Die Rolex Submariner ist die wohl berühmteste Taucheruhr aller Zeiten. 1953 erstmalig vorgestellt, besticht sie bis heute durch ihr klassisches wie zeitloses Design. Die stilprägende Ikone gehört zu den gefragtesten Uhren und ist ein top Investment.
Als Rolex die Submariner 1953 erstmals vorstellte, war das Publikum begeistert. Als erste Armbanduhr der Welt bot sie eine Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar). Charakteristisch für die erste Referenznummer 6204 war das übersichtliche Zifferblatt mit den bis heute stilprägenden Punkt-Indizes. Rolex verwendet bis heute auch die sogenannten Mercedes-Zeiger, die – von anderen Herstellern oft kopiert – eine hervorragende Ablesbarkeit der Uhr erlauben.
Besondere Berühmtheit erlangte die Referenz 6538, die es als sogenannte „James Bond Submariner“ am Handgelenk von Sean Connery erstmalig bis in die Kinos schaffte. Modelle mit dieser Referenz sind heute äusserst gefragte Sammleruhren und geniessen Kultstatus. Ähnliches gilt für die Referenz 5513, die Roger Moore im James Band Film „Im Auftrag ihrer Majestät“ trug. Ein weiterer prominenter Träger der Submariner ist auch Steve McQueen, der der Referenz 5512 den Vorzug gab. Und wer hätte das gedacht? Sogar Berufsrevolutionär Che Guevara vertraute auf die Robustheit der Schweizer Taucheruhr. Auch heute ist die Submariner als „Archetyp der Taucheruhr“ oft erste Wahl bei Schauspielern, Musikern und anderen Prominenten.
Im Laufe der Jahrzehnte erfuhr die Submariner immer wieder eine sanfte Modellpflege. Die Rolex-Designer legen dabei bis heute sehr grossen Wert darauf, dass die Uhr ihrem Wesen treu bleibt. Die bedeutendsten Veränderungen der frühen Jahre sind der 1959 eingeführte Kronenschutz und das 1966 erstmalig vorgestellte Modell mit Datum und Lupe.
2008 erfolgte die letzte grössere Überarbeitung. Modelle wie die Referenz 114060 verfügen heute über ein etwas kräftigeres Gehäuse, eine Keramik-Lünette und das Chronometer-zertifizierte Manufakturkaliber 3130 bzw. 3135 (mit Datum). Und so kommt es, dass die Submariner trotz einiger Modifikationen auch heute im Kern die Uhr geblieben ist, die sie bei Ihrer Vorstellung vor über einem halben Jahrhundert schon war: eine waschechte Taucheruhr.
Modell | Preis (ca.) | Material | Merkmale |
Blue, Ref. 116619LB | 31‘600 CHF | Weissgold | Blaue Lünette, blaues Zifferblatt |
Kermit, Ref. 16610LV | 19‘000 CHF | Edelstahl | Grüne Lünette, schwarzes Zifferblatt |
Hulk, Ref. 116610LV | 15‘000 CHF | Edelstahl | Grünes Zifferblatt, grüne Lünette |
Date, Ref. 116610LN | 10‘800 CHF | Edelstahl | Datum |
No Date, Ref. 114060 | 9‘200 CHF | Edelstahl | Kein Datum |
Eine Submariner No Date kostet neuwertig etwa 9‘200 CHF und gebraucht ca. 8‘500 CHF. Innerhalb der letzten 3 Jahre ist der Wert von ungetragenen Exemplaren kontinuierlich angestiegen. Die Submariner Date mit Datumsanzeige liegt in neuwertigem Zustand bei rund 10‘800 CHF und als bereits getragene Uhr bei knapp 9‘900 CHF. Auch ihr Preis ist in den letzten Jahren gestiegen.
Unter Sammlern sind vor allem die grünen Submariner-Modelle beliebt. Kenner unterscheiden hier zwischen der sogenannten „Kermit“, die eine grüne Lünette und ein schwarzes Zifferblatt hat, und der „Hulk“, bei der die Lünette und das Zifferblatt grün sind. Letztere wird noch hergestellt und kostet ungetragen etwa 15‘000 CHF. Bereits getragene Exemplare sind mit ca. 14‘800 CHF etwas günstiger zu haben. Da diese Taucheruhr sehr nachgefragt ist, sind mehrere Monate Wartezeit im stationären Handel die Regel. Beim Online-Kauf geht es deutlich schneller, dafür mit Aufpreis. Da die „Kermit“ nicht mehr hergestellt wird, ist sie deutlich schwieriger zu finden und auch teurer: Für ein neuwertiges Exemplar sollten Sie mittlerweile mindestens 19‘000 CHF zur Verfügung haben. Als gebrauchte Uhr bekommen Sie die „Kermit“ für rund 14‘000 CHF.
Liebhaber von Golduhren kommen bei der Rolex Submariner ebenfalls auf ihre Kosten. Die Luxustaucheruhr gibt es aus Gelb- oder Weissgold, letztere nur als sogenannte „Submariner blue“ mit blauem Zifferblatt und blauer Lünette. Die Version aus Gelbgold gibt es auch mit schwarzem Drehring und Zifferblatt. Beide Ausführungen liegen ungetragen bei ca. 30‘000 CHF. Mit etwa 31‘000 CHF ist die Version aus 18-Karat-Weissgold etwas teurer. 80er-Jahre-Feeling verbreiten die Bicolor-Submariner, die Sie ungetragen für etwa 13‘000 CHF kaufen können. Wie die Golduhren sind auch die Modelle aus Edelstahl und Gold online oft günstiger.
Wie die meisten Vintage-Uhren von Rolex sind alte Submariner-Modelle heiss begehrt. Zwei Beispiele für beliebte Referenznummern sind die Ref. 5512 und Ref. 5513, die bereits Ende der 1950er- bzw. Anfang der 1960er-Jahre auf den Markt kamen. Obwohl beide Modelle über mehrere Jahre hinweg hergestellt wurden, sind auf dem Markt eher wenige Modelle zu finden. Die Ref. 5513 bekommen Sie für etwa 13‘500 CHF, wohingegen Sie für die Ref. 5512 ca. 23‘800 CHF bereithalten sollten. Günstiger sind Exemplare mit den Referenznummern 16800 bzw. 168000 aus den 1980er-Jahren, die Sie bereits für 8‘700 CHF bis 7‘600 CHF kaufen können.
Vintage-Submariner wie die sogenannte „Red Sub“ oder die „COMEX“ sind besonders selten und damit auch begehrt. Für eine „Red Sub“ sollte Sie mindestens 18‘000 CHF und für eine „COMEX“ sogar knapp 45‘000 CHF einplanen. Die Preise variieren allerdings sehr stark, sodass für sehr gut erhaltene „COMEX“-Exemplare auch mehr als 100‘000 CHF verlangt werden.
Die heutigen Submariner-Uhren haben sich in ihrem Erscheinungsbild kaum verändert. Im Laufe der Jahre kamen ein grösseres Gehäuse und ein Flankenschutz (1959) hinzu, der die mehrfach verschraubte Krone vor Beschädigungen bewahrt. Im Jahr 1966 gesellte sich eine Version mit Datum zu den bereits erhältlichen Ausführungen. Änderungen erfolgten nur im Detail, wie zum Beispiel polierte Seiten an Armband und Gehäuse oder Bandanstösse ohne vollständige Durchbohrung. Trotz des Designs aus den 1950er-Jahren wirkt die Rolex Submariner noch immer zeitgemäss.
Die Automatikuhren sind mittlerweile bis zu 300 m wasserdicht und besitzen eine in 120 Schritten drehbare Lünette. Sie lässt sich nur gegen den Uhrzeigersinn verstellen, heute obligatorisch für Taucheruhren. Das Inlay des Drehringes besteht aus Cerachrom-Keramik, die als besonders kratzfest gilt. Der Nullpunkt ist mit der Leuchtmasse Chromalight gefüllt. Deshalb erstrahlt er in einem bläulichen Ton und besitzt mehr Leuchtkraft als Superluminova, das für gewöhnlich als Leuchtpigment in der Uhrenherstellung genutzt wird. Zusätzlich versehen die Uhrmacher die vertieften Ziffern und Indexe der Lünette mit Platinstaub. Die Zeiger sind gewölbt und bestehen wie die Indexmarkierungen des Zifferblattes aus Gold. Neben dem Stunden- und Minutenzeiger besitzt auch der Sekundenzeiger einen hellen Leuchtpunkt. Das Saphirglas steht im Vergleich zu früheren Modellen kaum noch ab. Deshalb ist der Glasrand besser gegen Schläge geschützt.
Insgesamt bringt die Edelstahl-Submariner 150 g auf die Waage. Die Gehäuserückseite ist wie das Stahlband und die Innenseite der Faltschliesse glatt. Die Glidelock-Schliesse, die eine feinstufige Verlängerung des Armbandes erlaubt, fällt etwas grösser aus als früher. Deshalb kann die Uhr sowohl am Handgelenk als auch über dem Taucheranzug getragen werden. Durch den Sicherheitsbügel ist ein unbeabsichtigtes Öffnen der Schliesse beinahe ausgeschlossen.
Im Inneren der Submariner mit Datumsanzeige und charakteristischer Vergrösserungslupe tickt das Kaliber 3135. Die hauseigene Manufaktur produziert dieses Werk bereits seit 1989 in Biel. Konzipiert wurde es als robuster Taktgeber mit hoher Ganggenauigkeit, ein echtes Arbeitspferd also. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass das Werk hinter einem Edelstahlboden versteckt wird. Dabei bietet es einige Feinheiten fürs Auge. Das rote Aufzugsrad aus Aluminium fällt zusammen mit der blauen Parachrom-Spirale als erstes auf. Feiner sind hingegen der Sonnenschliff auf dem Aufzugsrotor und der Automatikbrücke. Hinzu kommt ein Wölkchenschliff auf den Brücken. In Modellen ohne Datum arbeitet das Kaliber 3130. Beide Uhrwerke dürfen sich Chronometer nennen. Sie bestanden die Tests des offiziellen Schweizer Prüfinstituts Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres.
Beide Kaliber zählen in der Uhrmacherszene zu den besten Automatikwerken. Rolex hat wichtige Komponenten wie die Spiralfeder optimiert und damit die Ganggenauigkeit weiter erhöht. So besteht die Spiralfeder aus einer nicht-magnetischen Legierung. Dadurch bleibt dir Uhr selbst von Magnetfeldern unbeeindruckt. Die Breguet-Endkurve sorgt für ein gleichmässiges „Atmen“ der Spiralfeder und erhöht die Ganggenauigkeit. Der Uhrmachermeister Abraham Louis Breguet erfand das zweifach und knieförmig gebogene Ende der Spiralfeder bereits um 1795. Die Feinregulierung des Kalibers nehmen die Rolex-Uhrmacher mithilfe von Microstella-Muttern vor. Diese befinden sich auf der Innenseite des Unruhreifs. Im Unterschied zu den meisten mechanischen Uhrwerken erfolgt die sogenannte Reglage (Feinregulierung) also nicht über Rücker, sondern über das Microstella-System.
Einige Rolex-Uhren lassen bei Sammlern und Fans die Herzen höherschlagen. Die sogenannte „Red Sub“ ist ein solches Modell mit hohem Sammlerwert. Rolex produzierte die Submariner mit der Referenznummer 1680 zwischen 1967 und 1980. Der Schriftzug „Submariner“ wurde bis ins Jahr 1974 mit roten Buchstaben auf das Zifferblatt gedruckt, daher auch die Bezeichnung „Red Sub“. Das Zifferblatt des Zeitmessers für Taucher liefert wichtige Hinweise, ob es sich um eine echte Sub oder um eine Fälschung handelt. Im Zeitraum zwischen 1967 und 1974 nutzte Rolex sechs unterschiedliche Zifferblätter, welche die Bezeichnung Mark I bis Mark VI erhielten. Zwischen Mark III und Mark IV fand der deutlichste Wandel statt. Kenner bezeichnen die Zifferblätter Mark I bis Mark III als „Meters First“, da auf ihnen der Schriftzug „200 m = 660 ft“ zu lesen ist. Ab Mark IV nutzt die Szene „Feet First“, die Meter- und Fussangabe tauschten also ihre Plätze. Uhren mit einem Mark-I-Zifferblatt gehören zu den seltensten Versionen der „Red Sub“. Zu erkennen sind sie an den geschlossenen Sechsen in der Fussangabe.
Weitere Erkennungsmerkmale sind die „Tropical Dials“ (Zifferblätter), die nur bei Mark II und III vorkommen. Mit den Jahren veränderten sich durch Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und Hitze die Farbe von Zifferblatt und Lünette hin zur Farbe Braun. Dieser Effekt liegt vermutlich an einer besonderen Farbmischung der damaligen Zuliefererbetriebe. Die „Tropical Dials“ geniessen unter Sammlern einen hohen Stellenwert und werden umso wertvoller, je mehr sich die Farbe der Leuchtmasse von Weiss zu Gelb oder Braun verändert hat. Allerdings sollte der Ton von Zeigern und Indexen farblich zusammenpassen, da dies auf eine Original-Rolex hindeutet.
Ebenfalls wichtig für den Kauf einer „roten“ Submariner ist die Lesbarkeit von Referenz- und Seriennummer. Bei früheren Modellen steht ausserdem das Produktionsdatum auf dem Gehäuseboden. Dieses passt zeitlich zur Seriennummer.
Fett gedruckte Zahlen und Indexe auf der Lünette deuten zusätzlich auf eine echte Red hin. Spätere Versionen erhielten nämlich dünnere Markierungen. Eher unwichtig ist ein fehlender oder beschädigter Leuchtpunkt in der Nullmarkierung.
Im Inneren dieser Vintage-Submariner findet sich das Automatikwerk 1575, das im Unterschied zum 1570 über eine Datumsanzeige verfügt. Das 1575-Kaliber tickt auch in anderen Zeitmessern wie der Sea-Dweller mit der Referenznummer 1665 oder der GMT-Master mit der Referenznummer 1675.
Während der letzten sechs Jahrzehnte ging die Submariner in die Geschichte der Uhrmacherei ein. Sie entwickelte sich zur Ikone und einem der bekanntesten Zeitmesser überhaupt. Das Sondermodell Deepsea Challenge tauchte im Jahr 2012 sogar im Marianengraben auf knapp 12.000 m Tiefe hinab – Weltrekord für eine Armbanduhr. Die Vorgängerin (Referenznummer 6200) der ersten Submariner von 1953 war dank der doppelt gesicherten und markanten Krone bis zu 100 m wasserdicht. Die damals noch beidseitig drehbare Lünette rastete minutengenau ein. Taucher können bis heute den Nullpunkt der Lünetten-Skala mit dem Minutenzeiger gleichstellen. Nur ein Blick genügt, um die Dauer des Tauchganges zu kontrollieren. Die Schweizer Uhrenmanufaktur Blancpain erhöhte die Sicherheit der Tauchgänge zusätzlich. Die Uhrmacher verbauten beim ebenfalls 1953 vorgestellten Modell Fifty Fathoms eine nur gegen den Uhrzeigersinn verstellbare Lünette. So kann sich die Tauchzeit nur verkürzen, aber niemals verlängern.
Für die Entwicklung der Submariner griff Rolex auf die Ratschläge von René-Paul Jeanneret zurück. Der ehemalige Direktor der Uhrenmanufaktur war passionierter Hobbytaucher und gab wertvolle Hinweise für die Gestaltung von Zifferblatt, Lünette und Gehäuse. Bei Tests und 132 Tauchgängen in Wassertiefen zwischen 12 m und 60 m hielt die Uhr den Bedingungen stand. Sie fiel sogar aus 2 m Höhe auf einen Betonquai. Trotz des Aufpralles tickte die Uhr munter weiter, nur ein Stückchen Leuchtmasse sprang vom grossen Zeiger. Der Nachfolgerin der Ur-Submariner war bis zu 200 m wasserdicht und kam bei der Marine Grossbritanniens, Australiens und Kanadas als offizieller Zeitmesser zum Einsatz.
Generell war das Jahr 1953 ein besonderes in der Geschichte der Uhrmacherei. Der Neuseeländer Sir Edmund P. Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay waren die ersten Menschen, die im August 1953 den Mount Everest bezwangen. Mit auf dem Berg dabei war eine Oyster Perpetual von Rolex. Rolex war ein Sponsor der Everest-Expedition von Colonel Sir John Hunt. Die Automatikuhren waren keine Geschenke an die Bergsteiger, vielmehr sollten sie aufschlussreiche Informationen über ihre Robustheit und ihr Gangverhalten liefern. Sir Hillary schickte seinen Zeitmesser nach der Expedition und zusammen mit Kommentaren zurück nach Genf. Zahlreiche Tests führten letztlich zur Rolex Explorer, der Uhr für Entdecker und Abenteurer.