Wasserdichte Uhren

Die größte Gefahr droht einer Uhr durch eindringendes Wasser. Bei mechanischen Uhren wäscht das feuchte Nass Schmiermittel weg und führt zu Korrosion. Quarzuhren und Smartwatches drohen Kurzschlüsse und entladene Batterien. Deshalb ist die Wasserdichtheit ein wichtiger Faktor beim Kauf einer Uhr. Als wasserdicht gelten Uhren , die einem Druck von 3 bar standhalten. Das ist ungefähr der Druck, der 30 m tief unter der Wasseroberfläche herrscht.

Leider heißt das aber nicht, dass man mit Uhren, deren Wasserdichtheit mit 30 m bzw. 3 bar angegeben ist, unbeschadet 30 m tief tauchen kann. Zeitmesser mit dieser Tiefenangabe sind lediglich spritzwasserdicht, das heißt, sie sind vor Regen oder Spritzern beim Händewaschen geschützt. Wird die Wasserdichtheit mit 50 m (5 bar) angegeben, übersteht die Uhr eine leichte Dusche oder ein Wannenbad. Suchen Sie eine Uhr, die sie am Strand, beim Schnorcheln oder planschen im Pool tragen können, sollte sie mindestens bis 100 m (10 bar) wasserdicht sein. Wollen Sie Tauchgänge unternehmen, kommen nur Uhren mit 200 m (20 bar) Wasserdichtheit oder mehr infrage. Grundsätzlich gilt jedoch, dass keine Uhr zu 100 % wasserdicht ist. Besonders die Dichtungen sind ein Schwachpunkt und sollten regelmäßig überprüft werden.

Uhrenhersteller geben die Wasserdichtigkeit oftmals in ATM an, der bis Ende der 70er-Jahre im deutschsprachigen Raum üblichen Maßeinheit für die physikalische Atmosphäre. Diese entspricht der Einheit bar: 20 ATM sind also gleichbedeutend mit 20 bar.

Das Angebot an wasserdichten Uhren ist für Damen wie Herren riesig und reicht von preiswerten Quarzuhren bis zu aufwendigen Automatikuhren mit Manufakturkaliber. Im Bereich der Sportuhren weisen fast alle Modelle seit Jahrzehnten eine erhöhte Wasserdichtheit auf. Doch auch viele Dresswatches sind gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt.

Suchen Sie eine besonders wasserdichte Uhr? Dann sind Taucheruhren und Uhren für den Outdoor-Bereich Ihre erste Wahl. Diese Zeitmesser sind speziell für die Arbeit im, am oder auf dem Wasser konzipiert und damit naturgemäß mit einer erhöhten Wasserdichtigkeit ausgestattet.

Eine der berühmtesten Taucheruhren ist ohne Zweifel die Rolex Submariner. Sie gehört seit 1953 ununterbrochen zum Programm der Genfer Manufaktur und wurde seither in unzähligen Varianten aufgelegt. Sind Vintage-Modelle aus den 1950er-Jahren noch bis 100 m (10 bar) wasserdicht, können die Modelle aus den 60er-, 70er- und 80er-Jahren bereits mit 200 m (20 bar) Wasserdichtheit aufwarten. Seit den späten 80er-Jahren ist die Submariner sogar bis 300 m (30 bar) gegen eindringendes Wasser geschützt. Aktuelle Modelle wie die Referenz 116610LN liegen preislich bei ca. 10.100 EUR. Für eine Referenz 1680 aus den 70er-Jahren sollten Sie hingegen etwa 15.000 EUR bereithalten. Soll es gar eine der frühen Submariner-Modelle wie die Ref. 6536 sein, steigt der Preis auf ungefähr 26.800 EUR.

Es geht aber auch günstiger. Beispielhaft seien hier die Mühle Glashütte S.A.R. Rescue Timer sowie die U1 von Sinn erwähnt. Die S.A.R. Rescue Timer ist eine Uhr, die mit und für Seenotretter entwickelt wurde. Sie ist bis 1000 m (100 bar) wasserdicht, besitzt ein extra starkes Saphirglas und eine Kautschuk-Lünette, die sie besonders gut gegen Schläge schützt. Die Krone befindet sich auf der 4-Uhr-Position, was für guten Tragekomfort sorgt. Der Preis für diese Uhr beträgt ca. 1.600 EUR.

Die Sinn U1 ist ähnlich hart im Nehmen. Auch mit ihr können Sie in Tiefen von bis zu 1000 m (100 bar) vordringen. Ihr Gehäuse ist unterdrucksicher und besteht zudem aus U-Boot-Stahl, der besonders salzwasserbeständig ist. Als echte Taucheruhr besitzt die U1 eine einseitig drehbare Taucherlünette. Diese ist dank einer von Sinn entwickelten Konstruktion unverlierbar. Je nach Modell und Zustand sollten Sie für diese widerstandsfähige Uhr mit einem Preis zwischen 1.500 EUR und 1.800 EUR rechnen.

Ein Klassiker unter den Outdoor-Uhren ist die Casio G-Shock. Diese Quarzuhr gibt es in unzähligen Variationen – mal mit Digitalanzeige, mal mit analoger Anzeige, mal mit Smartwatch-Technologie. Alle Uhren dieser Serie eint, dass sie extrem widerstandsfähig und wasserdicht sind. Außerdem verfügen sie meist über Zusatzfunktionen wie Chronograph, Timer und Alarm oder Barometer, Höhenmesser und digitalen Kompass. Besonders günstige Vertreter der Reihe finden Sie schon ab etwa 50 EUR. Sehr umfangreich ausgestattete Modelle mit Smartwatch-Funktionalität kosten hingegen ca. 650 EUR.

Der größte Teil aller aktuellen Sportuhren ist wasserdicht. Dies gilt auch für Klassiker wie die Rolex Daytona oder die Patek Philippe Nautilus. Erstgenannte ist seit den 1970er-Jahren bis 100 m (10 bar) gegen eindringendes Wasser geschützt. Die Patek mit der Referenz 5711/1A verträgt sogar Tiefen bis zu 120 m (12 bar). Beide Modelle sind äußerst beliebt und werden in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. So bekommen Sie die Daytona in Edelstahl, Bicolor, Rot- oder Weißgold sowie Platin. Die Preise für diesen Kult-Chronographen bewegen sich je nach Variante und Zustand zwischen ca. 16.500 EUR und 65.000 EUR. Bei der Nautilus Ref. 5711/1A haben Sie die Wahl zwischen Edelstahl-Modellen für etwa 68.400 EUR und Varianten aus Roségold für ca. 99.500 EUR.

Auch die traditionsreiche Luxusuhrenmanufaktur Omega bietet eine ganze Reihe wasserdichter Sportuhren an. So zum Beispiel die Aqua Terra 150M. Sie ist Teil der Seamaster-Kollektion und ist – der Name deutet es bereits an – bis 150 m (15 bar) wasserdicht. Sie finden in der Reihe schlichte Drei-Zeiger-Uhren, Zeitmesser mit zweiter Zeitzone sowie Weltzeituhren. Sie alle eint ihr elegant-sportliches Äußeres und die Tatsache, dass sie seit einigen Jahren als Master Co-Axial Chronometer zertifiziert sind. Exemplare mit drei Zeigern können Sie zu Preisen zwischen 3.200 EUR und 3.800 EUR kaufen. Für die GMT-Variante sollten Sie etwa 6.300 EUR einplanen. Die Aqua Terra World Timer ist mit ca. 36.900 EUR die teuerste Uhr der Reihe.

Die Kollektion Prospex des japanischen Uhrenherstellers Seiko ist eine vergleichsweise günstige wasserdichte Luxussportuhr. Die Auswahl reicht von der bis 200 m (20 bar) wasserdichten SRPB531 Samurai für ca. 300 EUR bis zur hochprofessionellen Taucheruhr Marinemaster SBDX013 Tuna, die bis 1000 m (10 bar) wasserdicht ist und etwa 3.200 EUR kostet.

Dresswatches sind meist weniger gut gegen Feuchtigkeit geschützt. Oft liegt die Wasserdichtigkeit bei diesen Uhren zwischen 30 und 50 m beziehungsweise 3 bis 5 bar. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Ausnahmen. Dazu gehören die Rolex-Klassiker Datejust und Day-Date. Ihr Oyster-Gehäuse und das Twinlock-Dichtungssystem machen sie bis 100 m (10 bar) wasserdicht. Rolex bietet beide Uhren in Größen für Damen und Herren an. Im Falle der Day-Date können Sie aus Modellen mit Gehäusen aus Rosé-, Gelb- oder Weißgold sowie Platin wählen. Planen Sie hier Preise zwischen 26.000 EUR und 52.000 EUR ein. Die Datejust bekommen Sie zusätzlich in Edelstahl und Bicolor. Je nach Modell verlangt eine solche Uhr nach ca. 5.000 EUR bis 12.000 EUR.

Wenn Ihnen der Sinn eher nach modernem italienischem Design steht, lohnt ein Blick auf die Bulgari Octo Solotempo. Mit ihrem achteckigen Gehäuse und den 110 Facetten sind diese Uhren ein echter Hingucker. Zwar sind sie etwas höher gebaut als ihre super flachen Octo-Finissimo-Schwestern, dafür können sie mit einer Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar) aufwarten. Für die Edelstahl-Variante der Octo Solotempo sollten Sie etwa 4.200 EUR einplanen. Exemplare mit einer Lünette aus 18-karätigem Roségold und schwarzer DLC-Beschichtung kosten hingegen ungefähr 6.900 EUR.

Auch im unteren Preissegment können Sie sehr interessante Dresswatches mit erhöhter Wasserdichtigkeit bekommen. Mit der Seiko Presage SPB035J1 bekommen Sie beispielsweise für knapp 500 EUR eine elegante Uhr mit zuverlässigem Automatikkaliber, die bis 100 m (10 bar) wasserdicht ist. Noch günstiger ist die Citizen BM7360-82L. Sie ist ebenfalls bis 100 m (10 bar) wasserdicht, besteht aus Titan und wird von dem Quarz-Kaliber Eco-Drive E111 angetrieben. Kostenpunkt: ca. 230 EUR.