil aller Submariner Zifferblätter.
Im Jahr 1956 stellte Rolex die sogenannte „Big Crown“, die Ref. 6538 vor. Einigen ist diese Uhr vielleicht besser bekannt als die original „Bond Submariner“. Sean Connery trug diese Referenz in seiner Rolle als James Bond im Film Dr. No aus dem Jahr 1962 – und erschuf damit eine Legende. Es war außerdem die erste Submariner, von der es neben der Ausführung als Two-Liner auch eine Four-Liner gab. Die Four-Liner Ref. 6538 hatte die Beschriftung „200m = 660ft / Submariner / Officially Certified / Chronometer.“ Rolex stellte in der Folgezeit Two-Liner und Four-Liner mit verschiedenen Beschriftungen her: Zum einen, um die verbesserte Wasserbeständigkeit anzuzeigen und zum anderen zur Darstellung der Chronometer-Zertifizierung „Superlative Chronometer / Officially Certified“.
Die Bezeichnung Two-Liner bezieht sich vor allem auf zwei spezifische Submariner Modelle: Die Ref. 14060, die von 1990 bis 2002 hergestellt wurde und ihre Nachfolgerin, die Ref. 14060M. Letztere wurde im Jahr 2002 vorgestellt und bis 2007 ausschließlich als Two-Liner hergestellt. Nachdem die Uhr die strenge Chronometer-Zertifizierung erfolgreich absolviert hatte, fügte Rolex im Jahr 2007 zwei neue Zeilen hinzu: „Superlative Chronometer / Officially Certified“. Die Produktion der Uhr wurde im Jahr 2012 eingestellt. Der Grund für die Beliebtheit der Referenzen 14060 und 14060M liegt in deren Ähnlichkeit mit den klassischen Submariner Modellen der 1960er-Jahre. Sie werden daher auch als die Letzten der klassischen Submariner bezeichnet.
Das „Double-Name Zifferblatt“ oder „Tiffany Zifferblatt“
Das sogenannte Tiffany Zifferblatt gehört nicht zu einer, bestimmten Rolex. In den späten 1950er-Jahren taten sich der berühmte New Yorker Juwelier, Tiffany & Co. und Rolex zum Verkauf von Uhren zusammen, auf denen beide Firmennamen zu lesen waren. Eine fast logische Kooperation, wenn man bedenkt, dass beide Marken zu den wichtigsten Namen im Bereich der Luxusgüter zählen. Tiffany & Co. brachten ihr Logo auf allen Rolex-Uhren an, die sie in ihrem Geschäft an der Fifth Avenue verkauften. Das Zifferblatt mit Tiffany Logo ist also nicht nur bei der Submariner zu finden.
Bei Submariner Modellen ist das Tiffany-Logo oberhalb des Modellnamens aufgedruckt. Das Ergebnis war ein Zifferblatt mit nunmehr fünf Zeilen oberhalb von 6 Uhr. Die Zusammenarbeit beider Unternehmen endete im Jahr 1990, die Submariner mit dem Tiffany Blatt sind seitdem sehr gesucht und begehrt.
Das „Tropical“ Zifferblatt
Auch das sogenannte „Tropical“ Zifferblatt ist bei verschiedenen Rolex Modellen zu finden. Entstanden ist der Spitzname durch einen Herstellungsfehler. Eine minimale chemische Unperfektheit bei der Produktion sorgt dafür, dass sich die ehemals schwarze Farbe des Blatts durch Umwelteinflüsse, wie z.B. UV-Strahlung, verfärbt.
Tropical Zifferblätter verändern Ihren Farbton wunderschön von Schwarz zu Braun. Jedes Blatt ist ein Unikat und unersetzlich. Bei Betrachtung im Tageslicht changieren die Zifferblätter je nach Lichteinfall in verschiedenen Farbnuancen. Einige unseriöse Uhrenhändler versuchen, den Effekt nachzuahmen und damit den Wert der Uhren zu steigern. Bei diesen Blättern handelt es sich um Fälschungen. Daher ist es wichtig beim Kauf einer entsprechenden Uhr auf auch die Originalität des Zifferblatts zu achten.
Das „Maxi Dial“
Die Bezeichnung „Maxi Dial“ bezieht sich auf eine Serie von Zifferblättern, die für die Submariner Ref. 5513 verwendet wurden. Genauer gesagt, gibt es fünf verschiedene Maxi Dials – von der Mk1 bis zur Mk5. Hergestellt wurde die Serie in von 1976 bis 1984. Bevor wir uns anschauen, was sie unterscheidet, werfen wir einen Blick auf ihre Gemeinsamkeiten.
Jedes der Zifferblätter hat extra große Stundenindizes für eine optimale Ablesbarkeit, vor allem unter Wasser. Da die Submariner eine Taucheruhr ist, wurde hierauf besonders viel Wert gelegt. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die überarbeitete Rolex Krone, die sich von unten nach oben verbreitert. Unter Sammlern wird diskutiert, ob sich auf allen Maxi Dials die sogenannte „Open Six“ in der Beschriftung der Wasserbeständigkeit befindet oder nur auf bestimmten Blättern. Zu erkennen ist dies mit bloßem Auge oft nicht.
Befassen wir uns nun mit den Unterschieden: Beim Mk1 ist die Wasserbeständigkeit oberhalb des „Submariner“ Modellnamens zu lesen. Auf allen nachfolgenden Maxi Dials ist es genau umgekehrt. Weitere Unterschiede sind die verwendeten Schriftarten, die zum Teil Serifen haben und zum Teil nicht, außerdem ist die Platzierung und Größe der „Submariner“ Beschriftung unterschiedlich. Insgesamt haben die Maxi Zifferblätter mehr Gemeinsamkeiten als dass sie sich unterscheiden. Dennoch ist es spannend, sich mit den feinen Details zu befassen.
Das „Red Sub“ Zifferblatt
Eines der legendärsten Submariner Zifferblätter ist das „Red Sub“. Diese Uhr – die Ref. 1680 – war die erste Submariner mit einer Datumsanzeige bei 3 Uhr. Eine Zyklop-Lupe vergrößert die Zahlen, die somit leichter zu lesen sind. Ob das unter Wasser wirklich wichtig ist, kann man diskutieren. Fest steht, dass die Puristen unter den Submariner Fans die Modelle ohne Datumsanzeige bevorzugen. Dennoch sind die Submariner Dates heute begehrter als die Modelle ohne Datum.
Während viele moderne Submariner ebenfalls eine vergrößerte Datumsanzeige besitzen, unterscheidet sich die Ref. 1680 von den anderen Modellen durch einen kleinen Farbspritzer. Die Beschriftung „Submariner“ ist rot, was einen schönen Kontrast zum weißen Text und schwarzen Hintergrund darstellt. Hergestellt wurde die Uhr ungefähr von 1969 bis 1973. Wie so oft bei Rolex, sind die Jahreszahlen lediglich eine Schätzung. Man hört auch, dass sie bereits ab 1966 produziert, oder bis ins Jahr 1975 hergestellt wurde. Was auch immer stimmt – fest steht, dass dieses Modell eine wichtige Rolle in der Geschichte der Submariner spielt.
Wie bereits erwähnt, ist dies keine komplette Auflistung aller verschiedenen Submariner Zifferblätter. Vielleicht reizt es Sie ja, alle Varianten zu kennen und diese zu recherchieren. Vielleicht entdecken Sie so Ihren eigenen neuen Favoriten! Günstig wird dieser allerdings nicht sein, schließlich handelt es sich bei der Submariner um eine der bedeutendsten Uhren aller Zeiten.
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Geschichte einer Legende – Die Rolex Submariner
