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Chrono24 Magazin: Wissenswertes aus der Uhrenwelt
Breguet – Uhrmacherkunst seit mehr als 240 Jahren
Die Uhrenmanufaktur Breguet steht für Tradition und zukunftsweisende Technik. Erfindungen wie das Tourbillon oder die Pare-chute-Stoßsicherung revolutionierten das Uhrmacherhandwerk. Marie Antoinette und Napoleon gehörten zur exklusiven Kundschaft.
Tradition trifft Moderne
Breguet gehört mit mehr als 240 Jahren Geschichte zu den ältesten und angesehensten noch existierenden Uhrenherstellern. Firmengründer Abraham-Louis Breguet etablierte die Manufaktur schnell als Top-Adresse für den europäischen Hochadel und bereicherte die Uhrenwelt um bahnbrechende Erfindungen wie das Tourbillon, die speziell geformte Breguet-Spirale oder die erste funktionierende Stoßsicherung namens Pare-chute. Auch die von ihm gestalteten Breguet-Zeiger und -Ziffern sind bis heute fester Bestandteil in der Welt der Uhren.
Das Programm von Breguet umfasst heute eine große Anzahl klassisch gestalteter Uhren. Besonders die Kollektionen Classique und Classique Complications sind in ihrem Design stark von historischen Vorbildern aus der Firmengeschichte inspiriert. Die Uhren der Kollektion Tradition sprechen eine ähnliche Designsprache. Dank dezentraler Zeitanzeige und skelettierter Zifferblätter sind hier allerdings die aufwendig veredelten Manufakturkaliber die Stars der Show. Die Kollektionen Reine de Naples und Héritage richten sich an Freunde von Formuhren. Die ovalen Modelle der Serie Reine de Naples erinnern an die erste Armbanduhr von Breguet und sprechen vornehmlich Damen an. Die Héritage-Uhren weisen eine Tonneau-Form auf und sind für Damen wie Herren erhältlich.
Einen deutlich moderneren Touch haben die Uhren der Reihen Marine und Type XXI. Während Erstgenannte von Marineuhren des frühen 20. Jahrhunderts inspiriert sind und viele Designelemente klassischer Breguet-Uhren aufweisen, sind die Zeitmesser der Serie Type XXI mit ihren spritzenförmigen Zeigern und den serifenlosen Leuchtziffern Fliegeruhren der 1950er-Jahre nachempfunden.
Allen Modellen von Breguet gemein sind eine makellose Verarbeitung und präzise Manufakturkaliber höchster Güte. Die vorherrschenden Materialien sind Rosé- und Weißgold, doch nutzt Breguet auch moderne Werkstoffe wie Titan oder Edelstahl. Die Manufaktur war auch einer der ersten Uhrenhersteller, die Teile des Uhrwerks aus Silizium fertigten, um die Uhren besser vor Magnetfeldern zu schützen.
Gründe für den Kauf einer Uhr von Breguet
- Mehr als 240 Jahre Tradition
- Makellose Verarbeitung
- Präzise Manufakturkaliber
- Komplikationen wie Tourbillon, Ewiger Kalender oder Minutenrepetition
- Klassisches Breguet-Design
Was kostet eine Uhr von Breguet?
Armbanduhren von Breguet können Sie auf Chrono24 bereits für knapp unter 4.000 EUR kaufen. Dabei handelt es sich meist um ältere Ausführungen der Type XX. Bereits getragene Uhren aus der Classique-Reihe beginnen bei ca. 5.000 EUR. Aktuellere Modelle wie die Type XXI aus Titan, die Héritage 5410 mit Großdatum oder die Marine Alarme Musicale bewegen sich preislich in Regionen zwischen ca. 14.000 EUR und 35.000 EUR.
Wünschen Sie eine Uhr mit Komplikationen wie Tourbillon-Uhren, Ewiger Kalender oder Schlagwerk, ziehen die Preise merklich an. Uhren dieser Kategorie finden Sie überwiegend in den Kollektionen Classique Complications und Tradition zu Preisen zwischen 35.000 EUR und 500.000 EUR. Mit ähnlichen Summen sollten Sie auch rechnen, wenn Sie ein großflächig mit Diamanten verziertes Modell ins Auge gefasst haben.
Im Vergleich dazu sind antike Breguet-Taschenuhren teilweise echte Schnäppchen. Mit etwas Glück werden Sie hier bereits ab knapp oberhalb von 1.000 EUR fündig.
Wie viel kostet die teuerste Uhr von Breguet?
Die im Januar 2024 teuerste Breguet-Uhr auf Chrono24 stammt aus der Kollektion Classique und kostet 627.000 EUR. Der Zeitmesser trägt die Referenznummer 5238 BB10 BVS EDEE wurde 2017 hergestellt und existiert lediglich zweimal. Gehäuse und Armband dieses Modells bestehen aus 18 Karat Weißgold und sind reichhaltig mit Edelsteinen besetzt. Auffällig ist das skelettierte Zifferblatt, das den Blick auf das Manufakturkaliber mit Handaufzug freigibt.
Wie viel kostet die günstigste Uhr von Breguet?
Die mit Abstand preiswertesten Armbanduhren von Breguet finden Sie in der Fliegeruhren-Kollektion Type XX-XXI-XXII. Die günstigsten Angebote stammen aus Japan und beginnen bei etwa 3.900 EUR für bereits getragene Exemplare. Auf dem europäischen Markt werden Sie ab rund 4.900 EUR fündig. Charakteristisch für die Chronographen-Reihe ist das klassische Fliegeruhrendesign mit Totalisatoren bei 3, 6 und 9 sowie die arabischen Leuchtziffern der Stundenindexierung.
Preisübersicht zu Uhren von Breguet
Modell / Ref.-Nr. | Preis (ca.) | Material / Besonderheiten |
Classique Complications Double Tourbillon / 5347PT/11/9ZU | 383.000 EUR | Platin / Doppel-Tourbillon |
Reine de Naples / 8939BB/6D/J61/DDDD | 228.000 EUR | Weißgold / kompletter Diamantbesatz |
Marine Tourbillon Équation Marchante / 5887BR/12/9WV | 145.000 EUR | Roségold / Tourbillon, Zeitgleichung, Ewiger Kalender |
Marine Alarme Musicale / 5547BR/12/9ZU | 27.000 EUR | Roségold / Alarmfunktion, zweite Zeitzone, Datum |
Type XXII / 3880ST/H2/3XV | 14.000 EUR | Edelstahl / Flyback-Chronograph, zweite Zeitzone, Tag-/Nachtanzeige |
Type XXI / 3810ST/92/9ZU | 8.400 EUR | Edelstahl / Flyback-Chronograph, Tag-/Nachtanzeige |
Type XX „Aeronavale“ / 3800 | 7.000 EUR | Edelstahl / Chronograph |
Classique und Classique Complications
Die Kollektion Classique macht ihrem Namen alle Ehre. In keiner anderen Reihe finden Sie so viele Modelle im klassischen Breguet-Stil: Das runde Gehäuse mit den schmalen angelöteten Bandanstößen sowie der kannelierte Gehäusemittelteil gehören genauso dazu wie die häufig mit einer Guilloche versehenen Zifferblätter und die berühmten Breguet-Zeiger. Diese 1783 von A.-L. Breguet entworfenen Zeiger sind besonders schlicht und zeichnen sich durch die typische Ringspitze aus. Da diese entfernt an einen Apfel erinnert, werden die Zeiger auch gern als Pomme-Zeiger bezeichnet.
Guillochierte Zifferblätter versieht Breguet in der Regel mit römischen Ziffern. Uhren mit Email-Zifferblatt weisen hingegen die geschwungenen arabischen Breguet-Ziffern auf, die ebenfalls auf A.-L. Breguet zurückgehen.
Ein Großteil der Uhren der Kollektion Classique besitzt drei Zeiger. Der Sekundenzeiger kann dabei zentral oder als kleine Sekunde auf einem Hilfszifferblatt angeordnet sein. Ein Beispiel für eine Uhr mit zentraler Sekunde ist die Referenz 5177BB/2Y/9V6. Sie besitzt ein 38 mm großes Weißgoldgehäuse, ein dunkelblaues Email-Zifferblatt mit weißen Breguet-Ziffern sowie ein Datum bei 3 Uhr. Sie finden diese Uhr auf Chrono24 für ca. 19.000 EUR. Bevorzugen Sie ein Modell mit kleiner Sekunde, sollten Sie sich die Referenz 7147BB/12/9WU einmal näher anschauen. Sie besteht ebenfalls aus Weißgold, hat jedoch einen Durchmesser von 40 mm und ein handguillochiertes versilbertes Zifferblatt mit römischen Ziffern. Die kleine Sekunde sitzt bei 5:30 Uhr. Planen Sie für eine solche Uhr etwa 16.700 EUR ein.
Die Kollektion Classique bietet auch Uhren mit kleinen Komplikationen wie Chronographenfunktion, Day-Date-Anzeige oder Mondphase. Highlight der Reihe ist die Classique „Hora Mundi“. Diese Uhr ist in der Lage, zwei Zeitzonen anzuzeigen – jedoch ohne einen vierten Zeiger, wie es bei den meisten anderen GMT-Uhren üblich ist. Sie können vielmehr per Knopfdruck zwischen zwei zuvor festgelegten Zeitzonen hin- und herspringen. Es stehen 24 Zeitzonen bereit, die ein Städtename bei 6 Uhr repräsentiert. Damit Sie wissen, ob in der jeweiligen Zeitzone gerade Tag oder Nacht herrscht, besitzt die Uhr einen entsprechenden Indikator bei 3:30 Uhr. Die Datumsanzeige befindet sich auf der 12-Uhr-Position. Sie ist an die gerade angezeigte Zeitzone gekoppelt, wechselt also bei Bedarf.
Die günstigste Variante der „Hora Mundi“ trägt die Referenznummer 5727BB/12/9ZU. Sie besteht aus Weißgold, hat ein versilbertes Guilloche-Zifferblatt und kostet ca. 52.000 EUR. Uhren mit der Referenz 5717PT/US/9ZU liegen preislich bei etwa 71.000 EUR. Sie haben ein Platingehäuse und eine partielle Weltkarte im Zentrum des Zifferblatts. Zur Wahl stehen Nord- und Südamerika, Europa und Afrika sowie Asien und Ozeanien.
Große Komplikationen in der Classique Complications
In der Kollektion Classique Complications demonstriert Breguet sein ganzes uhrmacherisches Können. Alle Uhren der Reihe sind mit großen Komplikationen versehen. Die besonders klassisch gestaltete Tourbillon Extra-Plat 5367BR/29/9WU ist nur 7,45 mm hoch, besitzt ein weißes Email-Zifferblatt mit Breguet-Ziffern und ein Tourbillon bei 5 Uhr. Für etwa 120.000 EUR kann diese elegante Uhr Ihnen gehören.
Breguet geht bei der Double Tourbillon 5347 noch einen Schritt weiter und stattet die Uhr gleich mit zwei Tourbillons aus. Die faszinierenden Bauteile sind bei 4 und 10 Uhr gut durch die Ausschnitte im silbernen Guilloche-Zifferblatt zu erkennen. Halten Sie für ein Exemplar aus Roségold etwa 243.000 EUR bereit. Ausführungen aus Platin sind mit ca. 375.000 EUR deutlich teurer.
Ein Beispiel für eine Uhr mit Ewigem Kalender ist die Classique Complications 3797BR/1E/9WU. Dank des Kalibers 558QP2 verfügt sie bei 12 Uhr über eine retrograde Datumsanzeige sowie je ein Hilfszifferblatt für die Anzeige von Monat und Wochentag, die Sie bei 3 bzw. 9 Uhr finden. Auf der 6-Uhr-Position dient ein Tourbillon als kleine Sekunde. Die 41 mm große Roségolduhr hat einen Preis von ca. 100.000 EUR. Die Referenz 3795BR/1E/9WU ist technisch identisch, erlaubt dank eines skelettierten Zifferblatts jedoch den Blick ins Innere der Uhr. Für diese Variante sollten Sie knapp 170.000 EUR bereithalten.
Übertroffen wird die Ausstattung nur noch von der Classique Complications 5447. Sie vereint einen Ewigen Kalender inklusive retrograder Monatsanzeige mit einer Anzeige für Mondphase und Mondalter sowie einer Minutenrepetition. Die Weißgoldvariante finden Sie auf Chrono24 für ca. 250.000 EUR. Das Modell aus Roségold liegt preislich bei etwa 210.000 EUR.
Tradition – Skelettuhren im Breguet-Design
In der Kollektion Tradition finden sich viele Designelemente aus der Classique-Reihe wieder, so etwa die runde Gehäuseform und das traditionelle Zifferblattdesign. Anders als bei den Classique-Uhren ist das Zifferblatt jedoch deutlich kleiner und dezentral auf der 12-Uhr-Position untergebracht. Der Rest ist skelettiert und macht auf diese Weise den Blick ins Innere des Uhrwerks möglich.
Das Angebot reicht von der Drei-Zeiger-Uhr Tradition 7097 mit retrograder Sekundenanzeige für etwa 24.000 EUR über die mit zwei dezentralen Zifferblättern ausgestattete GMT-Uhr 7067 für gut 28.000 EUR bis hin zur Tradition Indépendant Chronograph für knapp 54.000 EUR. Top-Modell der Reihe ist die Tradition Grande Complication mit einem Tourbillon bei der 1. Die Zeitanzeige hat Breguet bei 7 Uhr untergebracht. Die Roségoldvariante mit der Referenz 7047BR/G9/9ZU hat einen Preis von ca. 107.000 EUR. Die Platinausführung erfordert eine Investition von gut 112.000 EUR.
Marine – der sportliche Klassiker
In der Kollektion Marine vereint Breguet den klassischen Stil der Manufaktur mit modernen Designelementen. Wie der Name bereits andeutet, haben die Uhren ein nautisches Thema und ziehen ihre Inspiration aus Marineuhren früherer Dekaden. Markenzeichen der Reihe sind römische Ziffern sowie die berühmten Pomme-Zeiger, deren Ringspitzen mit Leuchtmasse gefüllt sind. Zudem bietet Breguet in der Reihe zusätzlich zu Armbändern aus Leder oder Metall auch Kautschukarmbänder an.
Ältere Modelle der Marine-Kollektion aus den 2000er-Jahren weisen noch deutliche Ähnlichkeiten zu den klassischen Uhren des Herstellers auf. Dies betrifft vor allem das runde Gehäuse und die geraden Bandanstöße. Auch das Zifferblattdesign wirkt sehr vertraut. Je nach Material, Ausstattung und Zustand können Sie diese Uhren auf Chrono24 zu Preisen zwischen 9.000 EUR und 28.000 EUR kaufen.
Das „Facelift“ von 2017
Breguet überarbeitete die Marine im Jahr 2017 gründlich. So sind die Bandanstöße nun deutlich breiter und Teil des Gehäuses. Die Ziffern sind aufgesetzt und mit Leuchtmasseversehen. Die Zifferblätter, die es in Schiefergrau oder Dunkelblau gibt, haben entweder einen dezenten Sonnenschliff oder sind im Zentrum mit einem Wellenmuster versehen. Insgesamt wirken die Uhren jetzt um einiges sportlicher als zuvor.
Planen Sie für die aus Titan gefertigte Drei-Zeiger-Uhr 5517TI/G2/9ZU eine Summe um 14.800 EUR ein. Ihr Schwestermodell mit der Referenz 5527TI/G2/9WV ist mit einem Chronographen ausgestattet und kostet etwa 18.000 EUR. Ebenfalls sehr interessant ist die Marine Alarm Musicale. Neben der namensgebenden Alarmfunktion stattet Breguet diese Uhr mit einer zweiten Zeitzone, einem Datum sowie einer Gangreserveanzeige aus. Das Titanmodell 5547TI/G2/5ZU hat einen Preis von ca. 20.000 EUR. Für die Ausführung in Roségold sollten Sie etwa 25.000 EUR bereithalten.
Die Marine Tourbillon Équation Marchante ist das Top-Modell der Kollektion. Sie verfügt über ein Tourbillon, einen Ewigen Kalender mit retrograder Datumsanzeige sowie einen zusätzlichen Zeiger, der die wahre Sonnenzeit anzeigt. Sie erkennen diesen Zeiger an der kleinen Sonne an dessen Spitze. Breguet bietet Ihnen die Wahl zwischen Ausführungen in Roségold für ca. 145.000 EUR und einer Platinvariante für knapp 175.000 EUR.
Fliegeruhren Type XX – XXI – XXII
Breguet fertigte in den 1950er-Jahren Uhren für das französische Militär. Einer der Abnehmer war die Marinefliegerstaffel Aéronautique navale française, für die Breguet besonders robuste Chronographen entwickelte. Diese Uhren bildeten die Grundlage für die Fliegeruhrenkollektionen Type XX, Type XXI sowie Type XXII, die seit vielen Jahren fest zum Produktportfolio der Manufaktur gehören.
Merkmal aller Uhren der Kollektion sind die aufgeräumten, gut ablesbaren Zifferblätter, wie sie für Fliegeruhren typisch sind. Die Blätter sind in der Regel dunkel und mit schnörkellosen arabischen Leuchtziffern versehen. Bei den Zeigern für Stunden und Minuten hat sich Breguet für eine Spritzenform entschieden, was der Ablesbarkeit sehr entgegenkommt. Auch sie sind großzügig mit Leuchtmasse versehen. Als echte Toolwatches besitzen die Uhren der Type-Kollektion beidseitig drehbare Lünetten mit Minutengraduierung, die zum Messen von Zeitintervallen dienen. Ebenfalls in der gesamten Kollektion zu finden ist eine Chronographenfunktion mit Flyback.
Die Type XX mit der Referenz 3800 ist das Modell, das dem Original aus den 1950er-Jahren am nächsten kommt. In ihr tickt das Kaliber 582, das auf dem Lemania 1350 basiert und die Uhr mit einer kleinen Sekunde bei der 3, einem Stundenzähler bei der 6 sowie einem Minutenzähler auf der 9-Uhr-Position versorgt. Als Alternative steht die Type XX 3820 bereit. Sie unterscheidet sich von ihrem Schwestermodell einzig durch die zusätzliche Datumsanzeige bei 6 Uhr. Planen Sie für eine neuwertige Referenz 3800 aus Edelstahl etwa 8.300 EUR ein. Die Ausführung mit Goldgehäuse kostet ca. 4.000 EUR mehr.
Type XXI und XXII
Die Type XXI Referenz 3810 sieht der Referenz 3820 auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man einige Unterschiede. So ist die 3810 mit einem Durchmesser von 42 mm ganze 3 mm größer als das Schwestermodell. Der größte Unterschied betrifft jedoch das Werk. Hier kommt das Kaliber 584Q zum Einsatz. Es stellt die Stoppminute mittels eines zentralen Zeigers dar, während sich das Hilfszifferblatt des Stundenzählers den Platz bei 6 Uhr mit dem Datum teilt. Die kleine Sekunde sitzt bei dieser Uhr bei der 9 und auf der 3-Uhr-Position finden Sie eine 24-Stunden-Anzeige. Weitere Varianten der Type XXI sind die Referenzen 3815 sowie 3817. Letztgenannte unterscheidet sich von der 3810 lediglich durch ihr Zifferblattdesign. Die Ziffern sind größer gestaltet, was den Uhren einen etwas maskulineren Touch verleiht. Bei der Referenz 3815 verzichtet Breguet auf den Stundenzähler. Die Preise für Uhren der Kollektion Type XXI bewegen sich im Schnitt zwischen 10.500 EUR für Edelstahl- und Titanmodelle und 16.000 EUR für Uhren aus Gold.
In der Type XXII Referenz 3880 tickt das Kaliber 589F. Es ist mit einer Hochfrequenzunruh ausgestattet, die mit einer Frequenz von 10 Hz arbeitet. Die extrem hohe Schwingung macht es möglich, dass der Stoppsekundenzeiger lediglich 30 Sekunden für eine vollständige Umrundung des Zifferblatts benötigt. Gleiches gilt auch für die kleine Sekunde bei 9 Uhr. Weitere Anzeigen der 3880 sind ein Tag-/Nacht-Indikator bei der 3 sowie ein Datum und eine zweite Zeitzone bei 6 Uhr. Für die Ausführung in Edelstahl sollten Sie ca. 15.500 EUR einplanen. Die Variante aus Roségold kostet am Lederarmband etwa 26.000 EUR. Soll bei diesem Modell auch das Armband aus Gold bestehen, ist eine Investition von rund 44.000 EUR erforderlich.
Formuhren: Reine de Naples und Héritage
Uhren von Breguet sind traditionell meist rund. Ausnahmen bilden hier die Kollektionen Reine de Naples sowie Héritage. Erstgenannte ist eine reine Damenuhrenkollektion mit ovalem Gehäuse. Sie ist von der ersten bekannten Armbanduhr der Geschichte inspiriert, die A.-L. Breguet 1810 für Caroline Murat – eine Schwester Napoleons und seit 1808 Königin von Neapel – anfertigte. Weitere Merkmale der Reine de Naples sind die dezentrale Zeitanzeige für Stunden und Minuten, die Aufzugskrone bei 4 Uhr sowie die charakteristischen Bandanstöße. Während der obere Anstoß nahezu unsichtbar zu sein scheint, ist der untere sehr prominent zu erkennen. Er sitzt bei 6 Uhr und wirkt fast wie eine zusätzliche Krone.
Neben schlichten Zwei-Zeiger-Uhren bietet die Reihe auch Modelle mit Komplikationen wie Mondphasenanzeige oder Schlagwerk. Zudem verziert Breguet viele Modelle mit Diamanten. Die Preise reichen von ca. 24.000 EUR für eine einfache Edelstahluhr bis zu mehr als 200.000 EUR für Exemplare, bei denen Gehäuse, Zifferblatt und Armband mit Edelsteinen besetzt sind.
Héritage – klassische Tonneau-Uhren
Klassisches Breguet-Design in Tonneau-Form – das kennzeichnet die Uhren der Kollektion Héritage. Die Gehäuse bestehen ausschließlich aus Weiß-, Gelb- oder Roségold und sind in Größen für Damen und Herren erhältlich. Die Zifferblätter sind häufig versilbert oder bestehen aus Perlmutt und tragen römische Ziffern. Highlights der Serie sind unter anderem die Héritage 5400 mit Chronographenfunktion, die Damenuhr 8860 mit Mondphasenanzeige oder die Referenz 5497 mit Tourbillon.
Die genannten Modelle können Sie auf Chrono24 zu Preisen zwischen 55.000 EUR und 90.000 EUR kaufen. Sie können viel Geld sparen, wenn Sie sich für ein älteres Exemplar wie die Referenz 8670 mit kleiner Sekunde entscheiden. Hier werden Sie bereits ab etwa 7.000 EUR fündig.
Die Historie von Breguet
Der 1747 im schweizerischen Neuenburg geborene Uhrmacher Abraham-Louis Breguet war eines der größten Genies der Uhrmacherkunst. Im Jahr 1775 gründete er sein Pariser Atelier, in dem Erfindungen wie die erste Taschenuhr mit automatischem Aufzug oder die sogenannte Marie-Antoinette entstanden. Die Uhr mit der Nr. 160, so die offizielle Bezeichnung des Zeitmessers, gehört noch heute zu den kompliziertesten Uhren der Welt. Von einem anonymen Verehrer in Auftrag gegeben, dauerte die Fertigung des Zeitmessers sage und schreibe 44 Jahre. Breguets Uhrmacherkünste wurden nicht nur am französischen Hof geschätzt. Die Pariser Werkstatt belieferte auch Zar Alexander I. von Russland, Napoleon Bonaparte und Sir Winston Churchill mit ihren Meisterwerken mechanischer Zeitmessung. Bis ins Jahr 1870 war die Manufaktur in Familienhand. In jenem Jahr ging die Firma an den britischen Vorarbeiter Edward Brown über. Nach einigen Inhaber- und Investorenwechseln gehört das Traditionsunternehmen seit 1999 zur Schweizer Swatch Group. Lionel a Marca ist seit August 2021 CEO von Breguet.